Award / Auszeichnung | 10/2015
Brandenburgischer Baukulturpreis 2015
©Andreas Tauber
Begleitausstellung - Eingang
Stift Neuzelle - Museum "Himmlisches Theater"
DE-15898 Neuzelle, Stiftsplatz 7
Sonderpreis
Preisgeld: 2.500 EUR
architekturbüro berger & fiedler
Architektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Lichtgestaltung
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2009
Fertigstellung: 01/2015
Projektbeschreibung
Die Ausstellungskonzeption trägt dieser besonderen, europaweit einmaligen Bedeutung Rechnung, indem sie die Kulissenarchitekturen als zentrale Exponate inszeniert. Die Erschließung folgt dabei einer spannungsvollen Raumdramaturgie.
Das Spiel mit Sichtachsen ist ein wichtiger Teil dieser Konzeption. Wahrnehmbar beim Betreten des Kutschstalls mit einem Engelsbild am östlichen Ende des Raumes sowie im Verbindungsgang mit Blick auf die Südwand des Neubaus und dem hinterleuchteten Schriftzug "Sein Grab wird herrlich sein".
Der Besucher betritt zunächst den Kutschstall und kann sich über das Ausstellungsthema informieren. Ein Blickkontakt zum Außenraum ist hier noch gegeben. Der abgedunkelte, in dunkelgrauer Farbe gefasste Ausstellungsraum des Neubaus mit der Präsentation der beiden Kulissenarchitekturen und der Altbau sind durch einen Gang mit leichtem Gefälle verbunden. Das Durchschreiten des Ganges steigert die spannungsvolle Erwartung und ermöglicht darüber hinaus eine Adaption der Wahrnehmung von Hell nach Dunkel.
Die Lichtgestaltung spielt insgesamt eine tragende Rolle: Die indirekte Beleuchtung auf den Säulenkapitellen bildet die Grundbeleuchtung. Die LED-Bänder sind direkt in die Kapitelle integriert. Damit keine optischen Veränderungen an den bestehenden Säulen vorgenommen werden mussten, wurden die Betriebsgeräte extern untergebracht. Somit war eine besonders kleine bauliche Ausführung der LED-Beleuchtung möglich. Die auf den Wänden, am Ende der Gewölbekappen, montierten Strahler bilden das optische Gegengewicht zu der Kapitell-Beleuchtung und betonen die Architektur des Raums. Der um 30° geneigte Arm ermöglicht eine optimale Ausleuchtung der Gewölbeansätze und entspricht durch seine zurückgenommene Form zudem den Wünschen des Denkmalschutzes.
Im Verbindungsgang wird mit einer linearen Beleuchtung der Boden- und Deckenkanten die perspektivische Achse betont. Um den Besucher an die niedrigen Beleuchtungsstärken im Ausstellungsbereich zu gewöhnen, ist das Licht hier deutlich reduziert.
Im Hauptausstellungsraum konzentriert sich die Beleuchtung auf die Passionsdarstellungen und deren plastische Inszenierung. In die Trägerkonstruktion des Bühnenbildes wurden kleine LED-Strahler und LED-Bänder mit diffuser Lichtverteilung integriert. Diese ermöglichen es, jede Kulissenebene optimal auszuleuchten. Zudem ist es über die Lichtsteuerung möglich, unterschiedliche Lichtszenen aufrufen und diese dem Besucher zu erläutern. So gibt es neben der allgemeinen musealen Beleuchtung eine Szene, die der historischen, barocken Beleuchtung nachempfunden wurde. Die Darstellungen werden in einer warmtonigeren Lichtstimmung, theatralisch beleuchtet. Die Beleuchtungsstärken wurden dafür weiter reduziert und die Lichtfarben in enger Abstimmung mit der Museumsleitung an die angenommen Stimmung angepasst.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Andreas Tauber
Begleitausstellung - Exponate
©Andreas Tauber
Begleitausstellung - Gewölbe
©Andreas Tauber
Ausstellung - Adaptionsgang
©Andreas Tauber
Ausstellung - Exponate, museale Beleuchtung
©Andreas Tauber
Passionsdarstellung - Szene "Kreuztragung" ,historisch anmutende Beleuchtung.
©Andreas Tauber
Passionsdarstellung - Szene "Judaskuss" ,historisch anmutende Beleuchtung.
©Andreas Tauber
Passionsdarstellung - Szene "Judaskuss" ,historisch anmutende Beleuchtung.
©Andreas Tauber
Passionsdarstellung - Detail Szene "Kreuztragung"
©Andreas Tauber
©Architekturbüro Berger & Fiedler