modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 11/2013

7. Südtiroler Architekturpreis 2013

Umbau und Erweiterung Weinkellerei Nals Margreid

IT-39010 Nals

Preis Kategorie "Office & Industry"

Markus Scherer Architekt

Architektur

ENERGYTECH INGENIEURE GMBH

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2007
    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Umbau und Erweiterung der KELLEREI NALS MARGREID

Nals liegt am Fuß des Sirmianer Hügels eingebettet in eine Wein und Obstlandschaft. Die Porphyrwände des südseitig gelegenen Bergrückens durchstoßen schroff diese Reblandschaft und bilden mit ihrem dunklen braunrot einen starken farblichen Kontrast zur lieblichen Weinlandschaft.
Die Kellerei liegt im südöstlichen Teils des Dorfes und ist im Laufe der Jahre zu einem zufällig aneinandergefügten Gebäudeagglomerat gewachsen. Im direkten Umfeld der Kellerei liegen einige historische Bauwerke und erzeugen ein stimmungsvolles Ensemble (Ansitzes Kirchhof (Mandler), Pfarrkirche zum Hl. Ulrich, Castel Schwanburg und dem hoch ober der Kellerei Schloss Payrsberg).
Der Wunsch die Produktionsstandorte Margreid und Nals zusammenzulegen und die Weinproduktion in Nals auszubauen erfordert eine Erhöhung der Kapazitäten sowie eine entsprechende Vergrößerung der Kellerbereiche unter Berücksichtigung einer önologisch anspruchsvollen Verarbeitung der Trauben. Für die Besucher und Kunden der Kellerei soll ein attraktiver Rahmen geboten werden.
Die neue Gliederung der Funktionen und die Erfüllung der oben genannten Bauaufgabe wurde durch die Realisierung eines neuen Kopfgebäudes für die Anlieferung und Einkellerung der Trauben mit angegliederten Kelterturm, einem großen unterirdischen neuen Keller, der die bestehenden Keller untereinander verbindet sowie einem neuen Barriquekeller im Hofbereich und einer überspannenden weit austragender Dachplatte gelöst. Durch diese Anordnung wird der komplette Produktionsablauf neu geordnet und öffnet dem Besucher einen komplett umgestalteten eigenen Innenhof.
Zu diesem Innenhof hin öffnen sich die beiden Herzstücke der Kellerei und erlauben dem Besucher einen Einblick in den Kelterturm (Beginn des önologischen Prozesses) sowie in den Barriquekeller (Reifeprozess des Weins).
Die neuen Hauptgebäude (Kelterturm und Kellerbereiche) wurden in braunrötlich eingefärbten Beton errichtet der mit den schroffen Porphyrfelswänden eine chromatische Einheit bildet. Die Dachplatte wird an der Oberseite begrünt und fügt sich vom Berg aus gesehen harmonisch in die grüne Reblandschaft. Die Faltung an der Unterseite der Dachplatte folgt den statischen Kräftelinien und ergibt wie bei einem Origami eine versteifte Fläche. Die Verdickungen entlang der Hauptadern sind einem Blattwerk ähnlich von der Stütze aus beginnend angeordnet.
Der Barriquekeller ist wie eine überdimensionale Weinkiste in den Hof gestellt und ist dementsprechend als Holzbau ausgeführt. Er ist sowohl innen als auch außen in Eichenholz passend zu den darin gelagerten Eichenfässern verkleidet.
Die Holzlattenverkleidung der Außenfassade, angeordnet in der Logik eines Barcodes verschlüsselt die Nutzung der neuen und alten Gebäude (KellereiCantina).
Die gewählten Materialien sind natürlich belassen, fügen sich harmonisch in den Kontext und entsprechen der Grundideologie des herzustellenden Produkts: eigenständig, ehrlich und echt. Sie bieten in dieser Form dem Wein ein angemessenes Habitat.