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Award / Auszeichnung | 10/2008

Holzbaupreis Hessen 2008

Fertigstellung Raumlabor - Haus Liane

DE Kassel

Sonderpreis Hochschule

studiowerkstatt

Architektur

KASBAH

Architektur

Andreas Leipold - stabil-labil ingenieurbüro für statik, konstruktion und bauphysik

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 08/2008

Projektbeschreibung



Haus Liane

Projekthintergrund
Haus Liane ist Teil des trinationalen studentischen Wohnprojektes KASBAH. Im Sommer 2007 haben Produktdesignstudierende der Kunsthochschule KASsel, der Hochschule für Gestaltung und Kunst BAsel und der University of Art and Design Helsinki vier Unterkünfte in der Aue realisiert. Ziel des Projektes war die Errichtung experimentelle Gästehäuser für Besucher der documenta XII. Mit Hilfe externer Experten und Förderer haben die Studierenden vier Häuser geplant, selbst gebaut und bewirtschaftet.
Der Kassler Beitrag - Haus Liane - ist als einziges Gebäude für eine permanente Nutzung ausgelegt und wird nun von Studierenden der Kunsthochschule als Raumlabor und kleine Galerie genutzt.

Raumkonzept
Haus Liane basiert auf einem Würfel mit 6 m Kantenlänge. Durch horizontales Verschieben auf drei Ebenen ist ein komplexer Baukörper entstanden.
Das gesamte Gebäude wirkt von Außen geschlossen. Nur an einer Stelle ist die Fassade geöffnet und ermöglicht den Zutritt zum Haus. Die Belichtung und Belüftung erfolgt über Oberlichter. Im Eingangsbereich gelangt, durch eine hinter der eigentlichen Fassade liegende großflächige Verglasung, zusätzlich Licht ins Innere. Entlang dieser Glasfront, erreicht man über einen nach oben offenen Bereich die Eingangstür des Gebäudes.
Der offene Innenraum staffelt sich über mehrere Ebenen, die über Leitern zu erreichen sind und jeweils eine eigene Raumwirkung und Lichtstimmung aufweisen.

Architektonische Umsetzung
Haus Liane wurde als Holzskulptur in Brettstapelbauweise errichtet. Das leicht zu verarbeitende Material und die handwerklich einfache Konstruktion ermöglichten die Herstellung des Bauwerks im Selbstbau. So konnte mit Materialspenden und in Eigenleistung ein extrem kostengünstiger Bau realisiert werden.

Konstruktion
Die einzelnen Gebäudeschichten sind jeweils durch einen unteren und oberen Rähm gefasst. Der Längsverband der einzelnen Balken erfolgt durch Balkenträger oder Überblattungen mit Sparrennägeln. Die Fußschwellen sind mit Gewindebolzen, im Bereich höherer abhebender Kräfte, über einbetonierte Stahlprofile im Fundament verankert. Auf den jeweils unteren Rähm wurden Schicht für Schicht, 3 cm starke Bretter geschraubt, die im Abstand von 12 cm und pro Lage um 4 cm versetzt mit 2 Schrauben befestigt wurden. Insgesamt wurden ca. 80.000 Schrauben und 4.000 lfm Holz verbaut. Der obere Rähm wurde kontinuierlich mittels Sparrennägeln mit der darunter liegenden Brettstapelwand vernagelt. Im Bereich der Überhänge wurde der untere Rähm mittels Bolzen im Inneren der Balken und Bretter, von Oben abgehängt.

Projektbeteiligte
Planung
Projektgruppe KASBAH
Prof. Jakob Gebert, Dipl.-Ing Carmen Luippold,
Arne Amtsfeld, Sebastian Däschle,
Tobias Jurezek, Christof Schmidt, Liane Sorg,
Kunsthochschule Kassel,
Menzelstraße 13-15, 34121 Kassel

Architektur
Architekt Josef Herz und
Dipl.-Ing. Carmen Luippold,
Pasteurstraße 32, 14482 Potsdam

Statik
Dipl.-Ing. Andreas Leipold,
Karl-Marx-Allee 81, 10243 Berlin

Ausführung
Planungsgruppe KASBAH
mit Freunden und Förderern

Himmelbett
Christof Schmidt

Fotos
Sabine Bielmeier

Buch
Gebert, Jakob und Luippold, Carmen (Hg):
KASBAH – Experimentelle Architektur von Designstudenten
Niggli, Sulgen 2009
ISBN 3721206886