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Award / Auszeichnung | 10/2014

Beispielhaften Bauen in der Stadt Freiburg

Evangelisches Montessori-Schulhaus, 1. BA: Realschule mit Sporthalle und Mensa

DE-79100 Freiburg, Merzhauser Straße 136

Auszeichnung

Spiecker und Sautter Architekten BDA

Architektur

Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden

Bauherren

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    5.784m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Der Entwurf für das Evangelische Montessori-Schulhaus in Freiburg geht auf einen erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag im Jahr 2011 zurück. Von den insgesamt drei Bauabschnitten wurde der erste (Realschule mit Sporthalle und Schulmensa) im September 2014 fertig gestellt.

Der Schulneubau greift die vorhandenen orthogonalen Baustrukturen auf, die das nördlich angrenzende Gebiet in den letzten Jahren städtebaulich neu geordnet und qualitativ aufgewertet haben. Der markante Auftakt mit der Sporthalle im zweiten Obergeschoss schafft eine ablesbare Orientierung der Schule zur Merzhauser Straße.

Die einzelnen Bauabschnitte entwickeln sich vom „Kopfbau“ an der Merzhauser Straße in Richtung Westen zur Oltmannsstraße. Dadurch entsteht von Anfang an das öffentlich wirksame Erscheinungsbild der Schule. Neben dem Hauptzugang des Schulgebäudes an der Merzhauser Straße entsteht entlang der Nordfassade eine Magistrale, welche die Schüler und Lehrer aus beiden Richtungen gleichermaßen aufnimmt und direkt zu den Unterrichtsbereichen der einzelnen Bauabschnitte führt. Die Fahrradstellplätze sind unmittelbar den Zugängen auf dieser Seite zugeordnet.

Die zentralen Einrichtungen bilden den Auftakt der Schule. Der auch als Aula genutzte Speisesaal besitzt eine vorgelagerte Terrasse unter der auskragenden Sporthalle, die witterungsunabhängig „mitbespielt“ werden kann. Die Sporthalle wird für die externe Nutzung außerhalb der Schulzeiten zusätzlich separat erschlossen.

Die Fachunterrichtsräume sind entlang der Haupterschließung auf der Nordseite angeordnet und werden gleichmäßig und blendfrei belichtet.

Die Klassenbereiche schließen sich nach Westen in der ruhigeren Mitte des Grundstücks an und sind auf das Konzept der Montessori-Pädagogik abgestimmt, das einen großen Anteil von Freiarbeit und selbstbestimmtem Lernen beinhaltet. Sie sind in sogenannten Clustern organisiert, die in jedem Geschoss aus vier Klassenräumen, einem Lehrerstützpunkt mit zehn ständigen Arbeitsplätzen, Gruppenräumen, einer Teeküche und Sanitär- und Garderobenbereichen bestehen. Diese Räume gruppieren sich um einen offenen Lernbereich, der die Möglichkeit zur individuellen Ausgestaltung bietet und insbesondere während der Freiarbeitsphasen intensiv genutzt wird. Die hier zugeordnete große Loggia zum Innenhof auf der Ostseite bietet einen geschützten Bereich zum Lernen im Freien und stärkt die Idee der von vier Klassen gemeinschaftlich gestalteten und genutzten Organisationseinheit, die durch ihre Anordnung und Ausgestaltung gleichermaßen Rückzug und Öffnung gegenüber den anderen Bereichen ermöglicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude macht richtigerweise mit einem starken räumlichen und farblichen Auftakt an der Merzhauser Straße auf sich aufmerksam. Es strukturiert damit auch den Erlebnisablauf an der Straße und bündelt an diesem belebten Punkt intern verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen dieser noch wachsenden Schule. Die starke Auskragung der Sporthalle wird durch ihre Funktion auch als Wetterschutz für die Mensaterrasse nachvollziehbar. Die Klassengruppen sind ansprechend sowie beziehungsoffen um freiere Schulbereiche angeordnet und versprechen einen attraktiven Schulaufenthalt. Das ordnende und gliedernde Rückgrat aus Erschließung und Fachräumen im Norden bietet eine klare Übersicht und Orientierbarkeit. Der Bau ist ein überzeugendes Beispiel einer Hülle für motiviertes Lernen und Leben.