Award / Auszeichnung | 01/2015
BDA Hamburg Architektur Preis 2014 / Publikums Architektur Preis 2014
©Klemens Ortmeyer Photography
Pronaos
Sanierung und Erweiterung Kirche St. Ansgar
DE-22459 Hamburg, Niendorfer Kirchenweg 18
ein 3. Preis
Kath. Kirchengemeinde St. Ansgar
Bauherren
Architektur
Lichtplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Sakralbauten
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 11/2012
Projektbeschreibung
Die Kapelle der Gemeinde St. Ansgar in Hamburg-Niendorf von 1933, wurde 1962 von Karlheinz Bargholz um eine große Kirche erweitert. Das Ensemble ist inzwischen ein eingetragenes Denkmal. Kirche und Kapelle wurden im Zuge einer von der Denkmalpflege begleiteten Grundsanierung um einen Pronaos und eine Sakristei erweitert. Das Kirchenensemble wurde behutsam „weitergebaut“.
Kirche: Das von Karlheinz Bargholz gewählte gestalterische Leitmotiv „Vom Dunkel zum Licht“ findet sowohl in der vorkonziliaren Grundrissdisposition als sog. Prozessionskirche, als auch in vielen Details seinen Niederschlag. Der als Keil ausgebildete Raum strebt gestalterisch förmlich zum Altar. Während der Boden leicht zum Altar hin fällt, steigt die Decke dramatisch an. Der Raum ist hinten breiter als vorne am Altar. Der bestehende Altar wurde gemäß den Vorgaben des 2. vatikanischen Konzils näher an die Gemeinde gerückt.
Pronaos: Der Pronaos ist eine Vorhalle, die den Ankommenden auf den Kirchenbesuch einstimmt. Das Gebäude schließt nahtlos an die verzahnten Ecken des Bestandes an. Der gewählte Stein ist in seiner Haptik dem Bestand angepasst, seine Farbigkeit zeigt allerdings deutlich, dass hier etwas Neues angebaut wurde. Große Portale bilden im Kontext mit der Vorplatzgestaltung eine einladende Geste. Der Raum ist entsprechend dem Konzept „Vom Dunkel zum Licht“ in gedämpftes Licht getaucht. Schmale, mit Bleiverglasung versehene Schlitze lassen das Tageslicht gefiltert in den Raum dringen. In die Ziegelsteine der neuen Wände sind Sprüche und Schlaglichter aus dem Leben des Schutzpatrons der Kirche, dem Heiligen Ansgar eingraviert.
Kapelle: Während die Kirche mit ihren 380 Sitzplätzen Raum bietet für den großen Gottesdienst, ist die Kapelle bewusst für die kleine Andacht und den Gebetskreis konzipiert. In der Kapelle wurde der Naturstein des Bestandsbodens im Altarraum mit einer rauheren Oberfläche für den Gemeindebereich übernommen. Die vorhandenen Lichtschalen zur Ausleuchtung des Tonnengewölbes wurden aufgearbeitet und wieder verwandt.
Sakristei: Die Sakristei ist ein Raum für die Vorbereitung der Priester und Messdiener auf den Gottesdienst. Das Gebäude schließt sich ebenfalls wie selbstverständlich nahtlos an das bestehende Ensemble an. Die ehemaligen bleiverglasten Fenster sind zu Vitrinen umgebaut worden.
Kirche: Das von Karlheinz Bargholz gewählte gestalterische Leitmotiv „Vom Dunkel zum Licht“ findet sowohl in der vorkonziliaren Grundrissdisposition als sog. Prozessionskirche, als auch in vielen Details seinen Niederschlag. Der als Keil ausgebildete Raum strebt gestalterisch förmlich zum Altar. Während der Boden leicht zum Altar hin fällt, steigt die Decke dramatisch an. Der Raum ist hinten breiter als vorne am Altar. Der bestehende Altar wurde gemäß den Vorgaben des 2. vatikanischen Konzils näher an die Gemeinde gerückt.
Pronaos: Der Pronaos ist eine Vorhalle, die den Ankommenden auf den Kirchenbesuch einstimmt. Das Gebäude schließt nahtlos an die verzahnten Ecken des Bestandes an. Der gewählte Stein ist in seiner Haptik dem Bestand angepasst, seine Farbigkeit zeigt allerdings deutlich, dass hier etwas Neues angebaut wurde. Große Portale bilden im Kontext mit der Vorplatzgestaltung eine einladende Geste. Der Raum ist entsprechend dem Konzept „Vom Dunkel zum Licht“ in gedämpftes Licht getaucht. Schmale, mit Bleiverglasung versehene Schlitze lassen das Tageslicht gefiltert in den Raum dringen. In die Ziegelsteine der neuen Wände sind Sprüche und Schlaglichter aus dem Leben des Schutzpatrons der Kirche, dem Heiligen Ansgar eingraviert.
Kapelle: Während die Kirche mit ihren 380 Sitzplätzen Raum bietet für den großen Gottesdienst, ist die Kapelle bewusst für die kleine Andacht und den Gebetskreis konzipiert. In der Kapelle wurde der Naturstein des Bestandsbodens im Altarraum mit einer rauheren Oberfläche für den Gemeindebereich übernommen. Die vorhandenen Lichtschalen zur Ausleuchtung des Tonnengewölbes wurden aufgearbeitet und wieder verwandt.
Sakristei: Die Sakristei ist ein Raum für die Vorbereitung der Priester und Messdiener auf den Gottesdienst. Das Gebäude schließt sich ebenfalls wie selbstverständlich nahtlos an das bestehende Ensemble an. Die ehemaligen bleiverglasten Fenster sind zu Vitrinen umgebaut worden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Erweiterung einer Erweiterung von 1962 einer Kapelle von 1933 – das ist keine leichte Bauaufgabe. Sie wurde hier so sensibel vorgenommen, dass die einzelnen Teile durchaus ablesbar bleiben, aber doch auch eine bestechende architektonische Symbiose eingehen. Eine neue gemauerte Vorhalle verzahnt sich deutlich lesbar mit dem bestehenden Mauerwerk des Kirchenschiffs. Im dunklen, lediglich durch schmale Schlitze beleuchteten Inneren sind zahlreiche und sorgfältig detaillierte Teile zu entdecken, eine Stahltreppe, Lichtschlitze, Mauersteine mit Schrift und mit eingearbeiteten Steinen von wichtigen Orten usw. Die Gemeinde hat jetzt einen Vorraum, in dem sie sich vor und nach dem Gottesdienst aufhalten kann, und die Kirche kann auf den üblichen Windfang verzichten, der so viele Kirchen verunziert. Die behutsame Wahl der Materialien und Farben und der raumbildenden Elemente der Erweiterung und Sanierung von St. Ansgar stellt den Umgang mit einem Denkmal exemplarisch dar.
©Klemens Ortmeyer Photography
Ansicht Pronaos
©Klemens Ortmeyer Photography
Kirchenraum
©Klemens Ortmeyer Photography
Kapelle
©Klemens Ortmeyer Photography
Sakristei
©Andreas Rowold Architekt
©Andreas Rowold Architekt