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Award / Auszeichnung | 10/2014

Deutscher Innenarchitektur Preis 2014

Messestand Deutsches Tapeten-Institut (IMM 2014)

DE-50679 Köln

3. Preis

Preisgeld: 2.000 EUR

raumkontor Innenarchitektur

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Messe-, Kongressgebäude, Temporäre Bauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Das Tapetenhaus


Ausgehend von einer Grundlagenstudie, die für das Deutsche Tapeteninstitut die tiefenpsychologische Bedeutung und Funktion von Tapeten analysiert, repräsentieren die einzelnen Sets vier besonders ausgeprägte Einrichtungs- Charaktere und bilden so eine ‚typologische Tapeten- DNA’.

Boden, Wände, Decken, Leuchten, Möbel und Accessoires der einzelnen Raumszenen werden komplett mit einem Tapetenornament überlagert und verschmelzen zu einem eindrucksvollen und erinnerbaren inszenatorischen Moment. Der Raum löst sich auf und bekommt etwas Surreales. Grellorange Fische umgeben einen im ‚Bad’ von allen Seiten, derweil gereihte Zahn- und Duschbürsten die Nutzung ironisch zitieren. Leise klirrt in der Küche eine im Luftzug pendelnde Besteckinstallation und verschwimmt mit der dahinter liegenden Wand zu einem Klangornament.

Das auch Menschen mit camouflagehaften Ganzkörperbemalungen in dieses ohnehin schon unwirkliche Szenario eingebunden sind, verdichtet den konzeptionellen Ansatz und unterstreicht mit spielerischer Leichtigkeit die Gesamtidee. All - over painting wird hier also im wahrsten Sinne des Begriffs umgesetzt: Raum, Dinge und Menschen verbinden sich in und zu einer Szene.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Tapetenhaus greift mit einfachen, aber imposanten Mitteln die Dialektik „Zwei- und Dreidimensionalität“ auf und zelebriert eine hochinteressante und spielerische Auseinandersetzung mit visueller Wahrnehmung und plastischer Wirkung. Konnte man bislang oft den Eindruck gewinnen, im Messebau gilt ähnlich dem olympischen Gedanken „größer, höher, breiter“, ist dieses preisgekrönte Messestandkonzept der Gegenbeleg: bescheiden in der Fläche, gering an Budget, dennoch oder gerade deshalb: eine klar herausgearbeitete, gestalterisch konsequente und eigenständig übersetzte Idee.