Deutscher SPIELRAUM-Preis 2015

Der Raum wurde durch die bereits bestehende Anlage vorgegeben. Durch die Lage im Hangbereich wird der Spielbereich von niedrigen Mäuerchen und Böschungen eingefasst. Als zentraler Bereich befindet sich die Hauptanlage direkt am Weg und bildet optisch den Mittelpunkt. Etwas abgerückt befinden sich ein Schaukelbereich und eine Boulespielanlage. Die komplette Anlage wird überstanden von großen Bestandsbäumen, die nicht nur als vertikales Raumelement dienen, sondern auch die Anlage beschatten. Niedrige Ligusterhecken und Bereiche mit Kleinsträuchern bilden den grünen Rücken zum Hang hin und schaffen Zonen zum Sitzen.
Die Planung der Anlage beinhaltet eine größtmögliche Zusammenlegung von Spielelementen, die sowohl von nichtbehinderten als auch behinderten Kindern genutzt werden können, so dass ein gemeinsames Spiel möglich wird. Die Spieleinbauten werden als kombinierte Elemente genutzt, um keine räumliche Trennung während des Spiels zu verursachen. Hierfür fiel die Wahl auf einen EPDM Belag. Der Wasserbereich ist so ausgelegt, dass Rollstuhlfahrer die Pumpe bedienen können und es möglich ist, unter die Rinnen zu fahren. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, auf dem Bauch liegend an den Wassertisch zu gelangen. Die zweistöckige zentrale Anlage besteht aus einer unteren Ebene, die komplett rollstuhlzugänglich ist und einem verbindenden farbigen Bodenfenster zur oberen Ebene. Ein kombinierter Hangelwald mit hängenden Lianen in Sitzhöhe ist ebenfalls von allen Kindern nutzbar. Als eigenständige barrierefreie Elemente wurde die Anlage noch mit einem Rollstuhlkarussell und einem Rollstuhltrampolin ergänzt. Hier kann sich der Rollstuhlfahrer durch ein Schwungseil ohne fremde Hilfe in einer Art Sprungbewegung versetzen. Im Rahmen des Projekts 'Spielplätze für alle' hat die Schweizer Stiftung 'Denk an mich' das Projekt fachlich begleitet und finanziell unterstützt.

Die Planung der Spielanlage »La Cigale« (»Die Zikade«) wurde von der Stiftung »Denk-an-mich«, einer Schweizer Organisation für Personen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen, begleitet. Sie beinhaltet eine umfangreiche Auswahl und Kombination von Spielelementen, die sowohl von nichtbehinderten als auch behinderten Kindern genutzt werden können. Direkt neben dem öffentlichen Spielplatz befindet sich eine Schule für körperbehinderte Kinder sowie eine Einrichtung für neurologisch erkrankte Erwachsene und ein Wohngebiet. Durch den öffentlichen Zugang ist ein Zusammentreffen und ein gemeinsames Spiel möglich, ohne eine Nutzer- oder Altersgruppe auszugrenzen. Die zweistöckige zentrale Anlage besteht aus einer unteren Ebene, die komplett rollstuhlzugängig ist und einem verbindenden farbigen Bodenfenster zur oberen Ebene. Ein kombinierter Hangelwald mit hängenden Lianen in Sitzhöhe ist ebenfalls von allen Kindern nutzbar. Die Anlage wurde noch mit einem barrierefreien Rollstuhlkarussell und einem barrierefreien Rollstuhltrampolin ergänzt. Als besonders gelungen ist die Verzahnung der Spielmöglichkeiten von behinderten und nichtbehinderten Kindern zu bewerten – mit und an individuell geplanten und gestalteten Geräten. Die Jury wertet dies auch als Signal an die Kommunen, bei der Umgestaltung von Spielanlagen das gemeinsame Angebot als Planungsziel in den Vordergrund zu rücken.