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Award / Auszeichnung | 10/2013

Knauf Award 2013

"Alte Schule Winterbach", Erweiterung Kernzeitbetreuung

DE-73650 Winterbach

Sonderpreis Nachhaltigkeit

archifaktur, Bärlin Feeser Traubenek Wagenblast

Architektur

G+H Innenausbau GmbH

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 03/2010
    Fertigstellung: 03/2011

Projektbeschreibung

Ein gutes Beispiel dafür, was wir unter nachhaltigem Bauen verstehen. Die grundsolide Bausubstanz der „Alten Schule Winterbach“ hat in mehreren sorgfältig ausgeführten Entwicklungsstufen den Sprung in die Zukunft geschafft. Eine Hommage an die geistigen und handwerklichen Urheber dieses Schulbaus von 1935. Klare Grundrissstrukturen und ein daraus geschuldetes, stringentes Fassadenraster machen diesen Bau zeitlos wider jeglicher Moden.

Genau an dieser Stelle begann unser Tun. Durch den Wandel der Gesellschaft und ihrer Formen entstehen neue Anforderungen an Lehrräume und ihre Peripherie. Das Modell der integrierten Kernzeitbetreuung für Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren forderte neuen Raumbedarf. Um einem ungebremsten Flächenverbrauch entgegenzuwirken und die Zentralität der Grundschulfunktion zu wahren, wurde eine Erweiterung der Kernzeitbetreuung im bisher ungenutzten Dachgeschoss des Schulbaus vorgesehen. Eingestellte Kuben sollten den erforderlichen Platz, reichlich Licht und eine wohltuende Atmosphäre implementieren. Fünf Kuben stemmen sich aus der östlichen Seite des 50 Meter langen Dachstuhls - selbstbewusst und gleichzeitig mit Achtung gegenüber dem Bestand. Sie folgen dem aus jener Zeit typisch stringenten Fassadenraster in einem 3-1-3-Rhythmus. Ziel war es, die Westansicht als Identifikationsmerkmal, in ursprünglicher Erscheinung zu erhalten.

Pädagogisch wertvoll bietet das Raumkonzept unterschiedliche Höhenzonen im Querschnitt und einen mäandrierenden Grundriss, der eine flexible Teilung in Raumzonen unterschiedlicher Größen ermöglicht. Der Mittelgang erschließt sämtliche Raumzonen in Nord-Süd-Achse, bietet den Kindern Raum zu rennen und ist durch einen geneigten Deckenreflektor Verbindungsglied der unterschiedlichen Höhenzonen in Ost-West- Richtung. Die Kuben gliedern sich in ein Lehrerzimmer und vier Module - jedes Modul mit einer sogenannten Schlummerhöhle: das Multifunktionsmodul mit einer Vielzahl an Spielen, das Kunstmodul zum Malen und Basteln, das Versorgungsmodul zum Kochen und Backen, das Multimediamodul für Musik und Tanz. Im Süden, zum Notausgang hin, befindet sich ein weiterer multifunktionaler Raum, gen Norden Garderoben und Sanitärzellen. In den Höhlen, ausgekleidet mit weichem Wollfilz, kann sich der Nachwuchs zurückziehen, während sich andere Kinder an aktiveren Tätigkeiten beteiligen. Die Farbgebung im Innenraum wurde auf wenige, sensibel abgestimmte Farben und Materialien beschränkt: cremeweiße Farbe für Einbaumöbel, Wände und Decken, Kautschukboden in Grün, Wollfilz in Dunkelgrau und natürliches Eichenholz. Die integrierte Sanitärzone erhebt sich optisch aus dem Fußboden und ist konsequent in Bodenfarbe gehalten. Dies soll den Sprösslingen Halt, Harmonie und Wohlbefinden geben. In Szene gesetzte Öffnungen erlauben fantastische Blickbezüge zum Ortszentrum mit der Kirche von 1309 bis hin zu den Talhängen am Horizont.