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Award / Auszeichnung | 09/2014

BDA-Preis Bremen 2014

Kunsthalle Bremen

DE-28195 Bremen, Am Wall 207

Preis

Hufnagel Pütz Rafaelian Architekten

Architektur

Der Kunstverein in Bremen

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    12.970m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2009
    Fertigstellung: 08/2011

Projektbeschreibung

Am 20. August 2011 öffnete die Kunsthalle erweitert und von Grund auf modernisiert nach über zweijähriger Bau- und Schließzeit. Die Berliner Architektengruppe Hufnagel Pütz Rafaelian ist für die neue architektonische Handschrift der Kunsthalle verantwortlich, die Kontraste geschaffen hat und zugleich Alt- und Neubauten harmonisch verbindet. Zur Wiedereröffnung steht die Architektur im Zusammenspiel mit Kunstwerken der Medienkunst im Mittelpunkt. Drei Künstlerbeiträge sind zudem unmittelbar in die Gebäudearchitektur integriert.


Zusammenspiel von Altem und Neuem
Die neuerrichteten Erweiterungsbauten wurden mit dem Altbau der Kunsthalle verbunden, der wiederum architektonisch optimiert und komplett saniert wurde. Die Flügelbauten stellen die im ersten Bau von 1849 angelegte Symmetrie des Kunsthallen-Gebäudes wieder her. Innen setzt sich dieses Konzept durch die rechts und links angeordneten Treppenhäuser fort. Das Wechselspiel zwischen dem Baubestand und seiner modernen Ergänzung ist das Leitmotiv der nüchtern-edlen und zugleich funktionalen Architektur von Hufnagel Pütz Rafaelian für die neue Kunsthalle. So verbinden sich Alt- und Neubau nachbarschaftlich zu einem Ganzen.
Dies spiegelt sich auch in den verwendeten Materialien wider. Die Außenfassade des Altbaus besteht aus Sandstein, die Fassaden der kubischen Erweiterungsbauten sind mit auf Hochglanz geschliffenem Betonwerkstein mit Naturstein-Zuschlägen verkleidet. Im Innenraum sind die neuen Böden mit hochwertigem Parkett ausgelegt – im Altbau aus dunklem und im Neubau aus hellem Eichenholz. Durch die Baumaßnahme hat das Museum insgesamt ein Drittel an zusätzlicher Fläche gewonnen und ein Viertel mehr Raum für ihre Sammlung und Ausstellungen geschaffen. Das Kupferstichkabinett, das Herzstück der Sammlung, hat sich räumlich verdoppelt. Neue, durch Tageslicht beleuchtete großzügige Räumlichkeiten sind insbesondere für die Abteilung Bildung und Vermittlung entstanden. Entscheidende Bereiche wie die Anlieferungszone, die Sicherheits- und Klimatechnik, Depots und Restaurierungswerkstätten wurden auf den modernsten Stand gebracht.

Ein langer Weg bis zur Eröffnung der neuen Kunsthalle
Der Erweiterungsbau war notwendig geworden, um auch weiterhin für die Herausforderungen großer Ausstellungen mit internationalen Leihgaben gewappnet zu sein.
Die für die Modernisierung und bauliche Erweiterung der Kunsthalle veranschlagten 30 Millionen Euro teilt sich der Kunstverein zu je einem Drittel mit dem Land Bremen und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das vom Kunstverein zu tragende Drittel wird je zur Hälfte von den Familien Friedrich Lürßen und Peter Lürßen und der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung erbracht. Die voraussehbaren Mehrkosten übernimmt zunächst einmal der Kunstverein.
Der Bauphase vorausgegangen war ein 2005 europaweit ausgeschriebener, anonymer Architekturwettbewerb, bei dem insgesamt 351 Entwürfe eingereicht worden waren. Mit ihrem Konzept überzeugten Karl Hufnagel, Peter Pütz und Michael Rafaelian die 15-köpfige Jury, die sich eindeutig für diese Arbeit aussprach. Sie bescheinigte dem Entwurf eine „harmonische Einfassung des Altbaus“, dessen wie selbstverständlich wirkende Erweiterung in Grundriss und Schnitt neue und vielfältig bespielbare Innenräume ermögliche. Der Nutzwert des Konzeptes sei hoch und gleichzeitig sei die städtebauliche und architektonische Einbindung in das Gartendenkmal der Wallanlagen gut umgesetzt worden.
„Bis zur Realisierung des Erweiterungsbaus wurde seit dem ersten Anstoß des Projektes im Jahr 2003 ein langer Weg zurückgelegt. Umso mehr freut es mich, dass die Erweiterung und Modernisierung nun erfolgreich zum Wohle der Kunst und der Besucherinnen und Besucher der Kunsthalle umgesetzt werden konnte.“, so Georg Abegg, Vorsitzer des Kunstvereins in Bremen, der seit 1823 der Träger der Kunsthalle Bremen ist.

Aktiv während der Schließzeit – Die Kunsthalle Bremen außer Haus
Während der Schließung der Kunsthalle machte die Kunsthalle nicht nur mit dem Ausstellungsprojekt Noble Gäste, in dessen Zuge Meisterwerke aus der Sammlung des Kunstvereins in 22 Museen zu sehen waren, deutschlandweit von sich reden. Mit zahlreichen Kooperationspartnern führte die Kunsthalle zudem über 2000 Veranstaltungen durch, die von über 36.000 Interessierten besucht wurden. „Mein Team verbrachte die Schließzeit der Kunsthalle nicht im Dornröschenschlaf, sondern nutzte die Umbauphase aktiv für Forschungsprojekte, Restaurierungen und pädagogische Angebote.“, lobte der damalige Kunsthallen-Direktor Herzogenrath seine Mitarbeiter.

Künstlerbeiträge in der Gebäudearchitektur
Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell hat eine speziell für die Kunsthalle konzipierte Installation realisiert. Die Arbeit mit dem Titel „Above – Between – Below“ reicht über drei Geschosse und ist in ihrer Art einmalig. Werke von Wolfgang Hainke und Joachim Manz sowie das Klang-Licht-Environment von John Cage sind ebenfalls mit der Architektur der neuen Kunsthalle verbunden und können zusammen mit weiteren Meisterwerken aus über 600 Jahren Kunstgeschichte in Bremen erlebt werden.
(Text: Kunstverein in Bremen)
Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kupferstichkabinett; Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kupferstichkabinett; Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kupferstichkabinett; Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kupferstichkabinett; Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen / Foto: Stefan Müller

© Nachlass John Cage / Foto: Jürgen Nogai

© Nachlass John Cage / Foto: Jürgen Nogai

Plan: Hufnagel Pütz Rafaelian Architekten

Plan: Hufnagel Pütz Rafaelian Architekten