Architekturpreis Land Salzburg 2012

Hell, transparent und damit sicher ist die neue Bahnhofshalle - und begrünt. Sie ist ca 105 m lang und ca 15 m breit. Zwei Gleise werden hineingeführt, die einen Mittelbahnsteig aufspannen. Die nördliche Längsseite besteht aus kiemenartig angeordneten, skulptural geformten, Betonwänden, an denen innenseitig Kletterpflanzen wachsen werden. Es entstehen lebende Wände, die das Innenraumklima und den Raumeindruck positiv bestimmen.

Die südliche Längsseite ist verglast. Der Raum öffnet sich und die Außenbereiche mit Busanlegeleiste und großkronigen Bäumen werden mit einbezogen.
Das Dach kragt auf der Südseite ca. 3 m aus und ermöglicht ein wettergeschütztes Umsteigen von Bus bzw. Kiss & Ride-Spur. Gleichzeitig wird für den sommerlichen Sonnenschutz gesorgt.

Die primäre Tragstruktur ist von großer Einfachheit: runde Betonstützen auf der Südseite und die bereits erwähnten, kiemenartig geschuppten Wände auf der Nordseite (mit "versteinerten" Pflanzenstrukturen - Reckli-Matrizen) tragen eine filigrane, 45 cm starke vorgespannte Stahlbetonplatte. Diese Platte ist Licht- und Tragstruktur; sie übernimmt die südliche Auskragung und integriert die überglasten Lichtkegel über dem Mittelbahnsteig. Jeweils über den grünen Wänden sind dreieckige Oberlichter zur Versorgung der Pflanzen mit natürlichem Licht angebracht.

Der Zugangsbereich und die Bushaltestelle wird durch einen, aus großkronigen Bäumen bestehenden Grünschleier - Gleditsia triacanthos, Liquidambar und den Eingang betonende, voluminösere Platanus acerifolia akzentuiert.

Das Nebenraumgebäude schließt die Halle, wie eine Art „Korken“ in östlicher Richtung ab. Hier findet man die Servicezone mit den Personal- und Nebenräumen. Die Wände bestehen aus 3-schichtigen Betonfertigteilelementen. Im Unterschied zur Halle ist der Beton hier erdfarben gehalten. Außen sind die Wandflächen gestrahlt und innen terrazzoartig geschliffen. Der Boden besteht aus einem geschliffenen, mit Diabasstein versehenen Gussasphalt. Die Möbeleinbauten sind aus schwarzen MDF-Platten optisch zurückhaltend errichtet.

Die Überdachungen für die Fahrräder bestehen aus winkelförmig zusammengesetzten Betonscheiben. Sie werden getragen von verzinkten Stahlrohren. Sie sind im Grundriss so angeordnet, dass sie - alternierend mit klassischen Fahrradbügeln - als Befestigungselement verwendet werden können. Die Beleuchtung ist bündig in der Decke integriert.