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Award / Auszeichnung | 06/2009

Effizienzhaus – Energieeffizienz und gute Architektur

Riegel C nach der Sanierung, Foto Sascha Kletzsch

Riegel C nach der Sanierung, Foto Sascha Kletzsch

Generalsanierung Boschetsrieder Siedlung

DE-81379 München, Zielstattstraße 133-137

Auszeichnung

Koch+Partner Architekten

Architektur

Bau Haus- und Garten Sachverständigenbüro Pils

Bauphysik

Duschl Ingenieure GmbH & Co.KG

TGA-Fachplanung

bwp Burggraf + Weber Beratende Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Karner Ingenieure GmbH Ingenieurbüro für Vermessungswesen

Vermessungswesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 02/2009

Projektbeschreibung

Denkmalgerechte Sanierung mehr als 12 Wohneinheiten, Zielstattstraße 133-137 / Leo-Graetz-Str. 12 und 14

Die denkmalgeschützte Wohnungssiedlung in München aus den 50er Jahren wurde unter energetischen Gesichtspunkten saniert. In enger Abstimmung mit den Denkmalpflegern konnte der Gestaltungsduktus der 50er Jahre wiederhergestellt werden. Der Energieverbrauch wurde um mehr als 60% reduziert.

Primärenergieeinsparung 82,1%
CO2-Einsparung 63 t/a

Dieses Projekt wurde von nun sieben verschiedenen Institutionen unabhängig voneinander mit Preisen ausgezeichnet. Das Urteil der Juries:

Bayerischer Wohnungsbaupreis 2012 "Energieeffizienz zählt - neue Energiesparhäuser", überreicht am 12.03.2013, lautet:
"Siedlungen aus den 1950er und 1960er Jahren stellen Bauherren und Architekten vor
große Herausforderungen. Zwar bieten energetische Sanierungsmaßnahmen große
Einsparpotenziale, doch gleichzeitig besteht die Gefahr, dass charakteristische Gestaltungsmerkmale unwiederbringlich verschwinden.
Den Planern gelang es, mit einer zweiten, behutsamen ästhetischen und energetischen
Sanierung der denkmalgeschützten Siemens Werkwohnsiedlung ihr ursprüngliches
Erscheinungsbild zurückzugeben. Mit einer behutsamen Dämmung von Außenfassade,
Balkonen, Dach und Kellerwänden ist es gelungen, sowohl gestalterische als
auch energetische Anforderungen zu erfüllen. Kunststofffenster wurden durch Holz-
Aluminium-Fenster mit einer dreifachen Wärmeschutzverglasung ersetzt. Vorhandene
Treppenhausfassaden und Balkonkonstruktionen wurden saniert und wieder in die
Gestaltung integriert. Sinnvoll abgerundet wird das energetische Gesamtkonzept
durch die Erneuerung der Haustechnik, die Nutzung des Fernwärmenetzes und die
Installation einer Abluftanlage in Bädern und Küche. Mit den Maßnahmen ist es gelungen,
den Energieverbrauch um 60 Prozent zu reduzieren und die Standards der
EnEV Neubau 2007 um 50 Prozent zu unterschreiten.

Fazit: Das energetische Konzept ist in sich schlüssig, die wärmebrückenfreie Dämmung
des Gebäudes ist auch in ästhetischer Hinsicht gelungen. Für Bauherren mit
ähnlichen Siedlungen – auch wenn diese nicht unter Denkmalschutz stehen – ist die
beispielhafte Sanierung ein Vorbild. Energetisch und ästhetisch anspruchsvolle Sanierungsmaßnahmen lassen sich in einem akzeptablen Kostenrahmen umsetzen."


dena Effizienzhauspreis 2009 für die Sanierung Mehrfamilienhäuser lautet:
"Das denkmalgerecht sanierte Mehrfamilienhaus in München ist ein gelungenes Beispiel für behutsamen Umgang mit bestehenden Strukturen. Das originale Erscheinungsbild des Siedlungsgebäudes aus den 50er Jahren wurde im Laufe der Jahre überformt und erst durch die Sanierung wieder herausgearbeitet. Insbesondere durch den Anspruch, das Gebäude energieeffizient zu sanieren, mussten viele Detaillösungen individuell gelöst werden."

Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2009/2010 und dem Sonderpreis Denkmalschutz im Wohnungsbau” lautet:
"Die in den 1950er Jahren nach Plänen des Architekten Emil Freymuth als repräsentative Werkswohnsiedlung mit großzügigen Freianlagen erbaute Siemens-Siedlung wurde in den 1980er Jahren wenig behutsam saniert und erst später als wegweisende Nachkriegsarchitektur unter Denkmalschutz gestellt.
Ziel der in den Jahren 2006 bis 2009 von Koch+Partner durchgeführten Sanierung war es deshalb, den Gestaltungsduktus der Erbauungsjahre wieder herzustellen. Es entstanden hochwertige Wohnungen, die dem heutigen Standard entsprechen. Es wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, das einen Konsens zwischen den gestalterischen Belangen des Denkmalschutzes und den energetischen, bauphysikalischen und bautechnischen Erfordernissen schuf und somit den Erhalt und die nachhaltige Aufwertung des Bestandes für die Zukunft sichert.
Lobend hervorzuheben ist die enge Abstimmung mit der Denkmalpflege und der Deutschen Energieagentur bereits im Vorfeld der Sanierung, um zu energetisch optimalen wie denkmal-pflegerisch überzeugenden Lösungen zukommen.
Aspekte der Nachhaltigkeit zeigen sich u.a. in der Weiterverwendung vorhandener Konstruktionen, der Ableitung und Versickerung des Regenwassers über Rigolen und der Unterschreitung des EnEV-Standards um 50 %.
Ergebnis der energetischen Sanierung: Die eingesparte CO2-Emmission beträgt 63 t pro Jahr. Das bedeutet eine Reduzierung der CO2-Emmission um 48% des zukünftigen Jahresenergieverbrauchs. Vor der Sanierung lag der Heizenergiebedarf bei 366 MW/St., künftig werden nur noch 143 MW/St. benötigt.
Anerkennung verdient zudem das sensible Umzugsmanagement, bei dem die Bedürfnisse der Mieter weit reichend berücksichtigt wurden. Aus freiraumplanerischer Sicht ist zu begrüßen, dass die für das Quartier typischen, parkartigen Freiflächen vollständig erhalten worden sind. Insgesamt ist die Sanierung der Siemenssiedlung ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Energieeffizienz und Denkmalpflege wirkungsvoll zu tragbaren Kosten miteinander verbunden werden können. Das Vorhaben wird deshalb zusätzlich zum Deutschen Bauherrenpreis 2009 mit dem Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau” ausgezeichnet."


Mitarbeit
Architekten Koch+Partner, Projektbetreuung: Susanne Moog. Mitarbeit: Jeanette Bachmeier, Thomas Boschner, Kerstin Hadlich-Maerz, Peter Rosenbauer, Katja Schäper

Bauherr: Siemens Wohnungsgesellschaft mbH &Co.OHG, München, Projektbetreuung: Frau Carmen Waibel, Frau Sylva John

Planungsbeteiligte: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Regierungsbezirk Bayern, München Projektbetreuung Denkmalpflege: Herr Dr. Uli Walter, Untere Denkmalschutzbehörde Referat für Stadtplanung und Bauordnung, HA IV/52 T, München Projektbetreuung Frau Monika Betzl

Projektbegleitende Ingenieure:
Tragwerksplanung: bwp Burggraf + Reiminger Beratende Ingenieure GmbH, München Projektbetreuung TGA: Herr Werner Reiminger
ELT- und HLS Technik: Duschl Ingenieure GmbH & Co. KG, Rosenheim Projektbetreuung ELT/HLS: Herr Martin Drechsler
Bauphysik: Bau Haus- und Garten Sachverständigenbüro Pils, Sachverständiger DENA, München Projektbetreuung DENA: Herr Michael Pils
Vermessung: Ingenieurbüro Karner, München
Riegel C mit Schwalbennesterbalkonen nach der Sanierung 2009

Riegel C mit Schwalbennesterbalkonen nach der Sanierung 2009

Luftbild über die sanierten Riegel A, B und C von den Sternhochhäusern aus gesehen

Luftbild über die sanierten Riegel A, B und C von den Sternhochhäusern aus gesehen

Riegel C nach der Sanierung, Foto Sascha Kletzsch

Riegel C nach der Sanierung, Foto Sascha Kletzsch

Riegel C Detailansicht Schwalbennesterbalkone nach der Sanierung 2009

Riegel C Detailansicht Schwalbennesterbalkone nach der Sanierung 2009

Riegel C Detailansicht Schwalbennesterbalkone nach der Sanierung 2009

Riegel C Detailansicht Schwalbennesterbalkone nach der Sanierung 2009

Riegel B nach der Sanierung 2008

Riegel B nach der Sanierung 2008

Ausbildung der schmalen Dachkante

Ausbildung der schmalen Dachkante

Riegel B vor und nach Sanierung, mit Ausbildung der schmalen Dachkante

Riegel B vor und nach Sanierung, mit Ausbildung der schmalen Dachkante

Riegel A und B vor und nach Sanierung, Süd-Westansicht mit Loggien

Riegel A und B vor und nach Sanierung, Süd-Westansicht mit Loggien

Riegel C nach der Sanierung - Dachform, im Hintergrund die unsanierten Riegel D und E

Riegel C nach der Sanierung - Dachform, im Hintergrund die unsanierten Riegel D und E

Detailansicht Riegel C mit Schwalbennesterbalkonen. Im Originalzustand 1955, vor Sanierung 2007, nach Sanierung 2009

Detailansicht Riegel C mit Schwalbennesterbalkonen. Im Originalzustand 1955, vor Sanierung 2007, nach Sanierung 2009

Fassade Riegel C vor und nach Sanierung

Fassade Riegel C vor und nach Sanierung