Deutscher SPIELRAUM-Preis 2015

Ausgehend von Beobachtungen des Behindertenverbandes Leipzig e.V. (BVL), wie umständlich Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen an unbefestigten Stränden ins Wasser gelangen, entstand die Idee einer Rampe, die mit normgerechter Breite und Steigung nicht vor dem Wasser endet sondern direkt ins Wasser hinein führt. Bei diesen Überlegungen wurde besonderer Wert auf eine entsprechende Tiefe gelegt, durch die der in einem Duschrollstuhl sitzende Badende durch den eigenen Körper-auftrieb von der Sitzfläche angehoben wird und – wenn er schwimmen kann – ins offene Gewässer gelangt. Bei Tests durch den BVL wurde für das Ende der Rampe eine notwendige Tiefe von 100 bis 110 Zentimeter ermittelt. In dieser Tiefe unter der Wasseroberfläche endet die Rampe mit einer waagerechten Plattform. Dort kann der Rollstuhl abgebremst abgestellt bleiben bis der Schwimmer zurückkommt. Für Nichtschwimmer besteht die Wahl individueller Wasserhöhen, zum Zuschauen lädt eine robuste und »vandalismussichere«, an der Rampe fest verschraubte Metall-Sitzbank ein. Das unmittelbar am Stegzugang befindliche Behinderten-WC mit separater bodengleicher Dusche und Klappliege vervollständigt die Anlage. Ein angrenzender Kiosk übernimmt die Versorgung mit Speisen und Getränken. Für Rollstuhlnutzer wurde zusätzlich ein vom Steg barrierefrei erreichbares Sonnenplateau gebaut. Durch die baulich-konstruktive Lösung entsteht ein gemeinsamer Erlebnisort, die Nutzung wird für Behinderte und Nichtbehinderte selbstverständlich. Dieser Ansatz ist leider nicht alltäglich, er bietet vielen Anregung und hoffentlich den Mut, eigene Lösungen zu suchen und die Idee weiter zu entwickeln...