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Award / Auszeichnung | 05/2015

ROMA Architekturpreis 2015: Perspektivenwechsel

Produktions- und Bürogebäude Textilmacher

DE-80939 München, Lindberghstraße 7

ein 1. Preis

tillicharchitektur

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    1.135m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 05/2012
    Fertigstellung: 07/2013

Projektbeschreibung

Der Baukörper beherbergt Produktions- und Büroflächen der Textilmacher, einem Unternehmen für Textildruck und –stick. Sein prägendes Element ist das geometrische Spiel der gefalteten Fassade.
Die matt glänzenden, glatten Flächen des eingefärbten Betons reagieren stets neu auf Jahres- und Tageszeit, sowie Wetter und Lichteinfall. So verändert die Fassade stetig Ihren Charakter und wird stärker oder weniger stark modelliert.
Der Maßstab der großen Betonfertigteile findet sich bei den Verglasungen, dem nahtlosen textilen Sonnenschutz und den Toren wieder.
Als Gegenpol zur expressiven Fassade nimmt sich die Gestaltung der Räume zurück, um der Produktion und den Produkten im Showroom Raum zu lassen.
Alle Räume sind durch die Reduzierung auf wenige aber hochwertige Materialien geprägt, einem polierten Sichtestrich, Fensterprofilen in Lärchenholz, und weiß lackiertem Stahl.
Die stützenfreien Räume in allen Geschossen erlauben eine hohe Flexibilität und eine stetige Anpassung an die Produktionsprozesse.

Beurteilung durch das Preisgericht

In einem Industriegebiet im Münchner Norden gelegen, beherbergt der Neubau Produktions- und Büroflächen der „Textilmacher“, einem Unternehmen im Bereich Stickerei und Textildruck. Prägendes Element ist die gefaltete Fassade und deren geometrisches Spiel mit Licht und Schatten.
Vier unterschiedliche, vorgefertigte Außenwandmodule in Sandwichbauweise und ein reduzierter und offener Grundriss ohne Hierarchien machten die Umsetzung mit kleinstem Budget möglich. Der Maßstab der großen Betonfertigteile findet sich bei den Verglasungen, den hohen Zugangstoren und dem textilen Sonnenschutz wieder. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Dreifachverglasung und der Sonnenschutz werden umlaufend von der Betonschale verdeckt. Der Übergang zwischen Festverglasung und Öffnungsflügel ist jeweils in Stufenglas ausgeführt und somit in der Oberfläche nur als Fuge wahrnehmbar.
Als Gegenpol zur expressiven Fassade nimmt sich die Gestaltung im Innern zurück, um der Produktion einerseits und den Produkten im Showroom andererseits Raum zu geben. Alle Räume sind durch die Reduzierung auf wenige, aber hochwertige Materialien geprägt. Die stützenfreien Räume in allen Geschossen ermöglichen eine hohe Flexibilität und eine stetige Anpassung an die Produktionsprozesse des Unternehmens.

Integration ROMA
Die farblich eingepassten ROMA zipSCREEN Behänge konnten ohne Stoß oder Naht auf über 5 Meter Breite und 11 Quadratmeter Fläche ausgeführt werden. Der bewusste Einsatz von Flächen und Fugen zueinander ist so auch beim textilen Sonnenschutz ohne Zäsur fortgeführt und in das Konzept eingepasst.

Jurystatement
Klare Typologie, ausgewogene Proportionen und ein angemessener Fensteranteil in einer massiven Betonfassade verleihen dem Gebäude eine sympathische Normalität. Der Mehrwert des Hauses begründet sich in der plastischen Gestaltung der Außenwände. Dazu gehört auch die disziplinierte Anordnung der Fenster. Der nahtlose textile Sonnenschutz unterstützt ein lebendiges Licht- und Schattenspiel der Außenhülle rund um die Uhr.
Mit diesem funktionalen und einfachen Gebäude gelingt es dem Architekten, ein Stück Architektur mit klarer Aussage zu erschaffen.