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Award / Auszeichnung | 09/2013

Architekturpreis der Stadt Leipzig 2013

Gartenhofhäuser Audorfstraße

DE-04107 Leipzig, Audorfstraße

ARCHITEKTURPREIS DER STADT LEIPZIG 2013

Langheinrich + Manke Architektur

Architektur

privat

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

2011 fertig gestellt, stehen die Gartenhofhäuser am Floßplatz auch symptomatisch für den rasanten Wandel der Stadt Leipzig in den letzten Jahren. Damals für die Zielgruppe mit Traum vom eigenen Haus in der City konzipiert, wird das Konzept mit der Distanz von nur zwei Jahren kritisch beurteilt im Hinblick auf städtische Dichte und Maßstäblichkeit sowie im Hinblick auf das zunehmend knapper werdende Wohnangebot in den Innenstädten.

Es ist dem Verfasser jedoch aus Sicht der Jury mit dem Projekt gelungen, eine städtebaulich heterogene und schwierige Situation, wie man sie in Leipzig häufig vorfindet, zu klären und zu attraktivieren. Die drei Stadthäuser vermitteln zwischen den wenigen vorhandenen gründerzeitlichen Gebäuden als Rudiment einer nie vollendeten Blockstruktur und einem ungefassten informellen Grünraum. Und sie differenzieren klar zwischen der vielbefahrenen Dufourstraße und dem ruhigen Grün. Die L-förmigen Häuser wenden sich konsequent von der lauten Straße ab und öffnen sich zu einem privaten Patio, der Typologie und Namensgeber ist, und weiter zum Grünraum. Zur Audorfstraße hin werden die einzelnen Häuser durch eine Struktur aus Stahlbetonrahmen homogenisiert und zu einer stimmigen Gesamtanlage zusammengefasst, die Straßenraum und Blockrand schließt. Von den Wohnhöfen aus gesehen bildet diese Struktur gleichsam Bilderrahmen aus, die den Blick aus den Häusern ins Grün rahmen, ein geradezu poetisches Bild für das Wohnen in der Stadt. Im Erdgeschoss wird die Struktur mit Recycling- Klinkern geschlossen, wie man sie jahrelang in der Umgebung des Projekts finden konnte, Zeichen der Heterogenität und Spätfolge der Zerstörungen in der Leipziger Innenstadt.

Gestalterisch klar und stringent, ergeben sich jedoch leider unbelebte und abweisend geschlossene Erdgeschosszonen, die sich eher in der Peripherie unserer Städte finden als in deren Zentren. Im Innern der Häuser wird um den Wohnhof eine offene Raumfolge entwickelt mit teilweise zweigeschossigen Bereichen, Lufträumen und Galerien, eher großzügige Wohnlandschaft als Aneinanderreihung einzelner Zimmer. Eine reduzierte Materialität mit viel sichtbarem Beton stärkt das eher introvertierte und kontemplative Wohnkonzept.