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Award / Auszeichnung | 09/2016

Beispielhaftes Bauen: Hohenlohekreis 2016

Sanierung und Umbau des ehemaligen Öhringer Spitals

DE-74613 Öhringen, Altstadt 40

Auszeichnung

Knorr & Thiele Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gesundheitswesen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 05/2013
    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Das „Alte Spital“ befindet sich an der alten südlichen Stadtgrenze von Öhringen,
direkt an der Ohrn.
Als Teil des Gesamtensembles mit Spital, Spitalscheuern, Verwaltungsgebäude und
Kirche stammen die ältesten Gebäudeteile ca. aus der Zeit um 1370. In den Jahren
1850 und 1955 erfolgten größere Umbauten, kleinere Umbauten und Veränderungen
wurden dauernd vorgenommen.

Die Stadt Öhringen hatte über viele Jahre vergeblich versucht gemeinsam mit der
damaligen Eigentümergemeinschaft neue Eigentümer und eine sinnvolle
Nachnutzung zu finden.
Bereits vor 6 Jahren gab es die ersten Gespräche mit den damaligen Interessenten
und heutigen Eigentümern, und es war schnell eine Symbiose zwischen Bauherren
und Gebäude sowie die Faszination für den historischen Wert erkennbar. Erste
Hausbesichtigungen machten die Komplexität der Bauaufgabe bewusst, bedingt
durch die jahrhundertelange durchgeführten baulichen Veränderungen.

Es setzte ein Planungsprozess ein, der durch ständige neue Erkenntnisse während
der Bauphase erste mit der Fertigstellung beendet wurde.
Die Nutzbarmachung der obersten Geschosse gab letztendlich den Ausschlag für die
Wohnnutzung ab dem ersten Obergeschoss. Ein Höhepunkt ist sicherlich der neu
entstandene innenliegende Dachbalkon über den Dächern von Öhringen, der durch
den Rückbau einer baulichen Zwischenlösung entstand. Der Dachraum blieb über
zwei Geschosse offen und bringt durch die neuen Gauben eine lichtdurchflutete
Großzügigkeit in die Wohnungen.

Ein weiteres Dauerthema war der Turm. Es gab zahlreiche Planentwürfe über die
Nutzung und vor allem Erschließung des Gebäudeteils, welcher trotz seiner
begrenzten Fläche die meisten Emotionen und Phantasie freigesetzt hat. Durch
bauhistorische Befunde konnten sogar ein Zugang und die Integration des
weitestgehend ursprünglich belassenen oberen Turms durch eine Wohnung
hergestellt werden.

Das größte Erstaunen für Alle, die das Gebäude schon vor dem Umbau kannten,
entsteht sicherlich durch die „wiedergeborene“ vormals in kleinen Räumen
verschachtelte Halle im Erdgeschoss. Diese offene, transparente und gut
proportionierte Gebäudemitte aus dem 15. Jahrhundert mit seinen massiven
Eichenstützen und Eichenbalkendecke ist heute wieder in ihrer Ursprungsgröße
erkennbar. Während der Landesgartenschau finden hier neben der Dauerausstellung
zahlreiche Veranstaltungen der Handwerkskammer statt.