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Award / Auszeichnung | 02/2016

Holzbaupreis Burgenland 2016

Haus am See: Lake House

AT-2491 Neufeldersee/Burgenland

Auszeichnung | Kategorie Wohnbau

Architekt Maximilian Eisenköck

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Das Projekt

Als wir als junges Büro mit der Planung dieses kleinen Ferienhauses für 3 junge Paare beauftragt wurden, war die Freude natürlich groß – war es doch so etwas wie die erste Chance all das gesammelte Wissen in der neuen Selbstständigkeit zu erproben.

Der Neufeldersee – ein kleiner See etwa 30 Minuten von Wien entfernt – bietet zwischen Leithagebirge und Hohe Wand idealen Raum für sommerliche Erholung. Der hufeisenförmige Baukörper mit einer Nutzfläche von 220m² liegt direkt am Ufer des durch Fluten eines Tagbaubergwerks im Jahre 1932 entstandenen Gewässers. Der See befindet sich im Besitz der Familie Esterházy.
Das Zentrum des Gebäudes bildet der Hof in der Mitte - das Patio - welches von 3 Seiten des Baukörpers umschlossen wird und sich lediglich zum Wasser und zur Abendsonne hin öffnet.

Der Baustoff Holz stand von Beginn an als Konstruktionsmaterial fest. Mit einer anderen Bauweise wäre diese Geometrie ohne Kältebrücken nicht durchführbar gewesen. Zunächst wurde der in der Zimmerei vorgefertigte Holz-Rohbau auf die Fundamentplatte gestellt. Die Fassade wurde - wie ein japanisches Ornament - mit schwarzen Riemen gebildet. Die entstandenen Felder füllen die afrikanischen Okumeholz Platten. Große Glaselemente wurden nordseitig angelegt – nicht zuletzt um den malenden Bewohnern optimales Licht zur Verfügung zu stellen. Die Einzige großflächige südliche Verglasung liegt im natürlichen Schattenwurfbereich des Südhauses. An manchen Stellen reicht die Höhe der Glasportale bis zur Oberkante des Gebäudes selbst und entmaterialisiert in dieser Art und Weise die sonst immer anzutreffenden Elemente bautechnischer Notwendigkeit. Die Glaselemente lassen sich in den Wohnbereichen zur Gänze zur Seite schieben, so wird der Innenraum zum Außenraum.

Ökologie

Ein weiterer ökologischer Ansatz findet sich - abseits hoher Bauteil-Dämmwerte - in Form eines optimierten und platzsparenden Raumprogrammes und einer sinnvollen Zonierung der Wohnbereiche.
Da es sich um ein Sommerhaus handelt stand Schutz vor der Sonne über der Notwendigkeit einer großflächigen südseitig ausgeführten Belichtung. Auf weitläufige Ausblicke wurde dennoch nicht verzichtet. Große Glaselemente wurden nordseitig angelegt – nicht zuletzt um den malenden Bewohnern optimales Licht zur Verfügung zu stellen. Die Einzige großflächige südliche Verglasung liegt im natürlichen Schattenwurfbereich des Südhauses.

Besonderheiten

Attikalose Konstruktion – auch bei Schiebbaren Elementen.

Filigrane Strukturierungen statt einheitlicher Wärmedämm-Verbund Fassade. Die heutige Bauweise und die Verlagerung des Baubudgets hin zur Gebäude Technisierung zwingt Architekten oft zu Pragmatismus bei der Gestaltung der Gebäudehülle und der Oberflächen.

Hier wurde die Gewichtung hin zur baulichen Hülle und ihrer Ausgestaltung und eine besonders einfache Haustechnik hohe architektonische Qualität bei nicht allzu hohem m² realisiert.

Zimmerei

Die Wahl auf die Zimmerei Lottermoser war denkbar einfach: Hier fürchtete man sich nicht vor einer Summe an kniffligen Detaillösungen und man nahm die Rolle eines zweiten Baukoordinators ein, denn beim Holzbau ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Planung interdisziplinär gut funktioniert. Fehler in der Planung können nur sehr schwer korrigiert werden – sogar einfache, nachträglich eingebrachte Öffnungen können aufgrund von Dampfdichtheit zu Problemen führen.
Ein weiterer Vorteil war, dass die Statik hausintern gemacht wurde.



Glasbau

Die Wahl der Verglasungen fiel auf die Schweizer Firma „Skyframe“ da, wir uns sehr mit der filigranen Erscheinung unserer Bauvorhaben und ihrer jeweiligen Bauelemente beschäftigen – kein einfaches Unterfangen in einer Zeit in der doppelt und dreifach gedämmte Elemente ein wuchtiges Erscheinungsbild fördern.
Dem filigranen Geländer, der beinahe ausschließlich aus Zugelementen bestehenden Treppe und der japanischen Fassade musste auch eine zarte Glaskonstruktion folgen. Ein weiteres Argument war das durchdachte modulare System des Anbieters mit dem sich als Architekt gut und einfach planen lässt.

Glas Technik Fuchs wurde mir von befreundeten Architekten empfohlen. Kein einziges Fensterdetail lässt sich als Standarddetail bezeichnen, somit war klar, dass die ausführende Glasbaufirma eine sein musste, welche sich nicht vor neuen Herausforderungen erschrecken würde.

Projektdaten

Architektur: Architekt DI Maximilian Eisenköck, 1070 Wien
Web: www.maxeisenkoeck.com/am-see
Tragwerksplanung: Mathias Kronreif, 5450 Werfen
Funktion: Ferienhaus für 3 Familien
Standort: Neufeldersee, 7053 Hornstein
Bauherr: privat
Planungsbeginn: 10/2013
Fertigstellung 07/2015
Fotographie: Maximilian Eisenköck

Nettonutzfläche: 220m²
Umbauter Raum: 938m³
Bebaute Fläche: 171m²
Grundstücksfläche: 919m²
Baukosten: EUR 580.000
Energiekennzahl: 36 kWh/m².a
Baumeister: Pfleger Bau GmbH, 8484 Oberpulka
Holzbau: Zimmerei Lottermoser, 5452 Pfarrwerfen
Glasbau: Fuchs Glas-Technik GmbH, 4300 St. Valentin


- - - - ENGLISH - - - -

The project

The Neufeldersee - a small lake about 30 minutes away from Vienna, Austria – located between 2 small mountain regions offers an ideal space for summer recreation. The horseshoe-shaped building with a floor space of 220m² is located on the shores of the small lake which was created by flooding an open-cast mine in 1932. It is owned by the royal Esterházy family.
The center of the building is a courtyard in the middle - the patio - which is enclosed by 3 sides of the building and only opens for the water and the evening sun out.

Wood as main building material was chosen from the outset of the whole process of design. It was the only way to get the complex geometry done without cold spots and with the demanded slim dimensions.
First, the prefabricated wooden elements were placed on the foundation plate. The façade was made like a Japanese ornament with black straps. The resulting fields fill the African Okume plates.
Large glass elements were created on the north side - not least in order to provide the optimal light painting residents available.
The only large-scale southern glazing is located in the area of natural shadowing by the neighboring building making further shading unnecessary.
In some places the height of the glazing reaches up to the top of the building itself and dematerialized itself in this manner.

Ecology

Another ecological approach can be found - beyond high component insulation values - in the form of an optimized and space-saving and sensible zoning of the living areas.
Being a summer house shelter from the sun surpassed the need for a large south-facing exposure.
All expansive glazings were created on the north side - not least in order to provide the ideal light for the painting residents.

Particularities

Slim construction - Attica lots construction - even with sliding elements.

Intricate structures rather than uniform thermal insulation composite facade. Today's construction and the relocation of the building-budget towards building mechanization often compels architects to pragmatism – we want to change that in our design. We want to invest in the design, the shape und the surfaces more than in its technical features.

In this project it meant that high quality products could be installed while keeping a reasonable budget. The weighting was towards high architectural quality combined with achieving a low amount of square meters trough a clever floorplan.

Project Facts:
Architecture: Architect Maximilian Eisenköck, Schottenfeldgasse 72/2/10, 1070 Vienna, Austria
Web: www.maxeisenkoeck.com
Structural Design: Mathias Kronreif, 5450 Werfen, Austria
Function: holiday house for 3 families
Location: Neufeldersee Hornstein, 7053, Region: Burgenland, Austria
Client: private
Planning start: 10/2013
Completion: 07/2015
Photography: Maximilian Eisenköck

Usable square meters: 220sqm
Enclosed space: 938m³
Built-up area: 171sqm
Plot: 919m²
Construction costs: EUR 580,000 building costs excl. VAT
Energy indicator: 36 kWh/sqm

Builder: Pfleger Building Company, 8484 Oberpulka (www.pflegerbau.at/)
Carpentry: Holzbau Lottermoser, 5452 Pfarrwerfen (www.holzbau-lottermoser.at/)
Glazing: Fuchs Glas-Technik GmbH, 4300 St. Valentin (www.glas-technik.at/)