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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Inszenierung Kapellbrücke und Wasserturm

Panta Rhei

Teilnahme

Ragaz Medien GmbH

sonstige Fachplanung

Fish&Light

Lichtplanung

Dirty Monitor

sonstige Fachplanung

Aquatique Show International

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektidee arbeitet stark mit dem Wasserturm bzw. nutzt vor allem diesen als Projektionsfläche. Die Brücke als solche wird in der Standardbeleuchtung eher zurückhaltend in Szene gesetzt, d.h. als einfaches Lichtband.

In einer Art Spiegeleffekt mit Licht werden in der Grundbeleuchtung die Bewegungen des Wassers auf die Mauern des Turms sowie der Sternenhimmel auf das Dach des Turms projiziert. Bei Neumond erfolgt zusätzlich eine Projektion des Sternenhimmels auf das Dach der Brücke.

Die Grundbeleuchtung der Brücke beschränkt sich auf eine bessere Ausleuchtung des Brückeninnenraums. So entsteht ein ruhiges aber markantes Lichtband über dem Wasser, das in dieser Art den Brückenkörper und seine Verbindungs- und Querungsfunktion zu betonen vermag. Die besagte Ausleuchtung kann – sequenziell - gedimmt werden, aber auch in den Farben verändert und so markanter werden. Im Rahmen der Weihnachtsbeleuchtung erscheint das gesamte Ensemble in einem schummrig-weissen Licht, das Schnee, Eis und Kälte und so winterliche und weihnächtliche Stimmung vermittelt. Mit einer Geräuschspur kann der Kälteeffekt noch
verstärkt werden.

Enorm auffällig sind die Effekte für die Sonderschau(en). Der untere Flussraum wird als Arena benutzt. Auf zwei Wasservorhänge werden grossformatig Bilder aus der Luzerner Geschichte, aber auch aus der Gegenwart geworfen. Vorgeschlagen werden acht Szenen. Eine Show dauert gegen 20 Minuten und wird von einem Klangspiel begleitet. Für besondere Anlässe wie Festivaleröffnungen usw. greift das Projekt auf die Farben der jeweiligen Anlässe zurück.

Die Projektidee folgt mit den diversen Anwendungsmöglichkeiten und den damit verbundenen Vorschlägen den geforderten Vorgaben. Auch der finanzielle Rahmen wird eingehalten. Allerdings wäre diesbezüglich sicher eine Abtiefung notwendig.

Was der Umgang mit der Brücke d.h. mit deren Innenraum und den damit verbundenen Aussenwirkungen betrifft, so hat Panta Rhei seine Qualitäten. Vor dem Hintergrund der genannten Sensibilität erstaunt der Umgang mit dem Turm. Er wird als reine Projektionsfläche genutzt und so seiner eigentlichen Funktion als markanter Schutzbau beraubt. Die vorgeschlagenen Lichtspiele können leicht als kitschig empfunden werden.

Die vorgeschlagene Show mit den Wasserschildern als Projektionsflächen ist kraftvoll. Die acht Bilder aus der Geschichte und der Sagenwelt von Luzern sind eindrücklich. Allerdings sind diese nicht an die Brücke und den Turm gebunden und könnten wo anders im Seebecken ebenfalls präsentiert werden. Sehr problematisch sind die technischen Installationen im Flussraum. Abklärungen haben ergeben, dass aus diversen Gründen – vor allem der Gefährlichkeit wegen – diese nicht bewilligungsfähig sind. Der Vorschlag verfolgt eine Linie und scheut sich nicht, markante Akzente zu setzen. Für den öffentlichen Raum ist dies aber zu viel.