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Award / Auszeichnung | 07/2016

4. Rosenheimer Holzbaupreis 2016

Wohnanlage Kaspar Weyrer

AT-6020 Innsbruck, Kaspar Weyrer Straße

3. Preis

Arch. DI Werner Burtscher

Architektur

Patrick Lüth ZT GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

AUSGANG
Der im Frühjahr 2013 ausgelobte Wettbewerb für ein Grundstück im nördlichen Teil von Innsbruck wurde in einer Arbeitsgemeinschaft gewonnen. Im Frühjahr 2014 wurde der überarbeitete Entwurf präsentiert und im Frühjahr 2015 wurde der Bau begonnen.

STÄDTEBAU
Der Entwurf nimmt das Bild der ursprünglichen Bebauung des Siedlungsgebietes zwischen Schneeburggasse und der Geländekante zur Höttinger Au auf und interpretiert es nach zeitgenössischen Gesichtspunkten. Kein „Superblock“ sondern einzelne Volumen mit umliegenden und vorgelagerten Grünräumen soll entstehen.

IDEE
Die Organisation der Siedlung verstärkt die Möglichkeiten des sozialen Kontaktes in den gemeinsam genutzten Bereichen - von der Tiefgarage bis zur eigenen Wohnung. Treppenhäuser liegen sichtbar im öffentlichen Raum und bieten Möglichkeiten zur Individualisierung vor den „eigenen“ vier Wänden.
Diese Idee bringt die Menschen in den öffentlichen Raum – versteckt sie nicht in einem introvertierten Treppenhaus – Ein wesentlicher Teil davon ist der bewusste Verzicht auf eine geschlossene Erschließung mit Lift. Im Gegenzug befinden sich in den Zwischenräumen zwischen den Häusern Möglichkeiten zu verweilen, zu spielen oder sich gärtnerisch zu betätigen.
Jede Einheit hat eine eigene Wohnungstüre im Freien!

WOHNUNGEN
Ziel des Entwurfes ist es, außergewöhnlich hochqualitative Wohnungen mit spezifischen ­Individualisierungsmerkmalen für den urbanen Wohnungsmarkt anzubieten. Die Anlage hat 5 2-Zimmerwohnungen (ca.52,5m²), 4 2 1/2-Zimmerwohnungen (ca.65m²) und eine Garconniere (ca.35,5m²). Die Wohnungsbreiten sind einheitlich 4 m – die Längsten sind 13,85 m.
Alle Wohnungen besitzen Ost-West Belichtung. Die zweigeschossigen Lösungen in den Obergeschossen bieten zusätzliche räumliche Qualitäten. Jede Wohnung hat min. einen individuellen Außenbereich, erdgeschossig Gärten im Westen, in den oberen Geschossen Terrassen gegen Westen oder Osten. Zwei barrierefreien Wohnungen befinden sich im Erdgeschoss und werden über Rampen erschlossen.

TIEFGARAGENEBENE
Die Zufahrt erfolgt am tiefsten Punkt des Geländes um den Aushub zu minimieren und die Zufahrt zu den Stellplätzen mit geringem Gefälle zu ermöglichen. Jede Wohneinheit hat einen gedeckten, natürlich belichteten und belüfteten Autoabstellplatz.

MATERIALITÄT / energetisches und ökologisches Konzept
Der Wohnbau ist hinsichtlich der Materialität der lokalen, ökologischen Bauweise verpflichtet. Die tragende Wände sind vorgefertigt und bestehen aus Brettsperrholz, außenliegender Dämmung mit Hinterlüftung, Deckschalung mit Vorarlberger Weißtanne. Die Terrassenflächen haben Holz- Lattenroste aus Zirbe – die restlichen Flachdächer sind begrünt und geben dem Grundstück Vegetation zurück.
Im Bereich des Innenausbaus wurden verschiedene Holzarten bezüglich ihrer Verwendung behutsam ausgewählt. Die Innentreppen sowie die Arbeitsplatten in den Küchen sind aus Buche, Ausziehgarderoben mit Fronten aus gelb durchgefärbtem MDF, die Innenseiten aus Zirbenholz. Fenster, Brüstungen und sonstige Kanten sind in Eiche ausgeführt.
Der Boden ist ein Anhydridestrich geschliffen. Die Effizienz der Fussbodenheizung wird so gesteigert und die Einfachheit des Konzepts - Material und Organisation - auch in den Oberflächen sichtbar gemacht.

QUALITÄT TROTZ QUANTITÄT
Die Wohnanlage in der Kaspar-Weyrer-Straße 6 sollte eine Adresse für ein neues, anderes Wohnen in der Stadt werden – wäre schön!