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Award / Auszeichnung | 01/2015

Holzbaupreis Bayern 2014

Hühnerhaus, Alte Schmiede

DE-93186 Kneiting, Keltenstraße 29

Sonderpreis

Zitzelsberger Studio für Architektur

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2011

Projektbeschreibung

Im Ortszentrum von Kneiting, nordwestlich der Regensburger Altstadt jenseits der Donau gelegen, steht die Alte Schmiede. Um einen zentralen Hof reihen sich ein stattliches Wohnhaus, ein Stück von der Straße zurückgesetzt, ein großer Stadel mit Nebengebäuden sowie dem Wohnhaus gegenüber gelegen die Schmiede selbst. Auf der Giebelseite der Scheune steht unter einer alten Fichte, geschützt von Wind und Wetter, ein kleiner Hühner- und Putenstall. Er beherbergt Geflügel, das für den hauseigenen Betrieb während des Sommers gemästet wird. Das Häuschen wurde komplett in Eigenleistung gebaut.
Der Baukörper des nur 2,80 m auf 1,60 m in der Fläche und 2,30 m in der Höhe messenden Stalls ist komplett aus heimischem Fichtenholz gezimmert. Alle verwendeten Hölzer haben den Querschnitt 10 x 5 cm. Die Sockelkonstruktion ist ein auf im Erdreich verankerten Stahlfüßen aufliegender Rahmen mit über die kurze Distanz spannenden Hölzern, die zur Versteifung beitragen und die die im Haus verlegten Kunststeinplatten tragen. Das Abheben vom Boden schützt das Holz gegen Feuchtigkeit und das Getier vor Ungeziefer. Unmittelbar auf den besagten Rost sind "Steine" aus Holz in einem Läuferverband aufgeschichtet. Sie sind alle aus dem besagten Querschnitt mit 10 x 5 cm in der Länge von 21,5 cm geschnitten. Die Klötze sind stets mit einer Fuge von 1 cm zueinander verlegt. Dies sorgt für einen ausreichenden Luftwechsel im Stall und für das
notwendige Tageslicht. Die Hölzer sind miteinander verschraubt. Den Abschluss nach oben bildet ein flachgeneigtes Sparrendach. Den Schub nach außen weiß ein Balken in Längsrichtung zu verhindern, der direkt auf der letzten Lage der Holzsteine aufliegt. Mit ihm verzahnen sich die "Holzsteine", die an den Giebelseiten weiter nach oben hin gelegt sind und die Neigung der Sparren definieren. Die 4 Sparren, die unmittelbar in den Wandebenen der Giebelseiten liegen sind an eben diese Form der entstandenen Abtreppung angepasst. Quer zu den Sparren liegt nun eine Schicht aus einfachen Brettern, gefolgt von einer Lage Dachpappe, die wiederum von einer Lage aus geschnittenen Holzschindeln bedeckt ist. Eine einfache Fuchs sichere Hühnerleiter erleichtert den Tieren das Betreten ihres Stalls. Das Haus ist wieder komplett in seine Einzelteile zerlegbar und kann zu 97% recycliert werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Ein Hühner-Haus als Beitrag zum Holzbaupreis – eine Idee, die ein kleines Schmunzeln erzeugt. Nicht ein paar Bretter schnell zusammengenagelt, sondern kantige Holzabschnitte, „Steine“ aus Holz, sorgfältig aufeinander geschichtet: Große Architektur in ganz kleinem Maßstab“