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Award / Auszeichnung | 02/2016

Flächenrecyclingpreis Baden-Württemberg 2016

Neue Ortsmitte Gamburg

DE-97956 Gamburg

Gewinner Sonderpreis

Gemeinde Werbach

Bauherren

architekturbüro KLÄRLE

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2013
    Fertigstellung: 04/2015

Projektbeschreibung

Der kleine, malerisch an der Tauber gelegene Ort Gamburg, hat bisher keinen baulichen Ortsmittelpunkt. Es fehlt ein Ort des sozialen Miteinanders und Räume für das Dorfleben.

Mit dem Neubau des Dorfgemeinschaftshauses und der Herstellung des Dorfplatzes erhält Gamburg dies nun. Das Haus bildet den räumlichen Abschluss des Dorfplatzes. In leicht abgewinkelter Form gibt es dem Platz halt. Natursteinwände in Verlängerung der ehemaligen Schlossparkmauer umfassen den Dorfplatz seitlich und eine weitläufige Freitreppe öffnet den Platz zum Straßenraum. Der frei gestellte Pavillon zoniert die Platzfläche und integriert Bushaltestelle mit Bank, Trafo-Station, Info-Schaufenster und Überdachung für Veranstaltungen im Freien.
Das Erdgeschoss ist massiv, das Obergeschoss als Holzbau ausgeführt. Die Fassaden sind verputzt. Die Farbigkeit der Fassaden und der Splitt-Belag des Platzes sind einheitlich in einem gelblich-rötlichen Ton gehalten. Sie beziehen sich auf den örtlichen, roten Main-Sandstein.
Der Gemeindesaal öffnet sich zum Dofplatz. Der Gruppenraum im OG hat einen eigenen Vorplatz nach hinten und ein großes Sichtfenster auf den Dorfplatz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zeigt vorbildlich, wie in kleinen ländlichen Gemeinden brachgefallene Gebäude und Flächen sozial und städtebaulich in hohem Maße identitätsstiftend neu entwickelt werden können. Der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses und des Dorfplatzes nutzt sensibel die topografischen und siedlungsstrukturellen Gegebenheiten. So entstand anstelle des abgeschlossenen Schulhofs ein sich allseitig zum Dorf hin öffnender und einladender Platz. Das durch eine schlichte eigenständige Architektursprache überzeugende Dorfgemeinschaftshaus bietet Räume mit unterschiedlichen Qualitäten, die durch geschickte Grundriss-organisation auch parallel genutzt werden können. Sie werden für kulturelle Veranstaltungen, durch die örtlichen Vereine, die Verwaltung und für Sprechstunden von solchen Institutionen genutzt, die im Dorf über keine eigenen Räumlichkeiten verfügen. Hier ist es zudem gelungen, das Projekt gemeinsam mit den Bürgern und Vereinen für deren Bedarf zu entwickeln, woraus auch deren Bereitschaft resultiert, dauerhaft Verantwortung zu übernehmen.