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Award / Auszeichnung | 03/2013

Baukultur Schwäbische Alb

Sanierung und Erweiterung Outlet

DE-72555 Metzingen, Wilhelmstraße 14

Auszeichnung Kategorie Gewerbe und Industrie

Keppler Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Groß- und Einzelhandel

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2010
    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Adresse: 72555 Metzingen, Wilhelmstraße 14

Bauherr: GbR Kammerer/Bazlen II, vertreten durch Herrn Heinz Kammerer

Architekten: Keppler Architekten, 72525 Münsingen, Hauptstraße 6
(ehemals Keppler Schenk Architekten)

Projektpartner: Gerhard Keppler, Freier Architekt BDA

Mitarbeiter: Martina Baisch, Christina Hummel


Das Kulturdenkmal Haus Wilhelmstraße 14 in der Metzinger Innenstadt wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut und Anfang des 16. Jahrhunderts erweitert.
Das Gebäude war ein typisches Handwerkerhaus der sogenannten Mittelschicht.

Es spiegelt die Lebensverhältnisse in der Zeit um 1500, der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, wieder.
Besonderen Wert besitzt das Haus durch seine Fachwerkkonstruktion aus der Übergangszeit vom alemannischen zum fränkischen Fachwerkbau sowie durch die noch erhaltene Bohlenstube mit ihrer charakteristischen Decke.
Das Ensemble Wilhelmstraße 14 zeigt, dass dieser Bereich damals zum Ortskern gehörte.

Dieser stadträumliche Zusammenhang ging im Laufe der Zeit durch die Verbreiterung der Straße, die Körnigkeit der umgebenden Bebauung und den Abbruch der östlich und nördlich angrenzenden Gebäude verloren.

Auf dem durch den Abbruch frei gewordenen Grund entstand mit einem Erweiterungsbau unter Einbeziehung des historischen Gebäudes ein Geschäftshaus, das den städtebaulichen Missstand zumindest ansatzweise beseitigt.

Der Erweiterungsbau folgt in seiner Grundrissform dem Straßenverlauf.
Dadurch wird der Baukörper in seiner Länge für den Betrachter reduziert und nimmt die Maßstäblichkeit des Altbaus und der angrenzenden Bebauung auf.

Der geplante weitere Bauabschnitt an der Nordseite entlang der Wilhelmstraße führt die gewünschte Straßenrandbebauung konsequent weiter.

Der Neubau als 2-geschossiger Stahlbetonbau, innen ganz puristisch, entsprechend dem Outlet-Charakter mit sichtbar geführten Installationen, bildet mit seinen großzügigen Verkaufsflächen einen deutlichen Kontrast zur kleinteiligen Raumstruktur des Altbaus.

Im Altbau wurden zusammen mit den notwendigen konstruktiven Sicherungs- und Sanierungsarbeiten die jüngeren Veränderungen und Einbauten entfernt, so dass die historische Bausubstanz freigelegt und in die Nutzung als Verkaufsgebäude integriert werden konnte.
Ergänzungen und technische Einrichtungen wurden als Gegensatz bewusst deutlich abgesetzt.

Durch teilweise innen und außen angebrachte Wärmedämmung und durch innovative Gebäudetechnik entsprechen sowohl der Altbau als auch der Neubau der EnEV 2009.

Der Neubau wirkt durch die handwerklich gefertigte Bleiverkleidung an Fassaden- und Dachflächen eher monolithisch und bildet somit die gewünschte Spannung zum kleingliedrigen Fachwerkbau.