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Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Losverfahren | 01/2004

Turnhalle plus X

3. Preis / 3. Rang

Lämmler und Falkenstein Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf gliedert das Gelände neu und stärkt dessen Potentiale durch einen kompakten Baukörper. Das Erscheinungsbild des Gebäudes ist durch große Offenheit und Transparenz geprägt. Die topografische Ausbildung der Erdgeschosszone schafft die Möglichkeit vielfältiger Nutzungserweiterungen in den Außenraum. Durch zwei gegenüberliegende Zugänge ist der Parallelbetrieb unterschiedlicher Veranstaltungen möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Absicht des Verfasser, die städtebauliche Situation mit einem kompakten quadratischen
zweigeschossigen Baukörper so zu definieren, dass der Baukörper als Blockrandbebauung der
Werftstraße zugeordnet ist, ist plausibel. Dadurch wird erreichbar, dass wesentliche Teile der
vorhandenen Freiflächengestaltung erhalten bleiben können. Der Baukörper ist soweit zurück
gesetzt, dass eine sehr angemessene fußläufige Anbindung zum westlich anschließenden
Bereich (Hafenpromenade/ Popakademie) gestaltet werden kann.
Die Stapelung der Nutzung erzeugt eine entlang der Werftstraße bis zu 10 m erreichende
Gebäudehöhe und insofern ein maßstäblich ausreichendes Gegenüber zur Südseite. Es ist
jedoch fraglich, ob dies, da diese Höhe auf der ganzen Nordseite auf lediglich ca. 30 m Länge
gegeben ist, eine städtebaulich ausreichende Gesamtwirkung erzeugen kann.
Das Raumprogramm ist von geringfügigen Nutzungsüberschneidungen (Lehrer-, Sanitätsraum)
abgesehen umgesetzt. Das Auseinanderziehen der Umkleide-/ Duschbereiche zwei
Geschosshöhen von der Turnhalle selbst ist für Grundschulkinder nicht unproblematisch.
Entwurfsbestimmend ist die Idee, ein dem Stadtteil zugewandtes, offenes, transparentes und
kompaktes Konzept so zu organisieren, dass die Gründefizite des Stadtteils möglichst nur wenig
verschärft werden. Insofern ist die Stapelungsidee zu begrüßen, wenngleich die Höhenlage
(Hochwasser) der Überarbeitung bedarf. Die erreichte Gestaltungsqualität kann im Hinblick auf
Innenraumsituationen und Raumübergänge bei der weiteren Durcharbeitung als sehr reizvoll
erwartet werden - dies insbesondere beim freien Raumübergang vom Veranstaltungs- zum
Sportbereich. Zu weiteren qualitativen Bewertungen auch im Hinblick auf Konstruktion,
verwendete Materialien, energetische Qualität etc. sind die mit der Arbeit gelieferten Angaben
nicht sehr aussagekräftig.
Erschließungen sowie Wegeverbindungen zum Stadtteil bzw. zur Schule sind richtig angelegt.
Das Bewirtschaftungsangebot schafft eine günstige Verknüpfung aller Nutzungsbereiche auch
mit dem Freizeitgelände.
Vom konkreten „Andocken“ an den schulischen Bereich wird in dem Entwurf abgesehen, was
anhand der derzeitigen Containerstruktur auch sinnvoll sein dürfte. Mehrfachnutzbarkeit von
einzelnen Räumen bzw. Zusammenschaltbarkeit ist aufgrund der Stapelung zwangsläufig
eingeschränkt.
Die Wirtschaftlichkeit (BGF, BRI) liegt exakt im Durchschnittsbereich aller Arbeiten. Die
gewählten Grundrissgliederungen lassen eine wirtschaftliche Umsetzbarkeit in Konstruktion
vermuten.
Ingesamt zeigt dieser Entwurf einen dem Standort adäquaten, ebenso wirtschaftlichen wie
reizvollen Lösungsansatz. Durch die Kompaktheit des vorgeschlagenen Baukörpers kann ein
nicht unerheblicher Teil des gewünschten Freiflächenprogramms mit geringem Aufwand realisiert
werden bzw. erhalten bleiben.