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Award / Auszeichnung | 11/2016

Architekturpreis des Landes Steiermark 2016

TiP – Theater im Palais: Zu- und Umbau, Platzgestaltung

AT-8010 Graz, Leonhardstraße 19

Anerkennung

balloon architekten ZT-OG

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude, Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    2.451m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2014

Projektbeschreibung

Das Theater im Palais, das vom Institut für Schauspiel der Kunstuniversität Graz (KUG) genutzt wird, wurde saniert und um ein neues Foyer erweitert.
Für balloon war es nicht nur wichtig, mit dem neu zu errichtenden Foyer den heterogenen Gebäudebestand des Theater im Palais (TIP) zu homogenisieren, sondern auch einen öffentlichen Platz – einen Campus – zu schaffen, der einerseits der Bedeutung der KUG, andererseits dem städtischen Umfeld gerecht wird. Durch das Öffnen des vorher eher geschlossenen Hofes zwischen Palais Meran und TIP zur Leonhardstraße hin konnte ein neuer urbaner Aufenthaltsraum geschaffen und zugleich die Blickbeziehung Leonhardstraße – MUMUTH verbessert werden.

Die vorher sehr heterogen wirkenden Gebäudeteile des TIP werden nun von einem goldfarbenen, baldachinartigen Vorhang umfasst und zu einer architektonischen Großform vereint. Dieser das Gebäude vierseitig umschließende ‚Baldachin‘ inszeniert das Bestandsgebäude neu und verleiht ihm Eigenständigkeit im Kontext MUMUTH und Palais Meran. Dieser semitransparente Baldachin ist aus 3 mm Aluminiumblech mit unterschiedlichen Lochungen und Prägungen hergestellt, die – aus einer Chronofotografie des Physiologen und Fotopioniers Étienne-Jules Marey entwickelt – die Bewegungsabfolge in einem Salto darstellen. Die alte Umfassungsmauer des Palais Meran wurde von den Veränderungen nicht angegriffen – ihre Silhouette bleibt hinter dem ‚goldenen Baldachin‘ sichtbar.

Mit dem neuen Foyer erhält das Institut für Schauspiel der KUG einen multifunktionalen, flexibel nutzbaren Großraum mit einer Fläche von rund 300 qm. Er beherbergt neben dem Eingangsbereich auch Büros für die Bühnentechnik, eine Seitenbühne, ein Behinderten WC und einen Aufenthaltsraum für Studierende. Der außenliegende goldfarbene ‚Baldachin‘ übernimmt im Foyer-Inneren die Funktion des Sonnenschutzes gegen Westen und findet an der Decke des Foyers seine Entsprechung in der abgehängten Ornamentdecke.
Die Funktionsbereiche Theater und Institut verfügen über getrennte Eingänge und können wechselweise miteinander ge- und entkoppelt werden. Ein längliches Einbaumöbel im Foyer übernimmt die Funktionen der Besuchergarderobe, des Buffets und der Teeküche. Bei Theaterbetrieb fungiert es zusätzlich als Abschirmung des Zugangs zu den Institutsräumen im Bestandsgebäude. Mobile Abtrennungen aus Vorhängen, die bei Bedarf zum Einsatz kommen, wahren den Großraumcharakter des Foyers.

Im Bestandsgebäude wurde der Bühnenraum durch statische Maßnahmen ertüchtigt. Die Lagerräume entlang der Lichtenfelsgasse und der Dachboden wurden thermisch saniert und die Fenster getauscht. Die bestehenden Unterrichtsräume, sowie die Studiobühne und Proberäume wurden klimatisiert.