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Award / Auszeichnung | 11/2015

Prix Luxembourgeois d'Architecture 2015

Ein neues Zentrum für Hesperange

LU-5886 Hesperange, Route de Thionville

Prix "Architecture paysagère et espaces extérieurs"

Bruck + Weckerle Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum, Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Die integrative Planung von Verkehr, Landschaftsraum und städtischem Raum erlaubte es, aus der besonderen Qualität der Landschaft einen neuen Ortsmittelpunkt für Hesperange zu entwickeln.

Mit wenigen, präzisen Eingriffen wurden die vorhandenen landschaftlichen und urbanen Qualitäten hervorgehoben und für die Fußgänger und Fahrradfahrer mit Wegen, einer Passerelle und der Brücke untereinander vernetzt.
Die Lebensqualität der Einwohner, des an der Alzette gelegenen historischen Ortes wurde erheblich durch die minutiös geplanten Eingriffe erheblich gesteigert.

Die Brücke
Die bestehende Brücke war baufällig und musste ersetzt werden. Im Gegensatz zur alten Brücke, welche für den Autoverkehr ausgelegt war, verbindet die neue Brücke als “über der Alzette schwebender Platz” den Kirchplatz mit dem an der anderen Uferseite der Alzette gelegen Ortsteil.
Sie wurde der Silhouette von Hesperange, dem Hesper Schlass und der Kirche, untergeordnet. Die orthotrope Platte aus Stahl zeichnet lediglich eine feine Linie in die Landschaft.

Die neue Brücke ermöglicht ein Nebeneinander von Autofahrern und Fußgängern und gibt beiden das Gefühl, sich über einen Platz zu bewegen. Eine neue Straßenführung auf der Brücke optimiert den Verkehrsfluss und verhindert Staus.

Eine Treppe führt direkt von der Brücke zu einem neu angelegten Weg, der an das bestehende Wegenetz des Parks von Hesperange anschließt.

Der Fahrradweg
Ein regionaler Fahrradweg wurde unter die neue Brücke verlegt und führt ohne eine Straße zu queren ebenfalls in den Park von Hesperange. Dieser neu geschaffene Raum unter der Brücke ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Fluss- und dem Landschaftsraum.
Übergroße Blumenmotive verkleiden die Widerlager der Brücke. Die Motive sind stilisierte Abbildungen der heimischen Flußflora, wie sie vor Ort vorgefunden wurde. Sie sind hinterleuchtet und dienen als Wegebeleuchtung. Der funktionale Aspekt der Beleuchtung konnte so mit dem didaktischen Aspekt der Sensibilisierung auf die Umwelt verbunden werden.

Die Passerelle
Die Lage der Passerelle wurde strategisch gewählt. Sie verbindet zwei Quartiere, die historisch gesehen immer getrennt waren und ermöglicht es einen öffentlichen Raum, in Form einer Promenade, entlang der Alzette anzulegen.
Sie setzt an beiden Uferseiten rechtwinklig an. Die Bewegungsführung und die mal transparenten, mal geschlossenen Geländer inszenieren die Landschaft.

Der Kirchplatz - seitliche Öffnung zur Alzette
Vor der Kirche, an der extrem stark befahrenen Kreuzung, wird dem Verkehrslärm auf spielerische Art und Weise begegnet, in dem das vorhandene Element Wasser aufgegriffen wird. Ein Wasserspiel, aus 15 Düsen plätschert über den Vorplatz und lädt zum Spielen ein. Das Wasserspiel wird mit dem Dachwasser der Kirche gespeist.

Städtisches Mobiliar
Die Bodenplatten, die neu errichteten, gestockten Stützmauern entlang der Alzette und die Steinbänke sind aus Beton, dem beiger Sand beigemischt wurde. Die Steinbänke, verleihen der Brücke den gewünschten Platzcharakter mit Aufenthaltsqualität und dienen zusätzlich als Prallschutz. Die transparenten Geländer geben freie Sicht in die Natur. Einzelne Bodenplatten weisen eine reliefartige Darstellung des Alzettetals auf (Interpretation der Ferraris-Karte von 1770). 6,20 Meter hohe, vertikale Leuchtstehlen markieren die Brücke in der Landschaft und schaffen räumlich die Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen von Hesperange.


Projektbeteiligte:
Architekt: Bruck + Weckerle Architekten, Luxembourg
Ingenieur Tragwerksplanung: INCA, Ingénieurs Conseils Associés
Landschaftsarchitekt: Vetsch Nipkow Partner AG
Verkehrsplaner: Dr.-Ing. Peter Häckelmann
Lichttechnische und lichtarchitektonische Planung und Beratung: Licht Kunst Licht

Projektdaten:
Wettbewerbe: Einladungswettbewerb 2005: zur weiteren Bearbeitung empfohlen (5 eingeladene Projektteams)

Awards/Auszeichnungen: Prix Luxembourgeois d'Architecture 2015 (Prix "architecture paysagère et espaces extérieurs")
Concours Construction Acier 2015 (Prix "architecture - ouvrage d'art")

Bauherr 1: Administration communale de Hesperange
Bauherr 2: Ministère du Développement durable et des Infrastructures, Administration des Ponts et Chaussées, Division des Ouvrages d'Art