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Award / Auszeichnung | 07/2015

BDA PREIS BERLIN 2015

Essen
Milieutherapie basiert auf einem "gemeinsamen therapeutischen Prozess im Rahmen einer temporären Lebensgemeinschaft." - Wilfred Bion (1897-1979)

Essen Milieutherapie basiert auf einem "gemeinsamen therapeutischen Prozess im Rahmen einer temporären Lebensgemeinschaft." - Wilfred Bion (1897-1979)

Soteria Berlin

DE-10115 Berlin

Preis

Jason Danziger / thinkbuild architecture BDA

Architektur

Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gesundheitswesen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 10/2013

Projektbeschreibung

Die Soteria Berlin ist ein neues Behandlungseinheit der Psychiatrischen Universitätsklink der Charité im St. Hedwig Krankenhaus, das sich an Patienten mit einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis richtet. Die Station mit 12 Behandlungsplätzen wurde als interdisziplinäres Projekt gemeinsam mit dem Psychiater Dr. Martin Voss entwickelt. Die Behandlung in der Soteria stützt sich u.a. auf die unmittelbare Wirkung eines speziell für die betroffene Patientengruppe gestalteten therapeutischen Milieus – Atmosphäre als Therapeutikum.

Wichtigster Aspekt bei der Gestaltung der Räumlichkeiten der Soteria war es, eine „Entinstitutionalisierung“ der Räume vorzunehmen. Anstelle eines hoch-funktionalen, sterilen, alltagsfernen und teilweise ängstigenden Krankenhaus Milieus wurde eine Umgebung gestaltet, die Stimulation und Reichhaltigkeit einerseits sowie Reizschutz, Orientierung und Verlässlichkeit andererseits bietet. Typische Krankenhauselemente wie Handläufe und Rammschutz in den Fluren, Medienschienen über den Betten und Klingelanlagen über den Türen wurden rückgebaut oder umgestaltet. Das herkömmliche Krankenhausmobiliar wurde durch eigens entworfene, archetypische Holzmöbel sowie zeitlose Design-Möbel ersetzt. Der Grundriss wurde an einigen Stellen so verändert, dass Begegnungen von Patienten, Angehörigen und Personal explizit geför- dert werden. Mitarbeiter-Büros und Funktionsräume wurden ausgelagert, so dass sämtliche Räume auf der Soteria ausschließlich Gemeinschafts- oder Patientenzimmer sind. Zentraler Ort der Begegnung ist die großzügige Wohnkü- che mit angeschlossenem Ess- und Wohnzimmer.

Die Gesamtatmosphäre der Räumlichkeiten ergibt sich aus dem Zusammen- wirken einer Vielzahl von Gestaltungsdetails. Bei der Wahl der Materialien wurde darauf geachtet, ausschließlich „echte“ Materialien zu verwenden und „Täuschungen“ (z.B. Holzoptik etc.) zu vermeiden. Die Farbgebung der Station folgt einem Gesamtkonzept, bei dem das Zusammenspiel von Farbe und Licht betont wird. Auf einigen, relativ kleine Flächen wurden intensive, stark reflektie- rende und chromatische Farben aufgebracht, die nahe natürlicher oder künst- licher Lichtquellen angeordnet sind. Einfallende Lichtstrahlen sammeln und übermitteln die Oberflächenfarbe indirekt in den Raum hinein. Farbquellen an natürlichen Lichtquellen (z.B. an Fensterlaibungen) führen dazu, dass sich der Charakter des Raumes entsprechend des Lichteinfalls über den Tag verändert.
Farbplan Soteria Berlin
Phänomen, Orientierung, Raumverhältnis

Farbplan Soteria Berlin Phänomen, Orientierung, Raumverhältnis

Schlafen / Patientenzimmer
"The stripped-down environment of many institutional setting is actually dangerous to mental functioning; it is altogether too sterile. It can drive one crazy..." - Mayer Spivak (2007)

Schlafen / Patientenzimmer "The stripped-down environment of many institutional setting is actually dangerous to mental functioning; it is altogether too sterile. It can drive one crazy..." - Mayer Spivak (2007)

Kochen
"We need architectural places that are rich in familiar and useful detail that contain the stuff we can call our own, or that we can use or participate within, in other words stuff that is appropriate to our everyday life needs; stuff that we know how to use, stuff we are allowed to use…" - Mayer Spivak (2007)

Kochen "We need architectural places that are rich in familiar and useful detail that contain the stuff we can call our own, or that we can use or participate within, in other words stuff that is appropriate to our everyday life needs; stuff that we know how to use, stuff we are allowed to use…" - Mayer Spivak (2007)