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Award / Auszeichnung | 09/2016

Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2016

Sonnenhof

DE-07743 Jena, Sonnenhof 9

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

J. MAYER H. UND PARTNER, ARCHITEKTEN

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten; Groß- und Einzelhandel, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    9.555m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Der Sonnenhof besteht aus vier neuen Gebäuden mit Büro- und Wohneinheiten. Diese befinden sich auf einem aus mehreren Parzellen zusammengelegtem Grundstück im historischen Zentrum von Jena. Die geplanten einzelnen Baukörper, erlauben eine freie Durchwegung des Geländes. Durch ihre Platzierung an den äußeren Grundstücksgrenzen definieren sie einen der mittelalterlichen Stadtstruktur entsprechenden kleinmaßstäblichen Freiraum. Die Außenanlagen führen das Gestaltungskonzept der Gebäude über die Grundstücksgrenzen hinaus fort. Die geplante Verbindung aus Gewerbe, Wohnen und Büro ermöglicht eine kleinteilige und flexible Nutzungsstruktur und gliedert sich auch inhaltlich in das Umfeld ein.

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Sonnenhof consists of four new buildings with office and residential spaces. Located on a consolidated number of smaller lots in the historical center of Jena, Germany, the separate structures allow for free access through the grounds. Their placement on the outer edges of the plot defines a small-scale outdoor space congruent with the medieval city structure. Its outdoor facilities continue the building’s overall design concept past the edges of the lot. The planned incorporation of commerce, residence, and office enables a flexible pattern of use that also integrates itself conceptually into the surroundings.






Function: Four new buildings with office, retail and residential spaces
Location: Sonnenhof 9, Jena, Germany
Total floor area: 9.555 m²
Construction costs: 16.000.000 €

under construction
Project date: 2008-2014
Completion: 2015

J. MAYER H. Architects, Juergen Mayer H.
Project architects: Jens Seiffert
Project team: Christoph Emenlauer, Jesko Malkolm Johnsson-Zahn, Christian Paelmke, Max Reinhardt, Jan-Christoph Stockebrand

Client: Wohnungsgenossenschaft "Carl Zeiss" eG, Jena

Architect on site: Kappes Partner IPG GmbH, Berlin, IBP Ingenieure fuer Waerme- und Haustechnik, Erfurt, GBI Gackstatter Beratende Ingenieure GmbH, Erfurt
Structural engineer: Ingenieurbuero Dr. Kraemer GmbH, Weimar
Building service engineer: Scholze Ingenieurgesellschaft mbH, Dresden
Building physics: Ingenieurbuero Santer – Bauphysik, Duisburg
Ventilation consultant: Ingenieurbuero Rau, Heilbronn
Traffic engineering consultant: GRI Ingenieure, Berlin
Fire security consultant: Ingenieurbuero Dr. Kraemer GmbH, Weimar
Facade consultant engineer: Fassade-Lab GmbH, Grossbeeren
Roof sealing consultant engineer: Ingenieur- und Sachverstaendigenbuero für Dach- und Abdichtungstechnik Dipl. Ing- Hans Georg Kiessmann, Erfurt
Construction surveying: Dipl. Ing. Roland Wuttke, Jena
Lighting engineer: Lichttransfer Buero fuer Lichtplanung, Berlin
Geology engineer: Geotechnik Dr. Nottrodt Weimar GmbH, Weimar
Project management: Kappes Partner IPG GmbH, Berlin
Inspection engineer: Dr.-Ing. Joerg Diener, Erfurt
OUtside facilities consultant: Ingenieurbuero Abraham, Berlin
Interior construction office: Friedrich Wackerhagen GmbH&Co.KG, Pattensen with Haworth, Ahlen
Photographer: David Franck

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem neuen Sonnenhof in Jena gelingt der Bauherrschaft und den Architekten eine spektakuläre baukünstlerische Lösung im städtebaulichen Kontext einer von historischen Ereignissen und Phasen geprägten Altstadt. Die zugrundeliegende konsequente Haltung im Entwurf führt zu einem außergewöhnlichen Beitrag zur Stadtstruktur, indem die Typologie innerstädtischer Verdichtung, deren Maßstäblichkeit sowie das Beziehungsgefüge des aus vier Häusern bestehenden Gebäudeensembles nach außen wie nach innen zur Entfaltung gebracht wird. Funktionale Durchmischung aus Wohnen und Arbeiten, einprägsame Erschließungen und vertikale Schichtung bewirken über ein modernes Nutzungsangebot und dessen Veränderbarkeit im Grundrissgefüge den Hybridcharakter der Architektur. Trotz schwieriger Belichtungsverhältnisse gelingt es, abwechslungsreiche Räume zu schaffen, die sich innen polygonal verschränken und außen bandartig zusammenziehen. Das Grundstück öffnet sich für die Allgemeinheit und lädt zum Besuch oder auch zum Durchqueren ein. Die Überraschung andersartiger Oberflächen und Formen dürfte ihren eigenen Reiz ausüben. Denn: die skulpturalen Eigenschaften ihrer baukörperlichen Ausformung lassen die wie vier Brüder erscheinenden Häuser auch bei der Gliederung und Ordnung der Fassaden, des Freiraums und des Interieurs zu. Dies gelingt durch nachgewiesen baubare Ideenvielfalt im Einklang mit hoher Gestaltungsdisziplin. Einzig die fünfte Fassade, die Dachlandschaft, wünscht man sich – unter Vermeidung der Ansichtigkeit technischer Geräte und Aufbauten – ebenso kubistisch geschlossen wie die Fassaden selbst. Die Interpretationsmöglichkeiten der hell-dunkel kontrastierenden Formen und Flächen erinnern an abstrahierte florale Elemente des Jugendstils. Andere Rezipienten fühlen sich womöglich in fiktionale Darstellungen künftiger urbaner Aggregationen aus anderen Genres versetzt.
Eine lebhafte Diskussion zur Vorbildwirkung ist dem Sonnenhof sicher. Als Beitrag zur progressiven Stadtentwicklung ist der realisierte Entwurf bereits jetzt zu begrüßen.
Site plan

Site plan

Ground floor

Ground floor

First floor

First floor

Courtyard

Courtyard

SectionAA

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SectionBB

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