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Award / Auszeichnung | 09/2013

Deutscher Fassadenpreis 2013

Neubau Feuerwehrgerätehaus Freiwillige Feuerwehr Eschersheim, Frankfurt

DE-60433 Frankfurt am Main, Enge Gasse 1

2. Preis Öffentliche Bauten

KÖLLING ARCHITEKTEN BDA

Architektur

Freiwillige Feuerwehr Eschersheim

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Feuerwehr, Polizei, Vollzug

  • Projektgröße:

    780m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 07/2010
    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Neubau eines 4-zügigen Feuerwehrgerätehauses, Frankfurt 2012

Preisträger Deutscher Fassadenpreis 2013
2. Preis, Kategorie: Öffentliche Gebäude

Jurybegründung:
"Je seltener ein Feuerwehrgebäude in Gebrauch ist, desto besser. Dem trägt die in einem ruhigen, neutralen Mittelgrau gehaltene Farbgebung des schnörkellos an der Funktion orientierten Baukörpers Rechnung. Zweckbau, Farbe und selbst eine angemessene Beschriftung ordnen sich dem Wohngebiet unter und wirken ebenso solide wie unaufgeregt. Aber "wenn´s brennt" ist die Freiwillige Feuerwehr "Feuer und Flamme". Das signalisiert neben dem Gelb der Leuchten eine Palette feuriger Rottöne aus dem Innenbereich lauthals. Aktivität und Einsatz und machen Farbe als Funktion des Lichtes eindrucksvoll sichtbar."


Die neue Feuerwache am Rande Alt-Eschersheims besteht aus einer Fahrzeughalle mit Nebenräumen und dem zweigeschossigen Funktions- und Vereinstrakt. Ihr Standort ist dreiseitig umschlossen von einer gewachsenen Baustruktur aus Wohn- und Nutzgebäuden, im Westen grenzt das Grundstück an die unverbauten Niddawiesen.
In dieser heterogenen Umgebung zeichnet sich das Feuerwehrgebäude mit seinen zwingenden Funktionszusammenhängen durch klare stadträumliche und innenräumliche Orientierung aus. Sein Baukörper gliedert sich in drei Nutzungseinheiten: Die hohe Fahrzeughalle mit 4 Stellplätzen öffnet sich mit ihren Toren zum Übungs- und Parkplatz in Richtung Nidda. Seitlich schließt sich ein gleichhoher Funktionsriegel mit dem Büro der Einsatzleitung und den Umkleide- und Schutzbekleidungsräumen im Erdgeschoss und den Aufenthaltsräumen mit Küche im Obergeschoss an die Halle an. Der rückwärtige eingeschossige Lager- und Technikriegel wird von der Halle aus erschlossen. Auf seinem begehbaren Dach erhält die Jugendfeuerwehr für ihren Gruppenraum einen eigenen Außenbereich, der sich zum gemeinschaftlichen geschützten Vereinsgarten hin orientiert.

Der proportionierte und plastisch ausgebildete Baukörper lässt auf dem beengten Grundstück funktionale und qualitätvolle Außenräume entstehen. Der in das Volumen des Mannschaftsriegels eingeschnittene Eingang verleiht dem gesamten Gebäude einen skulpturalen Charakter.

Diese Wirkung wird durch die flächige Fassade aus einem glatt verputzten Wärmedämmverbundsystem und der spielerischen Anordnung von sehr großen und sehr kleinen Öffnungen unterstrichen. Die Fenster lassen durch ihre Lage und Proportion interessante Innen- und Außenräume entstehen und werden zum maßgeblichen Gestaltungskriterium des einfachen Baukörpers. Durch die dunklen Blecheinfassungen erhalten sie im Detail ihre entwurfsbestimmte Wertigkeit.

Die Putzfarbe wirkt in ihrem ruhigen Mittelgrau wie die Mischfarbe der Nachbargebäude und trägt zur Einbindung in das städtische Umfeld bei.

Gleich einer durchgeglühten Kohle durch deren graue Ascheschicht vielfarbig und bewegt die Glut hindurch schimmert, leuchten durch die Fenster die Farben, der in Orange-Magenta-Rotflächen angelegten Innenwände. Das Zusammenspiel der gleichintensiven Farbtöne belebt die Innenräume und das auf Jugend angewiesene Vereinsleben der Feuerwehr.

Das Gebäude empfängt seine Nutzer selbstverständlich und hinterlässt auf ihren Gesichtern ein zufriedenes Lächeln.