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Award / Auszeichnung | 05/2014

Auszeichnung guter Bauten 2014 BDA Düsseldorf

HAUS RADONG - Vom Stall zum Studio

DE-40667 Meerbusch

Anerkennung

mo.studio

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 02/2012

Projektbeschreibung

Im Zuge einer Sanierungsmaßnahme des alten Vierkanthofes Haus Radong aus dem Jahre 1895 kam es zu der Realisierung einer Büroeinheit in dem baufälligen, ehemaligen Schweinestall im Süd-Ost-Flügel. Im Bezug auf den denkmalgeschützten Gesamtkomplex und die neue Nutzungsfläche als Architekturbüro, entstand ein spannender Austausch zwischen Alt und Neu, Innen und Außen. Das Innere konnte frei von jeglichen Konventionen mit modernen Materialien gestaltet werden. Es entsteht ein interessanter Kontrast zwischen der alten Bausubstanz und dem neuen innovativen Innenraum. Da der gesamte Innenbereich auf Grund der ehemaligen Tiernutzung und der starken Belastungen in den Bestandsmauern geschützt werden musste, erhielt das Gebäude eine innen liegende Vorsatzschale, dessen Luftraum mit Sanierputz gefüllt wurde um eventuelle Ausblühungen zu vermeiden. Da keine Belastungen im oberen Bereich der Giebelwände festzustellen waren, wurde hier die Möglichkeit genutzt, die Giebelwand in Ihrer ursprünglichen Ziegeloptik bestehen zu lassen um einen schönen Kontrast zwischen Bestand und Neubau zu zeigen. Das gesamte Holzsprengwerk wurde aus statischen Gründen durch ein Stahlskelett ersetzt, in dem nun alle Nutzungsebenen nahezu im Raum schweben können. Die Außenhaut blieb somit unberührt und ablesbar.

Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang, eine großzügige Ausstellungsfläche sowie der Meetingraum, welcher durch Glasschiebeelemente abgetrennt werden kann. Auf der rechten Seite befindet sich die Sanitärbox, welche zur Hofseite hin die Einbauküche beinhaltet, mit angrenzendem Essbereich. Vom Erdgeschoss können die oberen Ebenen über jeweils eine Treppe auf der linken sowie gespiegelt eine Treppe auf der rechten Seite erschlossen werden. Auf den Galerieebenen gibt es jeweils einen Arbeitsplatz der sich durch eine freie Wandscheibe (beinhaltet Elektroleitungen sowie Kondenswasserleitungen der Klimageräte) vom Erschließungsbereich abtrennt. Von beiden Galerieebenen kommt man jeweils auf die darübergelegenen Materiallager sowie die Hauptarbeitsfläche unter dem Dach. Die Erschließung des Spitzbodens erfolgt über eine Leiter welche zwischen der Trockenbau- und Außenwand geparkt werden kann. Zum Arbeitsplatz hin ist diese Öffnung durch eine Festverglasung abgetrennt. Die Hauptarbeitsebene distanziert sich bewusst zu den Außenwänden. Hier wurden auf beiden Seiten, jeweils dem Grundraster des Gebäudes entsprechend, unterschiedlich breite Gitterroste verlegt um so den Lichteinfall der Dachflächenfenster bis ins Erdgeschoss zu gewährleisten. Des Weiteren wirkt die große Ebene hierdurch frei schwebend und unterstützt positiv die Klimatechnischen Faktoren im Gebäude. Alle Ebenen sowie Treppenläufe werden von offenen Regalsystemen, welche gleichzeitig als Absturzsicherung dienen, begrenzt. Diese Regale sind Teil der gesamten Möbelplanung welche als modulares System überall im Gebäude seine Verwendung findet. Durch das Öffnen der Flächen zwischen den Lisenen und Einsetzen der neuen gläsernen Fassadentore gelangt genügend Licht in den unteren Bereich. Somit stehen der Empfang und die Ausstellungsfläche im Erdgeschoss im direkten Dialog zum Innenhof. Die Arbeitsplätze im Obergeschoss wurden bewusst zur Außenseite des Hofes orientiert, welche mit ihren großzügigen Fensteröffnungen den Blick über die angrenzenden Garagenstellplätze (Anbau) bis hin zum See zulässt. Es entsteht auf diese Weise eine einladende und dennoch zurückhaltende Geste, die dem Privatleben der Anwohner dennoch den Vortritt überlässt.

Die Umbaumaßnahmen hatten zufolge, dass aufgrund der Kombination vom alten Erscheinungsbild mit neuen modernen Aspekten nun auch weitere Gebäudeteile des Hofes in mehreren darauf folgenden Bauphasen umgestaltet werden. Es entsteht sowohl ein Showroom / Atelier, welches sich noch in der Bauphase befindet und es ist auch der Ausbau von weiteren Wohnungen in Planung. Der Hof gewinnt auch äußerlich durch kleine Verschönerungsmaßnahmen an neuem Charme und Stil. Aufgrund der zum Innenhof hin großzügig geöffneten Gebäudehülle und der Tatsache, dass im Nebengebäude ein weiterer Gebäudeteil zu einem Atelier / Showroom ausgebaut wird, wurde bei der Außengestaltung darauf Wert gelegt, diesen Bereich einheitlich zu gestalten und somit zu verbinden. Die Grundfläche wurde mit Schottersteinen ausgelegt, in welchem Gehwegplatten den Eingang zum Haupttor des Büros klar definieren. Der gemeinschaftliche Außenbereich zwischen Büro und Atelier erhält eine Holzterrasse, über welche man durch das Atelier geführt und auf der zum See gelegenen Seite wieder nach draußen auf eine weitere Terrasse geleitet wird. Somit wird die Grenze zwischen den Nutzungseinheiten untereinander, sowie dem Außenbereich weitestgehend aufgelöst und erhält die gewünschte Verknüpfung.




Architekturbüro: mo.studio
Bauherr: Wilhelm Ostrop
Realisierungszeitraum: 01.02.2012
Baukosten netto: 400.000 €
Nutzfläche: ca. 275,5 m2
BRI: ca 860 m2

Fachplaner:
Heizung/Lüftung Sanitär: KKL Düsseldorf
TWL/Denkmalschutz: Scheuten Essen
Stahlbau: Füllbier Essen

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Ein Stallgebäude einer denkmalgeschützten Hofanlage aus dem Jahre 1895 in Meerbusch wurde von dem Architekurbüro mo.studio in ein Büro mit Ausstellungsfläche umgebaut. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen wurde das ursprüngliche Erscheinungsbild wiederhergestellt und zugleich die Belichtungssituation im Inneren deutlich verbessert. Dazu wurden die ehemaligen Fassadentore in den bestehenden Rundbögen durch Glastore ersetzt. Die natürliche Belichtung der Arbeitsplätze auf einer Galerie erfolgt über VELUX Dachfenster. Durch ihre Südost-Ausrichtung gewährleisten diese nahezu während der gesamten Arbeitszeit optimales Tageslicht. Gleichzeitig wurden direkt unter dem Giebel weitere elektrisch bedienbare Dachfenster eingebaut, die dem Klima und der Belüftung dienen. Im Inneren wurde das gesamte Holzsprengwerk aus statischen Gründen durch ein Stahlskelett ersetzt, in dem nun die Ebenen nahezu im Raum schweben können. Die Außenhaut bleibt somit unberührt und ablesbar, um dem früheren Charakter weiterhin erfahrbar zu machen. (Text: VELUX Architekten-Wettbewerb 2013)
Gesamtblick, Foto: Julia Reschucha

Gesamtblick, Foto: Julia Reschucha

OG Bestandsmauer, Foto: Julia Reschucha

OG Bestandsmauer, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie Arbeitsplatz, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie Arbeitsplatz, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie Arbeitsplatz, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie Arbeitsplatz, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

OG Galerie, Foto: Julia Reschucha

EG Treppe, Foto: Julia Reschucha

EG Treppe, Foto: Julia Reschucha

EG Ausstellungsfläche, Foto: Julia Reschucha

EG Ausstellungsfläche, Foto: Julia Reschucha

EG Empfang, Foto: Julia Reschucha

EG Empfang, Foto: Julia Reschucha

EG Gitter, Foto: Julia Reschucha

EG Gitter, Foto: Julia Reschucha

EG Küche, Foto: Julia Reschucha

EG Küche, Foto: Julia Reschucha

EG Sanibox, Foto: Julia Reschucha

EG Sanibox, Foto: Julia Reschucha

EG WC, Foto: Julia Reschucha

EG WC, Foto: Julia Reschucha

Verbindungselement, Foto: Julia Reschucha

Verbindungselement, Foto: Julia Reschucha

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Schnitt AA'

Schnitt AA'

Schnitt BB'

Schnitt BB'

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Konzeptdiagramme

Konzeptdiagramme

Raumbezug

Raumbezug

Lageplan

Lageplan