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Award / Auszeichnung | 05/2015

EUmies Awards 2015

Brücke zum Mont St. Michel

Brücke zum Mont St. Michel

Mont-Saint-Michel - La Jetée

FR-50170 Le Mont-Saint-Michel

Nomination / Transport/Infrastructure

Dietmar Feichtinger Architectes

Architektur

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2012
    Fertigstellung: 07/2014

Projektbeschreibung

Die Intention des Projektes ist es, die Unendlichkeit der Landschaft zu betonen. Besucher erleben sich hier als kleiner Teil von etwas Großem.

Das Design des Stegs fügt sich in die Landschaft so nahtlos wie möglich ein, um maximale Transparenz zu gewährleisten. Die Strömung des Wassers ist einer der wichtigsten Faktoren; sie lässt den Mont Saint Michel wieder zur Insel werden und beschleunigt die Aushöhlung der Flussmündung.

Auf dem Wasser gehen

Eine Serpentine auf 134 Pfeilern führt über das Watt bis zum Mont. Dabei berührt die niedrige Struktur beinahe das Wasser. Der Charakter des Stegs resultiert aus einer sehr bewussten Beziehung zum Ort. Tatsächlich ist die Umsetzung der Verankerung der Pfeiler alle 12 Meter im Watt, um eine möglichst flache Bauhöhe zu erreichen, gut durchdacht. Es entsteht mehr als ein einfaches Überqueren: die engen Abstände der Pfeiler bringen die Fußgänger dem Wasser näher.
Der Steg beschreibt eine ausladende gekurvte Linie, die sich an den Linien der Landschaft und der Sandbänke orientiert. Der Fußgänger erlebt den Mont und die Landschaft aus verschiedenen Perspektiven, ohne ständig das Brückendeck vor sich zu haben. Man nähert sich dem Mont, ohne direkt auf ihn zuzugehen. Der Steg endet auf einem dem Berg vorgelagerten Bereich, der aus Sedimenten aufgebaut ist. Er ist überflutbar, wodurch der Berg für ca. 70 Stunden pro Jahr zu einer völlig isolierten Insel werden kann.

Funktion, Konstruktion & Materialität

Die allgemeine Breite des Stegs beträgt 11,50 Meter. Funktionell ist der Steg in drei Bereiche unterteilt: Ein zentrales Band in der Breite von 7 Metern ist dem Shuttle- und Lieferverkehr vorbehalten. Es wird im Osten von einem 4 Meter breiten Band und im Westen von einem 1,50 Meter breiten Sicherheitsstreifen begleitet. Diese seitlichen Bänder sind für Fußgänger vorgesehen.
Die Shuttlebusse halten 200 Meter vor dem Ende des Stegs. Ein Terminal verbreitert den Steg. Die Ausweitung des Fußgängerbereichs nimmt den vergrößerten Fußgängerfluss auf und dient als Wartebereich, die Ausweitung des Fahrbandes ermöglicht das Manövrieren der Shuttles.

Die einzelnen Bänder sind durch ihre Materialien charakterisiert: die Fahrbahn wird aus Betonelementen hergestellt, die Fußgängerbereiche weisen einen durchlässigen Holzbelag aus Eiche auf.
 Zwischen Fahr- und Fußgängerbereich im Osten ist ein 80 Zentimeter breites, vom Boden abgehobenes Betonelement angelegt. Dieses Element stellt einen Schutz zwischen den Bereichen dar und dient gleichzeitig als Bank. Die Beleuchtung des Weges ist an der Unterseite dieser Bank integriert und unterstreicht bei Nacht die Horizontalität im Kontrast zur durch Licht inszenierten Vertikalität der Abtei auf dem Berg.

Das zentrale 7 Meter breite Band stellt eine Art Rückgrat dar: Eine vorgespannte, sich zum Rand verjüngende Betonplatte wird von extrem schlanken Stützen in einem Abstand von 12 Metern getragen. Der relativ geringe Stützenabstand ermöglicht eine maximale Reduzierung des Brückenquerschnitts. Die Stützen aus massivem Stahlkern sind in die Betonplatte und in die Fundamentpfeiler eingespannt. Den Korrosionsschutz bildet ein Überzug aus Epoxidharz.
 Die Fussgängerbereiche sind an der Betonplatte befestigt und kragen von dieser aus. Sie bilden vor allem im östlichen Bereich eine weite Auskragung und geben dem Deck seine Leichtigkeit. Die konstruktiven Teile (Konsolen) sind aus Stahl.

Die Baukosten betragen ungefähr 31 M€ netto, 37 M€ inkl. Mwst.




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Bauherr: Syndicat Mixte Baie du Mont Saint-Michel

Architekt: Dietmar Feichtinger Architectes

Statik: schlaich bergermann und partner
Statik Subunternehmer: AIA Management (Assistenz Bauleitung und Baustellenkoordination)

Geologische Untersuchungen und Baubegleitung: Antéa | Olivier Bril, Anne-Sophie Rouen
Leitungsplanung: INEX | Patrick Dorvillius, Philippe Angelot, Richard Wozak
Hydraulische Untersuchungen: Artélia | Jean Viguier
Geotechnische Begleitung: Technosol | Philippe Bajart


Eckdaten

Länge der Deichstraße: 1085 m
Länge des Stegs: 756 m
Gesamtbreite: 12,5 - 16,5 m
Straßenbreite: 6,5 - 8,5 m
Volumen der Erdarbeiten für die Deichstraße: 45.000 m3
Volumen der Erdarbeiten für die Zugangsplattform: 15.000 m3
Stahlgewicht: 1.800 t

Wettbewerb: 2002
Planungsbeginn: 2003
Öffnung für Fussgänger: 07/2014
Öffnung für Shuttleverkehr: 09/2014
Ankunftsplattform: 2015
Site plan

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