German Design Award 2016

Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls wurde in Berlin eine außergewöhnliche Lichtinstallation entlang des ehemaligen innerstädtischen Mauerverlaufs realisiert: die LICHTGRENZE.

Idee Lichtinstallation LICHTGRENZE: Christopher Bauder und Marc Bauder
Gesamtkonzept: Moritz van Dülmen, Simone Leimbach, Tom Sello, Frank Ebert

Die LICHTGRENZE wurde 2014 auf Initiative des Landes Berlin von der gemeinnützigen Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit der Robert-Havemann-Gesellschaft und in Kooperation mit der Stiftung Berliner Mauer realisiert.

Verlauf: im Stadtzentrum entlang des ehemaligen Mauerverlaufs zwischen Bornholmer Straße und Oberbaumbrücke als temporäre Lichtinstallation mit rund 8.000 Ballons vom Abend des 7. November bis zum 9. November 2014 ► Streckenlänge: 15,3 Kilometer

Die Ballons der LICHTGRENZE
- Größe: Ballon mit Stele (Carbonrohr) und Stelenfuß: ca. 3,40 m hoch; Durchmesser: 60 cm
- Gewicht der Ballonstele, die aus ca. 40 Einzelteilen besteht, beträgt inkl. wasserbefülltem Fuß zur Ballastierung: ca. 23 kg
- Farbe: einfarbig, bestehend aus weißem, umweltfreundlichem Naturkautschuk 100% abbaubar inklusive Verschluss
- Befüllung: zunächst nur Luft, am Jubiläumstag des Mauerfalls wurde diese durch Helium von AIR LIQUIDE ersetzt (farbloses, geruchloses, geschmacksneutrales, ungiftiges Gas)
- Insgesamt ca. 60.000 DURACELL-Batterien befanden sich in den Sockeln

Idee LICHTGRENZE: Christopher Bauder und Marc Bauder
Entwicklung und Herstellung Ballonleuchten: Christopher Bauder, WHITEvoid
Produktion und Realisierung LICHTGRENZE: WHITEvoid, bauderfilm und Kulturprojekte

- Bornholmer Straße (nur So., 9.11.), Mauerpark, Bernauer Straße, Brandenburger Tor, Potsdamer Platz, Checkpoint Charlie, East Side Gallery / O2 World
- Gegebenheiten an den Publikumsorten: Info-Pavillons, Führungen, Souvenirs, Aussichtspunkte, Gastronomie
- Highlight: Film-Collage „MAUERSTÜCKE“
Großformatige Screens mit einzigartigen Filmcollagen aus historischem, vielfach noch wenig bekanntem Filmmaterial aus der Zeit vom Mauerbau bis zum Mauerfall.
Konzept und Regie: Marc Bauder (bauderfilm)

Ausstellung an der LICHTGRENZE: „Hundert Mauergeschichten – Hundert Mal Berlin“

- circa 100 Ausstellungselemente entlang der Strecke, ortsgebunden, etwa alle 150 Meter
- Themenschwerpunkte: Geschichten aus der Zeit der Sektorengrenzen, Mauerbau, Protestaktionen gegen die Mauer, Fluchten, Mauertote, Grenzanlagen / Grenzregime, Alltag in der geteilten Stadt, Geschichten der Friedlichen Revolution 1989, Mauerfall, Maueröffnungen / Übergänge / Mauerspechte
Konzept und Redaktion: Frank Ebert, Ilona Schäkel (Robert-Havemann-Gesellschaft)

Vom 7.– 9. November 2014 gedachte Berlin dem 25. Jahrestag des Mauerfalls und damit dem Ende der Teilung der Stadt. Im Rahmen der Feierlichkeiten war auch eine faszinierende Lichtinstallation zu sehen, die mit Tausenden beleuchteten Ballons den ehemaligen innerstädtischen Mauerverlauf auf einer Strecke von 15,3 km nachzeichnete. Am letzten Abend der Installation ließ man die Ballons von 8.000 Ballonpaten in den Berliner Nachthimmel aufsteigen, wobei jeder Ballon mit einer persönlichen Nachricht versehen war. Ein emotionales Projekt mit immenser Signal- und Strahlkraft weit über die deutschen Grenzen hinaus. Das Projekt wurde allerdings nicht von der Stadt, sondern aus privater Hand und daher mit vergleichsweise kleinem Budget realisiert, was eindrucksvoll zeigt, dass sich auch mit limitierten Mitteln eine große Wirkung erzielen lässt.