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Award / Auszeichnung | 11/2013

Steirischer Holzbaupreis 2013

massive_living - Wohnbau Wittenbauerstraße

AT Graz, Wittenbauerstraße

Mehrgeschossige Wohnbauten

Peter Zinganel

Architektur

Die Frohnleitner - Gemeinnütziges Steierisches Wohnungsunternehmen

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Am Grundstück in der Wittenbauerstrasse wurden über einer gemeinsamen Tiefgarage zwei 3-geschossige Baukörper errichtet. Zwischen den beiden wurde der Kinderspielplatz angelegt und beide Häuser verfügen über Anbauten für Müll- und Fahrradabstellplätze. Die Restlichen Freiflächen wurden als gemeinsamer Grünraum gestaltet.

Die Einfahrt in die Tiefgarage erfolgt von der Wittenbauerstrasse über eine Rampe. Der Zugang zu den Häusern im Norden des Grundstücks entlang eines Fussweges. Die TG ist über die Treppenhäuser mit den beiden Bauten verbunden. Im Untergeschoss wurden die Haustechnikräume und die Kellerabstellräume für die Wohnungen errichtet. An der Strasse wurden Aussenstellplätze und Behindertenparkplätze errichtet.

Die Wohnanlage verfügt über 22 Wohnungen, die im wesentlichen als Massivholz-Bauweise aus Brettsperrholz errichtet worden sind.
Um ein zentrales innenliegendes Treppenhaus aus Stahlbeton wurden diese angeordnet und nach Osten, Süden und Westen orientiert. Die Wohnungen mit 2-4 Zimmern verfügen alle über private Freibereiche als Terrassen oder Balkone. Eine Wohnung im Erdgeschoss wurde barrierefrei errichtet und behindertengerecht ausgestattet.

Alle Wände, Decken und Dächer, sowie die erforderlichen Stützen, Träger und Scheiben bestehen aus heimischen Massivholzwerkstoffen. Sie wurden im Inneren mit einer Gipskarton Vorsatzschale verkleidet. Im Äusseren soll der Werkstoff Holz als Fassadenschalungen und Terrassenroste sinnvoll sichtbar eingesetzt werden.

Eine Wohneinheit ist in Zusammenarbeit mit der TU Graz als Forschungsprojekt mit Laubholzwerkstoffen errichtet worden.

Die Fassaden im Norden sind verputzt ausgeführt worden, die anderen Flächen mit einer Verkleidung mit Holzschalungen. Die Dächer wurden extensiv begrünt und mit einer Solaranlage ausgestattet.

Die Balkone und Vordächer sind als Stahlkonstruktion vor das Bauwerk gestellt und mit Holzrosten belegt. Die Fenster und Balkontüren sind aus Kunststoff mit ALU Schalen, die Innentüren und Wohnungstüren aus Holz.

Die Böden in den Wohnbereichen wind mit Parkettböden ausgestattet, die Sanitärräume und Gänge verfliest. Das Treppenhaus wurde mit Betonbeschichtung ausgeführt und von einem Oberlicht belichtet und enthält den Wohnungen vorgelagerte Abstellräume.

Die Beheizung erfolgt mit Fernwärme und Solaranlage als Zentralheizung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine holzbau-adäquate Architektur verbunden mit statisch-konstruktiv und bauphysikalisch korrekten Detaillösungen sind das A+O eines gesamtheitlich funktionierenden Holzbaus. Dieses gesamtheitliche Lösungskonzept setzt einen integralen Planungsprozess voraus, der beim Projekt 'massive_living' eindrücklich zum Ausdruck kommt. So wurden bereits im Entwurfsstadium zwei wesentliche Prinzipien hinsichtlich der Effizienzsteigerung des Bauens mit Brettsperrholz befolgt. Es wurde darauf geachtet, dass sämtliche Wandelemente über die gesamte Geschosshöhe durchgehend und ohne große Öffnungen ausgebildet werden konnten, ein Umstand, der die Verschnittmenge im Zuge der Herstellung auf ein Minimum reduzierte. Zudem wurden sämtliche Anbauten als Sekundärkonstruktionen umgesetzt, weswegen Balkone konstruktiv vom Gebäude getrennt wurden. In kompakter Form wurden hier 22 Wohneinheiten als Dreigeschosser umgesetzt und widersprechen im positiven Sinne dem Slogan 'Timber is the new concrete' - geprägt vom Architekten A. de Rijke. Vielmehr gelingt es 'massive_living' mit holzbau-adäquaten Haustechnik- und Fassadenlösungen dem Slogan 'Holz ist nicht der neue Beton. Holz ist anders!' gerecht zu werden.

Für die Jury: Gerhard Schickhofer