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Award / Auszeichnung | 07/2015

BDA Preis Niedersachsen 2015

Westerturmensemble, Stationen einer mittelalterlichen Stadt

DE-37115 Duderstadt, Auf der Spiegelbrücke

Engere Wahl

GNÄDINGER ARCHITEKTEN

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Planungsteam: Rolf Gnädinger, Christoph Claus, Babette Drilling, Karin Hirschmiller, Markus Hattwig


Das niedersächsische Duderstadt, in der Nähe von Göttingen gelegen, zählt zu den 10 bedeutendsten Fachwerkstädten Deutsch¬lands. Eines der Wahrzeichen ist der mit¬telalterliche Westerturm mit seiner markant gedrehten, schindelgedeckten Turmspitze. Im Jahr 2009 entstand die Idee, das auf der westlichen Seite des Turmes anschließen¬de leerstehende Fachwerkensemble, der ehemaligen Turmstube, zu sanieren und mit dem Turm zusammen zu einem Museum für das mittelalterliche Schützenwesen und der Stadtverteidigung auszubauen.
Man betritt das neue Ensemble in einem Durchgang direkt unter dem Westerturm. Im Inneren stößt der Besucher auf die mittelal¬terliche Stadtmauer mit den Originalbögen des ehemaligen Wehrgangs. Sie bildet die Rückwand für den gesamten dreigeschos¬sigen Gebäudekomplex, der sich durch eine enge Altstadtgasse zieht. An zwei schma¬le Fachwerkhäuser schließt sich rückwär¬tig ein prismatisch gefalteter Neubau mit schräg gekippten dreieckigen Fassadenflächen und einer golden glänzenden Kupfer-blechverkleidung an.
Ein großes polygonales Fenster auf der Frontseite mit einer kleinen Galerie dahin¬ter schafft reizvolle Ein- und Ausblicke. Eine skulptural geformte Treppe verbindet die Ausstellungsebenen. Schwarze gewachs¬te Stahlbleche als Bodenbelag und für Ga¬lerie und Treppenbrüstungen kontrastieren mit den alten Natursteinquadern der Stadt¬mauer. Die Holzoberflächen, der Türporta¬le , sowie aller Ausstellungselemente sind schwarz gebeizt. Dazu haben die Ausstel¬lungsmacher schwefelgelbe Farbakzente gesetzt. Die historischen Balkenkonstuk¬tionen im Fachwerkteil wurden einheitlich weiß gestrichen.
Im obersten Geschoss kann der Besucher über eine kleine Stiege sowohl in den gro¬ßen Turm gelangen, als auch auf der gegen¬überliegenden Seite über eine neue Stahl¬brücke entlang der Mauer den Rundgang zu einem weiteren kleinen Turm fortsetzen.
Die Ausstellung mit Spaßfaktor - es gibt u.a. ein interaktives Stadtmodell mit Touch Pad und Zielschießen mit einer historischen Armbrust - wurde von der renommierten Medienagentur Art+Com aus Berlin erdacht und gestaltet.