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Award / Auszeichnung | 01/2009

Deutsches Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen

Paul-Wunderlich-Haus

DE-16225 Eberswalde, Am Markt 1

Gold

GAP Gesellschaft für Architektur & Projektmanagement mbH

Architektur

sol∙id∙ar planungswerkstatt berlin

Sachverständigenwesen, Verfahrensbetreuung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Staatliche und kommunale Bauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2005
    Fertigstellung: 06/2007

Projektbeschreibung



Das Paul-Wunderlich-Haus ist das Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbs. Der Nutzungsmix aus öffentlicher Verwaltung, Kultur und Einzelhandel schließt eine Kriegswunde inmitten der Altstadt von Eberswalde. Die Konzeption berücksichtigt gleichermaßen ökonomische, ökologische und soziale Belange. Dies gelingt einerseits durch die sensible Einfügung des Gesamtvolumens in das städtische Gewebe und dem angebotenen Nutzungsmix, andererseits durch die konsequente Nutzung natürlicher Ressourcen und die Optimierung der Gebäudegeometrie bezogen auf die städtebauliche Situation.

Eine Stadtbrache wird zum Motor der Stadtentwicklung. Das war die zentrale Idee bei der Zusammenführung von 8 über die Stadt verteilten Standorten der Kreisverwaltung des Landkreises Barnim. Eine moderne, dienstleistungsorientierte Verwaltung sollte in einen Nutzungsmix aus Kultur, Handel und Politik integriert werden und damit die 1 ha große Lücke im Herzen des stark kriegsgeschädigten städtischen Gewebes von Eberswalde schließen. Die historische Stadtmitte sollte strukturell und funktional wieder entstehen.

Städtebau
Unsere Entscheidung fiel auf eine Form der Stadtreparatur, die sorgfältig an den noch intakten Rändern anknüpft und vorhandene Muster und Strukturen wieder zusammenführt mit dem Ziel, die Identität bestehender öffentlicher Räume zu stärken und neuen öffentlichen Raum zu bilden. Wo städtebaulich-stadträumliche Dominanten oder Ansätze von Identität vorhanden sind, wird die vorhandene Situation durch die Ausprägung der neuen Gebäude unterstützt. Wo prägende Elemente fehlen, werden neue städtebauliche Akzente geschaffen, um Stadtraum zu bilden. Die Neuvernetzung der Stadt berücksichtigt dabei historische Bezüge ebenso wie die nach dem Krieg neu entstandenen.

Nutzungsmix
Die vier Gebäude beherbergen jeweils ein Dezernat sowie das Landratsamt. Jedes Gebäude hat eine eigene Identität und eine eigene Infrastruktur. Teile der Gesamtanlage sind deshalb attraktiv und ohne Einschränkung für die verbleibende Nutzung getrennt verwertbar. Das ist die Grundlage für die langfristige Werthaltigkeit der Anlage und damit auch der Nachhaltigkeit der Stadtreparatur. Die Erdgeschosse sind größtenteils Teileigentum und an Gewerbetreibende vermietet. Das Landratsamt beherbergt darüber hinaus noch den flexibel nutzbaren Plenarsaal und eine der umfangreichsten Sammlungen des Künstlers Paul Wunderlich.
Die flexibel genutzten, transparent ausgeformten Bürolandschaften verkörpern das Selbstverständnis einer bürgernahen, dienstleistungsorientierten Verwaltung. Die optimale Nutzung von Tageslicht, die konsequente Berücksichtigung bauökologischer Belange bei der Produktauswahl und eine gute raumakustische Dämpfung sind weitere Grundlagen des hohen Nutzerkomforts der Gebäude.

Energiekonzept und Wirtschaftlichkeit
Neben den städtebaulichen, den soziokulturellen und den funktionalen Zielen gab es zwei weitere bedeutsame Vorgaben:
Eine Baukostenobergrenze von 1.350 €/m2 NGF Bruttobaukosten und einen maximalen Primärenergiebedarf von weniger als 100 kWh/Quadratmeter und Jahr für Heizen, Kühlen, Lüften und Kunstlicht. Das bedeutete, die Baukosten sollten sich am unteren Rand für Bürogebäude mittleren Standards bewegen, beim Energiebedarf sollten jedoch Maßstäbe gesetzt werden. Die maximale Nutzung von Passivstrategien und das über den gesamten Planungsprozess hinweg durch Simulationen optimierte Zusammenspiel aus hochwertiger Hülle und schlanker Gebäudetechnik waren der Grundstein zur Erreichung dieser wirtschaftlichen und ökologischen Ziele.

Erste Erfolge Die Investition der öffentlichen Hand in die Zukunft der Stadt ist schon heute spürbar. Private Investoren haben ihre Zurückhaltung verloren. Die meisten Lücken um den Marktplatz von Eberswalde sind bereits geschlossen. Neues Gewerbe ist entstanden. Die Nachfrage auch nach großen Wohnungen in der Innenstadt wächst. Der Wunsch nach Urbanität ist überall...
Luftbild. Fotografie: S.Taßler

Luftbild. Fotografie: S.Taßler

 Pavillonplatz. Fotografie: Martin Duckek

Pavillonplatz. Fotografie: Martin Duckek

Torhaus. Fotografie: Martin Duckek

Torhaus. Fotografie: Martin Duckek

Durchwegung. Fotografie: GAP / Marco Maria Dresen

Durchwegung. Fotografie: GAP / Marco Maria Dresen

Übergang Altstadt. Fotografie: GAP / Marco Maria Dresen

Übergang Altstadt. Fotografie: GAP / Marco Maria Dresen

Blockecke. Fotografie: GAP / Marco Maria Dresen

Blockecke. Fotografie: GAP / Marco Maria Dresen