Beispielhaftes Bauen Zollernalbkreis 2009-2015

An der bestehenden Kirche aus dem Jahr 1974 wurde ein Glockenturm errichtet.
Er trägt 4 Glocken mit den Tönen f, as, b und des.
In einem ersten Schritt wurden alternative städtebauliche und technische Lösungen untersucht und in Lageplänen und perspektivischen Zeichnungen dargestellt.
Danach wurde der Turm als frei stehender Glockenträger auf dem Vorplatz westlich der Hauptzugangstreppe geplant. Er stellt so ein räumliches Gegengewicht zu Kirche und Gemeindezentrum dar und leitet die Besucher zum Kirchengebäude, ohne eine der Hauptansichten zu verstellen.
Es entsteht ein räumlich gefasster Vorbereich, der sich zur Schalksburg- und Danneckerstraße nach Süden und Westen öffnet.
Da ein offener Glockenträger aus Schallschutzgründen nicht in Frage kam, wurde eine verglaste Stahlkonstruktion erstellt, so dass die Funktion erlebbar bleibt, und die Gestaltung durch die konstruktive Fügung bestimmt wird.
Der Turm ist 17 m hoch und ruht auf einem betonierten Sockel von etwa 7 m Höhe. An diesen schließt die bestehende Treppe an, und auf der Nordseite befindet sich die Zugangstür auf der Höhe des Treppenodestes.
Die darüber liegende sichtbare Stahlkonstruktion besteht aus verschweißten Rundrohrprofilen, die durch dünne Zugdiagonale ausgesteift werden. Die Aussteifung ist notwendig, um das Schwingungsverhalten des Turmes bei Betrieb des Geläutes zu kontrollieren. Die Vergasung einschließlich des Daches wird mit Punkthaltern und schmalen Pressleisten gehalten und besteht aus Verbundsicherheitsglas. Der Anteil der offenen Fugen richtet sich nach dem maximal zulässigen Schallaustritt entsprechend Lärmschutzverordnung.
Alle technischen Einrichtungen wie Glockenantrieb, Podeste und Zugangsleitern sind sichtbar. Die Stahlteile wurden verzinkt und das Haupttragwerk weiß gestrichen.
Der Sockel wurde als Sichtbetonkonstruktion ausgeführt.