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Award / Auszeichnung | 08/2013

Architekturpreis Berlin 2013

Radialsystem III

DE-10963 Berlin

Auszeichnung

Büro Jens Casper

Architektur

Ingenieurbüro Axel C. Rahn GmbH

Bauphysik

StudioC

Bauingenieurwesen

PRG Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

Supersymetrics

Lichtplanung

FLP - Fritsche Lamprecht Peitzmeier

Architektur, Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Umbau eines denkmalgeschützten Pumpwerkes in Büroräume für einen Verlag und eine Kommunikationsagentur. Das Pumpwerk 'Radialsystem III' ist Teil des im 19. Jahrhundert errichteten Abwassersystems von Berlin. Das Gebäude, von James Hobrecht geplant und 1875 fertig gestellt, ist bis 1972 im Betrieb gewesen, und diente in der Folge als Lapidarium der Unterbringung und Ausstellung von steinernen Denkmalen Berliner Persönlichkeiten. Das Gebäude ist mit einer einzigen räumlich komplexen Maßnahme, die zusätzliche Fläche und räumliche wie funktionale Vielfalt bereitstellt, ergänzt und nutzbar gemacht worden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Nur sehr selten überraschen uns Architekturen völlig, sind zugleich ernsthaft und spielerisch, und vermögen es, die Grenzen zwischen Kunst und Architektur gelassen zu überbrücken. Beim Bürohaus Radialsystem III von Jens Casper ist all dies der Fall. Innerhalb des Baukörpers des historischen Pumpenhauses Nr. 5 haben die Architekten ein monumentales Betonobjekt geschaffen, das sowohl Arbeitsraum als auch Skulptur an sich ist. Anhand dieses erhabenen architektonischen Objektes wird eine dreidimensionale Reise durch und um die verschiedenen Räume des Gebäudes inszeniert, wobei räumliche Möglichkeiten zum Nutzen von Vorsprüngen, Podesten, Nischen und Balkonen geschaffen werden. Andere Zwischenräume, die sich jenseits der Ausdehnung des Betonobjektes befinden, bleiben unberührt, um die ursprüngliche Form des Pumpenhauses, seine räumliche Schlichtheit, stillgelegte Maschinerie und industrietaugliche Bausubstanz herauszustellen und zu zelebrieren.

Der schwarze Beton, der bei diesem Projekt sowohl innen als auch außen zur Anwendung kam, ist von leuchtender Qualität; Licht wird entweder reflektiert oder mit einer Art dunkler Endgültigkeit in die Tiefe und Masse des Betons hineingesogen. Diese Schwere wird durch exzellente Details in Bronze und Holz kompensiert.

Durch die Beherrschung von Material und Technik zeugt dieses Projekt auf vortreffliche Weise von der Qualität der historischen Baustruktur, die seinen Kontext bildet.
Es stellt damit sowohl eine außergewöhnlich subtile Ergänzung der Berliner Stadtlandschaft als auch ein radikal neues Konzept des Arbeitsplatzes als Kunstform dar.

Alison Brooks, Architektin, Alison Brooks Architects - GB