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Award / Auszeichnung | 10/2016

Holzbaupreis Niedersachsen 2016

Neubau Büro- und Ausstellungsgebäude der DBU Naturerbe GmbH

DE-49090 Osnabrück, An der Bornau 2

1. Preis

METARAUM Architekten BDA

Architektur

DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    1.700m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2014
    Fertigstellung: 06/2015

Projektbeschreibung

Den wachsenden Aufgaben der DBU Naturerbe GmbH, die als gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mittlerweile rund die Hälfte der insgesamt 125.000 Hektar des „Nationalen Naturerbes“ verantwortet, soll mit dem Bau eines neuen Bürogebäudes auf dem Stiftungsgelände in Osnabrück Rechnung getragen werden. Gleichzeitig soll das Gebäude künftig auch die DBU-eigenen Ausstellungen beherbergen.

Das Gebäude ist als Plus-Energiehaus konzipiert und stellt in Lage, Form und Materialien das Konzept eines Ressourcen schonenden Bauens nach außen hin dar.
Minimaler Geländeverbrauch, maximale Kompaktheit des Gebäudes, optimale Dämmung und Fugendichtigkeit der Bauteile, sorgfältig ausbalancierte Anteile von opaken und transparenten Fassaden-Flächen, ein „schlankes“ Haustechnikkonzept sowie passive Maßnahmen zur Energieerzeugung, - Rückgewinnung und - Einsparung bildeten die Prämissen für den Gebäudeentwurf.
Tragwerk, Hülle und Ausbau bestehen aus leistungsfähigen Konstruktionen aus Holz in weitgehender Vorfertigung, Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen, thermische Massen sind als Oberflächen mit Phasenwechselmaterialien konzipiert.

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Richtfest:
Mittwoch, 29. Oktober, 11 Uhr

Osnabrück. Auf dem Stiftungsgelände der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wurde heute für den nach neuesten ökologischen Maßstäben entworfenen Neubau der Naturerbe GmbH, einer gemeinnützigen DBU-Tochter, Richtfest gefeiert. Das energetisch vorbildliche Holzgebäude im Passivhausstandard soll neben seiner Funktion als Verwaltungsgebäude künftig auch die DBU-eigenen Ausstellungen beherbergen. DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter: „Es ist bemerkenswert, dass ich bereits heute – vier Monate, nachdem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei der Grundsteinlegung für das neue Naturerbe-Gebäude dabei sein durfte – mit Ihnen das Richtfest feiern kann. Wir brauchen Sie in der Umweltpolitik weiterhin als engagierte, innovative und selbstbewusste Stiftung.“ Der Bau soll im kommenden Frühjahr abgeschlossen und bezugsfertig sein. Die offizielle Einweihung ist am 24. Juni 2015.

Beim Richtfest, an dem auch die Kuratoriumsmitglieder Carl-Ludwig Thiele und Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde teilnahmen, sagte DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann zum derzeitigen Stand der Arbeiten: „Der Rohbau steht, die Holzfassade und das Dach sind fertiggestellt und die Fenster eingebaut.“ Damit sei für den Neubau mit einer Bruttogeschossfläche von rund 1.800 Quadratmetern trotz des sehr ambitionierten Zeitplans eine wichtige Etappe gemeistert worden, um nicht mit einem offenen Holzbau in den Winter zu geraten. Gleichwohl habe die DBU bei einem solchen Bauvorhaben nicht nur den Anspruch, Zeit und Kosten einzuhalten, sondern in ökologischer Hinsicht beispielhafte und vorzeigbare Gebäude zu errichten und am Standort der Stiftung in Osnabrück zu präsentieren. Der Neubau ist nach den Stiftungsgebäuden aus den Jahren 1995 und 2002 das dritte ökologische Vorzeigeprojekt der DBU auf stiftungseigenem Gelände. Für die Baukosten sind rund sechs Millionen Euro veranschlagt.

Der Neubau stehe für das Thema „Bauen mit Holz in Passivhausbauweise“. Bottermann: „Am Beispiel dieses Gebäudes wird deutlich, dass die technologische Weiterentwicklung und Verbreitung des Holzbaus einen zentralen Baustein in der Zukunftsaufgabe der Ressourceneffizienz im Bauwesen darstellt.“ Außerdem werde auf eine Klimaanlage verzichtet und das Gebäude umweltfreundlich mit Grundwasser gekühlt. Bei den Oberlichtern werden elektrochrome Gläser eingesetzt, bei denen sich der Licht- und Energieeintrag je nach Jahreszeit und Bedarf regeln lasse. „Wir dämmen mit dem ökologischen Baustoff Hanf und haben ein Blockheizkraftwerk als Wärmequelle, das den gesamten Gebäudebestand auf dem Gelände der DBU versorgt und in den Wintermonaten fast den gesamten Strombedarf abdeckt“, erklärte Bottermann.

Er hob hervor, dass durch energieeffiziente Neubauten der Energiebedarf nicht erst im Betrieb verringert werden könne, sondern die Effizienz schon in der Erstellungsphase beginne. Die verwendeten Materialien, die gewählten Konstruktionen sowie deren ökologischer Einfluss auf Herstellung und Rückbau würden stärker berücksichtigt. Bottermann: „Dies sind Fragen, mit denen sich die DBU auch in ihrem Förderbereich ‚Ökologisches Bauen‘ beschäftigt. Mit einer Balkenkonstruktion aus Holz können bis zu 75 Prozent des ausgestoßenen Treibhausgases gegenüber einem Massivbau eingespart werden.“ Holz habe als nachwachsender Rohstoff aufgrund seines geringen Gewichtes bei guten Trag- und Dämmeigenschaften ein hohes Innovationspotenzial.

„Das neue Gebäude der Naturerbe GmbH steht symbolisch auch für eine Zeit des Wandels und des Aufbruchs bei der DBU“, sagte Schwarzelühr-Sutter. „Die DBU Naturerbe GmbH hat mit 61.000 Hektar annähernd die Hälfte aller Naturerbeflächen übernommen. Für die derzeit im Aufbau befindliche dritte Tranche des Nationalen Naturerbes hat die Naturerbe GmbH eine Interessenbekundung für weitere Flächen abgegeben. Der DBU Naturerbe GmbH wird die Arbeit auf keinen Fall ausgehen. Es werden noch mehr Aufgaben rund um das Nationale Naturerbe zu bewältigen sein.“ Die Kuratoriumsvorsitzende wünschte sich, „dass der Schwung, mit dem dieses Gebäude errichtet wurde und der neue Generalsekretär seit genau einem Jahr die Stiftung leitet zusammen mit dem neu besetzten Kuratorium lange anhält und uns bei den zukünftigen Aufgaben der Stiftung begleitet.“

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Grundsteinlegung:
am Dienstag, 17. Juni, 12 Uhr

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit den Worten »Zurückhaltung« und »Konsequenz« lassen sich die Qualitäten zusammenfassen, die die Jury bezüglich des Entwurfs und seiner Umsetzung überzeugt haben. Ganz auf die Funktionen ausgerichtet vermeidet der Entwurf überflüssige Gestaltungselemente. Gleichzeitig ist dank der Rhythmisierung sowohl der konstruktiven Bestandteile als auch der funktionalen Nutzungseinheiten bei Vermeidung von Tristesse ein umfangreiches Maß an Flexibilität gewährleistet. Außerdem wird der Auftrag der Nutzer anhand der weitgehenden Verwendung natürlicher, ressourcenschonender Baustoffe beispielhaft umgesetzt.
Daneben steht die städtebauliche Qualität, die nicht zuletzt aus der Fassung des Grundstücks resultiert. Auch hier zeichnet das Objekt eine grundsätzliche Zurückhaltung aus, galt es doch, neben den beiden Bestandsbauten der Architekten Erich Schneider-Wessling und Thomas Herzog eine eigene Identität zu entwickeln.