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Award / Auszeichnung | 09/2009

Architekturpreis der Stadt Leipzig 2009

Gewürzmühle Leipzig

DE-04177 Leipzig-Lindenau

Lobende Erwähnung

die kollegen - konstrukteure ingenieure kreateure

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2009

Beurteilung durch das Preisgericht

Lobende Erwähnung beim Architekturpreis der Stadt Leipzig 2009
Würdigung durch die Jury:
Das Wohnen in der ehemaligen Gewürzmühle stellt sicherlich eine besondere Form von Behausung in einer Großstadt wie Leipzig dar. Im Zusammenhang mit weiteren baulichen Strukturen in direkter Nachbarschaft und eingebettet in einen idyllischen Landschaftsraum, wurde die unter Denkmalschutz stehende Gewürzmühle als Wohnhaus für eine junge Familie mit hohem Engagement auf Bauherren- und Architektenseite umgenutzt und weitergebaut. Bilder des Bestandes vor den Baumaßnahmen dokumentieren die Bewahrung der strukturellen und qualitativen Reste des Vorhandenen und den hohen Grad an Abstimmung mit der Denkmalpflege im Zuge der Sanierung und der Fortentwicklung des besonderen Bautypus Gewürzmühle zu Wohnzwecken. Die vorhandene Bausubstanz wurde nach gründlicher Analyse saniert, ergänzt und weiterentwickelt, ohne den Habitus des alten Hauses zu vergessen. Entkernungen im Innenraum der Wohnebene im Erdgeschoss berücksichtigen die alte Hallenstruktur und zeigen auch heute noch das räumliche Korsett der Mühle. Neben notwendigen Einbauten für den Zugangsbereich und einige Nebenbereiche beinhaltet das Erdgeschoss lediglich eine grandiose Wohnhalle mit Einbauküche, die im Zusammenhang mit dem direkten Ausgang auf eine großzügige Terrasse für Bewohner und Besucher den Geist der besonderen Substanz und die Qualität der Umnutzung am deutlichsten erfahrbar macht. Neben der Notwendigkeit der Schaffung weiterer Räumlichkeiten zum Wohnen wurde die sichtbare bauliche Ergänzung der Gewürzmühle im Obergeschoss im besten Sinne als Weiterbauen im Bestand betrachtet und umgesetzt. Einer im Inneren sichtbaren massiven Betonstruktur, die auch aus energetischen Gründen einen einfachen, jedoch effizienten Speicher und Puffer darstellt, wurde als Hülle eine hinterlüftete Cortenstahlfassade vorgehängt, die zum einen auf interessante Art und Weise mit der vorhandenen Ziegelstruktur harmoniert, zum anderen aber auch bewusst den eigenständigen Beitrag der Weiterentwicklung am Bautypus der Gewürzmühle zeigt. Im Detail wurde an jeder Ecke des Hauses mit viel Sorgfalt gearbeitet, ohne den Blick für das Gesamte zu verlieren. Für die Gestaltung der Freianlagen um das Wohnensemble Gewürzmühle bestehen augenscheinlich noch Potentiale, welche die Harmonie der Wohnbauten und der vorhandenen ursprünglichen Landschaft noch besser zur Geltung bringen könnte.
Projektbeteiligte: Architektin Katja Czogalla Dipl.-Ing. Thomas Müller