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Award / Auszeichnung | 06/2014

gebaut 2013

Thermische Fassadensanierung Amtshaus

AT-1120 Wien, Niederhofstraße 21-23

Auszeichnung

Architektur Consult ZT GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Der notwendige Umbau der Interspar-Filiale in Wien-Meidling gab den Anstoß, auch die gesamte Fassade des Gebäudes einer Sanierung zu unterziehen. ArchitekturConsult zeichnet sowohl für den Umbau der Geschäftsflächen als auch das neue Erscheinungsbild des Hauses verantwortlich.
Das Amts- Wohn- und Geschäftsgebäude Niederhofstraße stammt aus dem Jahr 1966 (Architekt Bruno Doskar).
Von Anfang an befand sich im Erdgeschoß und in Teilen des 1. Obergeschoßes ein Kaufhaus (ursprünglich Gerngross, ab den 1980er Jahren Interspar), das zuletzt im Jahr 1989 einem größeren Umbau unterzogen wurde. Innerhalb einer Bauzeit von einem Jahr (November 2011 – Oktober 2012) erfolgte nun in zwei Etappen und bei vollem Betrieb die strukturelle Neuordnung der Marktflächen und der eingemieteten Läden inklusive der Erneuerung der längst veralteten haustechnischen Infrastruktur. Sämtliche Betriebs- und Geschäftsflächen rund um den neuen Interspar- Hypermarkt erstrecken sich nunmehr nur noch auf einer Ebene. Die Flächen im ersten Obergeschoß bleiben Büro- räumen vorbehalten. Im Fokus der Umgestaltung stand eine offene Gestaltung der Mall- und Verkaufsbereiche mit möglichst hellen und transparenten Räumen, um erhöhtes Wohlbefinden und verbesserte Orientierung für KundInnen und MitarbeiterInnen zu schaffen und dem gesamten Markt ein frisches, zeitgemäßes Flair zu verleihen.

Die neue Glasfassade des Marktes ist mit einer weißen Punktstruktur, in die das Unternehmenslogo eingearbeitet ist, überzogen. Dem jeweiligen Dahinter entsprechend ist der Punktraster unterschiedlich dicht und gewährt entweder Sichtschutz oder Einblick. Indem die einzelnen Layer des Rasters sowohl außen als auch innen auf das Glas appliziert wurden, erhält die Fassade Tiefe. Ein Rahmen aus naturfarben eloxiertem Aluminium, der ein Vordach andeutet, bildet eine Zäsur zwischen der Marktebene, die nun visuell eindeutig als Gebäudesockel ausgebildet ist und dem darüber liegenden Baukörper. Durch seinen tropfenförmigen Querschnitt gibt er einen denkbar ungünstigen Landeplatz für Tauben ab und erfüllt somit elegant auch einen recht profanen Zweck. Des Abends bringt eine integrierte LED-Schiene den Punktraster im Glas zum Leuchten.

Breiter als zuvor präsentieren sich nun die Zugänge zur Mall in den beiden Gebäudeecken. Schlanke Säulen anstatt der ursprünglichen Wandscheiben stützen nun die Auskragung und lassen viel gedeckten Platz vor dem Windfang, der trichterförmig nach innen leitet. Hell und transparent gehalten wirkt das Entree nun einladend und großzügig.
Die Mall erstreckt sich parallel zur Straßenfassade und unterteilt als interne Flaniergasse den Markt in die außen angeordnete Ladenzeile und den 3.600 m2 großen Interspar-Hypermarkt. Flächenbündige, kreisförmige Decken- leuchten in drei verschiedenen Größen wirken als poppiges Element und zeichnen wesentliche Blickachsen nach.



Am westlichen Ende entstand ein kleiner Platz, in den das Marktrestaurant ausgreift. Die Zonierung mit breiten Hauptachsen und einem Marktplatz, um den frische Lebensmittel und Convenience Food präsentiert werden erleichtert das Zurechtfinden im Markt. Verglaste Kundenlifte bringen Tageslicht in die Tiefgarage, die ebenfalls einer Sanierung unterzogen wurde. Etlicher Zwischenwände entledigt und frisch gestrichen ist nun auch hier für bessere Orientier- barkeit und ein luftigeres Ambiente gesorgt.

In einer weiteren Etappe wird die Gebäudehülle im Bereich des Amtshauses, die bislang unverändert dem Gebäude- standard der 1960er Jahre entspricht, erneuert. Die neue Dreifachverglasung mit wärmegedämmten Parapetbereichen wird nicht nur für energetische Verbesserungen sorgen, sondern – bei Aufnahme bestehender Gliederungselemente
– das Erscheinungsbild enorm auffrischen. Die Eigentümer des 58 Wohnungen umfassenden Traktes an der Vivenot- gasse konnten sich noch nicht zu einer Fassadensanierung entschließen. Um das Gebäude dennoch einheitlich zu fassen, wurde mit einem die Gebäudekanten nachzeichnenden Rahmen eine gestalterische Lösung gefunden, die alle Funktionen visuell verbindet.

Mit der Neugestaltung des Gebäudes verschafft ArchitekturConsult auch dem Gebiet zwischen Meidlinger Markt und Meidlinger Hauptstraße einen neuen Auftritt im städtebaulichen Kontext. Direkt an der U6 Station Niederhofstraße gelegen ist das Gebäude nun ein weithin sichtbares infrastrukturelles Zentrum im 12. Bezirk.