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Award / Auszeichnung | 01/2016

Architektur-Preis des BDA Sachsen 2016

Drachenhaus Dresden Niedersedlitz

DE-01257 Dresden, Dorfstraße 18

Anerkennung

Löser Lott Architekten GmbH

Architektur

L&L Gesellschaft für schlüsselfertiges Bauen mbH

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Drachenhaus Dresden Niedersedlitz
Eine alte Postkarte von Niedersedlitz veranschaulicht die bäuerlichen Hofstrukturen, die sich um den Lockwitzbach gruppieren. Im Hintergrund deutet sich die Industrialisierung an, die sich ab der Mitte des 19. Jh. vollzog. Heute gehört das einstige Bauerndorf als Stadtteil zu Dresden.
Der historische Kern der Siedlung ist noch immer ablesbar.
In diesem Kontext steht das Drachenhaus. Abgerückt von der Straße, nur einen kurzen Blick erfahrbar, liegt das Gebäude in einer vormals brachliegenden Fläche. Es fügt sich durch seine Stellung und Maßstäblichkeit in die bestehende Struktur ein und entwickelt doch einen ganz eigenen Wesenszug. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt ein Dreiseitenhof, der von 2009-2011 durch unser Büro denkmalgerecht umstrukturiert und saniert wurde. Die beiden Themen „Mauer und Hof“, die diese umliegenden Höfe prägen, werden in ihrer Interpretation im Drachenhaus aufgegriffen. So fügt
sich das Objekt in den markanten Verlauf der vorhandenen Natursteinmauer, ergänzt diese und nutzt die qualitätvollen Außenräume, die sich dadurch generieren.
Der prägnante Dachkörper des Drachenhauses, der mit seinem Schattenwurf in einen subtilen Dialog mit der Natursteinmauer tritt, ist inspiriert von den kräftigen Dachvolumen der umliegenden Scheunengebäude. Das Serielle nimmt Bezug auf industrielle Vorbilder, die die entferntere Umgebung
prägen. Es entsteht eine gebautes Mischwesen, welches den Charakter des Ortes in sich vereint. Die Repetition der Sheddachkörper ermöglicht eine Mehrfachlesbarkeit. Ein Gebäude, fünf Häuser.
Die einzelnen Hauseinheiten, die das familiäre Wohnen auf 3 Ebenen organisiert, werden über einen Weg von Norden aus erschlossen. Die Wohnräume sind nach Süden, zum jeweils eigenen Garten hin, ausgerichtet. Zusätzlich verfügt jedes Haus über eine nicht einsehbare Dachterrasse, die sich in Richtung Westen orientiert und die Abendsonne einfängt. Die Gartenebene ist dem Wohnen und Essen vorbehalten, während die beiden oberen Geschosse den privaten Rückzugsorten dienen.
Der natürliche Charakter des Drachenhauses entsteht durch die Kombination aus mit Kalkputz versehenem Mauerwerk, vorbewitterter Lärchenholzverschalung, Sichtbeton und Eichenhölzer.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Wohnanlage ist ein Kleinod in kleinteiliger Umgebung, die sich als gegenseitig stärkendes Ensemble zeigt. Die schwierige Grundstücksform wird intelligent gemeistert. Die Konzeption der einzelnen Wohnhäuser ist gut gelungen, die zentrale Treppe führt ins Licht. Jede der fünf Sheddach-Wohneinheiten hat ihren eigenen individuellen Garten. Die Abtrennung der Terrassen ist überzeugend gelöst. Die Holzverkleidung hat einen besonderen Charme. Ausdrücklich negativ wird die Ergänzung der nicht vorhandenen Fensterläden in der Präsentation hervorgehoben.