Award / Auszeichnung | 01/2013
Europäischer Architekturpreis 2012 Energie + Architektur
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
DE-10997 Berlin, Stresemannstraße
Auszeichnung
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten; Denkmäler, Gedenkstätten, Staatliche und kommunale Bauten
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Projektgröße:
21.239m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2007
Fertigstellung: 01/2011
Projektbeschreibung
Der neue Dienstsitz des Bundesumweltministeriums (BMU) ist seit Juni 2011 am Potsdamer Platz in einem Ensemble aus dem Altbau des ehemaligen Preußischen Ministeriums für Landwirtschaft und ergänzenden Neubauten untergebracht.
Für über 300 Mitarbeiter sind Arbeitsplätze und Räumlichkeiten für Sondernutzungen wie Veranstaltungen und Ausstellungen entstanden.
Das Projekt ist eines von drei Modellprojekten des Bundes zur Entwicklung von richtungsweisenden Formen der energetischen und ökologischen Optimierung im Bauwesen. Der Neubau ist als erstes großes Verwaltungsgebäude in Deutschland, dazu in innerstädtischer Lage, als Passivhaus errichtet worden. Der Energiebedarf des Altbaus konnte um mehr als 60% gegenüber den Verbrauchswerten Ende der 90iger Jahre gesenkt werden. Auch alle übrigen ökologischen Anforderungen an die Baumaßnahme sind beispielhaft.
Passivhaus-Neubau
Der sechsgeschossige Neubau schließt die offene Flanke des Altbaus und bildet den neuen Blockrand des Ensembles. Eingefärbter Betonwerkstein der Neubaufassade korrespondiert mit den renovierten Putz- und Werksteinoberflächen des Altbaus in Färbung und Textur. Zwischen Alt- und Neubau liegt ein neuer, atriumartiger Innenhof.
Mauerfragmente
Vom Potsdamer Platz bieten sich durch große Verglasungen überraschende Einblicke in das Gebäudeinnere. In der Spur der Mauerreste ist ein gebäudehoher, lichtdurchfluteter Hallenraum mit dem Mauerrelikt an der originalen Position zu sehen, die Fragmente bleiben als Teil ehemaligen DDR-Grenzanlagen erkennbar und sind für Passanten frei zugänglich.
Altbau
Der nach dem Krieg durch grobe Veränderungen gesichtslose Altbau ist heute unter ökologischen und energetischen Gesichtspunkten generalsaniert und architektonisch aufgewertet.
Die eindrucksvollen Schmuckelemente im Inneren des Altbaus - Gewölbe, Säulen, Pilaster und kunstvolle Geländer - sind von dicken Farbschichten befreit und restauriert.
Auf dem Altbau wurde ein zusätzliches Vollgeschoss mit Büros und Sitzungssälen geschaffen. Das im Krieg zerstörte Steildach des Altbaus ist in moderner Interpretation - natursteinbekleidet - wieder aufgesetzt. So konnten die ursprünglichen Proportionen des Baudenkmals wieder hergestellt worden. Die wenigen originalen Reste der Altbaufassaden konnten ebenfalls restauriert werden. Die Eingangsfassade an der Stresemannstraße allerdings war 1948 durch den vollständigen Abriss der monumentalen Hauptordnung aus Natursteingesimsen und Pilastern sowie weiteren Veränderungen so entstellt, dass hier eine Neugestaltung erforderlich wurde: Dort wo früher die Hauptgliederungselemente aus Sandstein waren, sind nun durch leichte Vertiefungen in der Putzoberfläche die Spuren der „Entdekorierung“ des Hauses erkennbar.
Der zentrale Hof des Altbaus wurde gläsern überdacht und als repräsentativer Ort für Veranstaltungen mit bis zu 600 Gästen gewonnen.
Architektur Jürgen PLeuser,
Fotos Jürgen Pleuser,
Mitwirkung E. Maass, A.Geier in LPH 2-4
Blick vom Potsdamer Platz
restauriertes ehemaliges preußisches Landwirtschaftsministerium mit neuem Dachvolumen, Reminiszenz an das kriegszerstörte Steildach
in der Stresemannstraße
Fassadendetail Altbau
Blick vom Potsdamer Platz (das neue Dach noch ohne Steinbekleidung)
Fassade Passivhaus-Neubau
Fassade Passivhaus-Neubau
Restaurierte Eingangshalle im Altbaudenkmal
Restaurierte Freitreppe im Altbaudenkmal
im überdachten Veranstaltungshof des Altbaus
im überdachten Veranstaltungshof des Altbaus
im überdachten Veranstaltungshof des Altbaus
im Hof zwischen Alt- und Neubau
im Hof zwischen Alt- und Neubau
im Hof zwischen Alt- und Neubau
Treppe im Neubau
Treppe im Neubau
Überdachung zwischen Alt- und Neubau
Galerie im neuen Geschoss auf dem Altbau
Gang im neuen Geschoss auf dem Altbau
Gang im neuen Geschoss auf dem Altbau
Gang im neuen Geschoss auf dem Altbau
im Foyer des Veranstaltungssaals unter einer der zwei Dachschalen
im Veranstaltungssaal
die denkmalgeschützten Reste der DDR-Grenzbefestigung im Neubau
Brücken über den Mauerfragmenten
Blick ins Neubaufoyer mit den Mauerfragmenten
Reste der DDR-Grenzbefestigung
Spiegelung
Blick zum Potsdamer Platz
Lageplan
Erdgeschoss
4. Obergeschoss
5. Obergeschoss
Gartenfassade