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Award / Auszeichnung | 06/2012

Hannes-Meyer-Preis 2012 – Architekturpreis des BDA Sachsen-Anhalt

Mehrfamilienhaus Mühlweg

DE-06108 Halle, Mühlweg 24a

Anerkennung

ambrus+co plan.werk gmbh

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

Das vergleichsweise kleine Grundstück galt wegen der inhomogenen, dreiseitigen Nachbarbebauung trotz seiner Lage in einem bevorzugten Gründerzeitviertel als „unbebaubar“. Auch der Anspruch, barrierefreies Wohnen zu ermöglichen, schien schwer realisierbar.
Das Auflösen dieser ungünstigen Randbedingungen wurde entwurfsbestimmend: in dem ohnehin wenig nachgefragten Erdgeschoss wurden die Fahrzeuge überdeckt untergebracht, so dass für jede Wohnung ein Stellplatz angeboten werden kann. Die darüber liegenden vier Wohngeschosse „lehnen“ sich an die benachbarte viergeschossige Brandwand, wobei ihre Grundfläche nach oben gestaffelt abnimmt. Auf diese Weise entstanden nicht nur individuelle Grundrisse; vor allem ließ sich dadurch die planungsrechtlich zulässige Bebaubarkeit optimal ausschöpfen. Alle Geschosse werden mit einem Aufzug erschlossen, so dass auch seniorengerechtes Wohnen barrierefrei möglich ist. In Verbindung mit der gelösten Stellplatzfrage trugen diese Aspekte letztlich auch zu einer positiven Vermarktungsstrategie bei.
Die Grundrisse entwickeln sich grundstücksbedingt in die Tiefe. Ziel war es, jeder Wohnung einen ruhigen Rückzugsbereich und einen individuellen Außenraum zuzuordnen. Auf diese Weise entstanden individuelle Wohnungen, die den zeitgemäßen Komfort mit den Vorteilen innerstädtischen Wohnens optimal verbinden.

Wandscheiben und Decken in Stahlbeton – teilweise als Sichtbeton – bilden die Tragkonstruktion des nicht unterkellerten Gebäudes. Die Außenhülle wurde als Kalk-Sandsteinmauerwerk mit einem wirtschaftlichen Wärmedämmverbundsystem ausgeführt. Der energetische Nachteil der aus dem Entwurfskonzept resultierenden, relativ großen Außenwandflächen konnte durch den Einsatz von Hochleistungsdämmstoffen kompensiert werden. Die Fenster sind als individuelle Holzkonstruktionen mit hochwertiger Isolierverglasung ausgeführt worden. Durch die so realisierte großzügige natürliche Belichtung unterscheiden sich die neuen Wohnungen von ihren Gründerzeitnachbarn. Auch die als Terrassen genutzten Dachflächen tragen durch ihren Holzbelag zu einem angenehmen Ambiente im innerstädtisch geprägten Außenraum bei.

Die Energieversorgung des Gebäudes erfolgt durch ein Miniblockheizkraftwerk auf Stadtgasbasis. Insgesamt erreicht das Objekt den KfW-70 Standard mit einem Jahresenergiebedarf von 66,7kWh(m² a)