Award / Auszeichnung | 10/2016
Holzbaupreis Niedersachsen 2016
©Klaus Dieter Weiss
Gartenansicht
Haus B in B - Lärchengold und Gletscherweiß
DE-31675 Bückeburg, Drosselweg
Anerkennung
Matti Schmalohr DI Architekt BDA DWB
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2012
Fertigstellung: 01/2013
Projektbeschreibung
Das eingeschossige Langhaus im Park ist Alterssitz eines Weinhändlers und seiner Frau, in räumlicher Nähe zu ihren Kindern. Platziert zwischen zwei über 60 Jahre alten Bäumen, das Gebäude geht auf Tuchfühlung mit Ihnen, schließt der mit Sibirischer Lärche verkleidet Baukörper das Grundstück städtebaulich ab. Die Lärche an Fassade und auf dem Dach unterstreicht den monolithischen Charakter des archetypischen Hauses. Das Fundament des nach Süden orientierten Holzbaus bildet der historische unterirdische Weinkeller, der von außen zugänglich bleibt. Schiebetüren innen und außen verbinden mit der Natur und erlauben das Wohnen in einem bis zur Eingangstür reichenden, strukturierten Allraum. Das bergende Giebeldach mit seinen Himmelsbildern bleibt dabei stets präsent.
Es ist ein Haus mit offen gehaltenem Dachraum, von einer Qualität, die den Charme des
Wohnens auch unter dem Dach inszeniert. Ein Raum mit luftiger Höhe und reduziert auf seine wesentlichen Bestandteile - räumlich wie konstruktiv. Der Raum wird in seiner gesamten Form, vom Boden über die Wände zur Traufe über den Ortgang bis in den First innen herausgearbeitet und bildet mit dem eigentlichem Erdgeschoß eine Einheit, ein Volumen. Lediglich über dem Garderoben- und Eingangsbereich befindet sich in der Dachform ein Stauraum. Der Eingang ist als Einschnitt in das Volumen zusehen, man ist schon im Volumen des Hauses aber noch nicht im Haus. Insbesondere erscheint von diesem konsequenten reduzierten Neubau die Größzügigkeit und Offenheit des Raumes zu profitieren. Dieser wird über eine große Fensterschiebetüranlage in den Außenbereich erweitert.
Das eigentliche Erdgeschoß hat eine lichte Höhe von 2,35m und wird durch den offenen
Dachraum ergänzt. Die Konstruktion ist ein klassischer Holzbau der mit 20-24cm
Holzwollendämmung und Installationsebene ausgestattet ist. Wände wie Dach sind mit
Gipskartonplatten verkleidet und der Boden ist mit geölten Eichendielen ausgelegt. Die
Gründung auf dem vorhandenen unterirdischen, historischen Weinkeller bedarf nur dreier
Streifenfundamente, die als freitragende Balken konzipiert sind, um die Lasten nur in die
Kellerwände zu leiten. Die eigentliche Bodenplatte besteht aus einer Balkenlage KVH –
somit sind alle Raumbegrenzenden Elemente aus Holz gefertigt.
Die wasserführende Schicht des Daches liegt versteckt unter dem bestehendem
Gebäudekleid aus 40 x 60mm Sibirischer Lärche. Alles wird versteckt, Regenrinnen
und Fallrohre sowie Ortgänge und Traufen. Die Fenster und Dachflächenfenster sind wie präzise ausgeführte Einschnitte in die Fassade eingelassen und liegen tiefer bzw. springen zurück, was dem Gebäude mit seiner homogenen Holzfassade wieder eine skulpturale Tiefe verleiht.
Die Bewohner des Ortes nennen das Gebäude liebevoll die Kartoffelkiste. So identifizieren
sich die Menschen mit dem Gebäude welches mit Sehgewohnheiten spielt und über eine
Selbstversorgertätigkeit, aus längst vergangene Zeit, als man sich im Garten noch Kartoffeln anbaute.
Es ist ein Haus mit offen gehaltenem Dachraum, von einer Qualität, die den Charme des
Wohnens auch unter dem Dach inszeniert. Ein Raum mit luftiger Höhe und reduziert auf seine wesentlichen Bestandteile - räumlich wie konstruktiv. Der Raum wird in seiner gesamten Form, vom Boden über die Wände zur Traufe über den Ortgang bis in den First innen herausgearbeitet und bildet mit dem eigentlichem Erdgeschoß eine Einheit, ein Volumen. Lediglich über dem Garderoben- und Eingangsbereich befindet sich in der Dachform ein Stauraum. Der Eingang ist als Einschnitt in das Volumen zusehen, man ist schon im Volumen des Hauses aber noch nicht im Haus. Insbesondere erscheint von diesem konsequenten reduzierten Neubau die Größzügigkeit und Offenheit des Raumes zu profitieren. Dieser wird über eine große Fensterschiebetüranlage in den Außenbereich erweitert.
Das eigentliche Erdgeschoß hat eine lichte Höhe von 2,35m und wird durch den offenen
Dachraum ergänzt. Die Konstruktion ist ein klassischer Holzbau der mit 20-24cm
Holzwollendämmung und Installationsebene ausgestattet ist. Wände wie Dach sind mit
Gipskartonplatten verkleidet und der Boden ist mit geölten Eichendielen ausgelegt. Die
Gründung auf dem vorhandenen unterirdischen, historischen Weinkeller bedarf nur dreier
Streifenfundamente, die als freitragende Balken konzipiert sind, um die Lasten nur in die
Kellerwände zu leiten. Die eigentliche Bodenplatte besteht aus einer Balkenlage KVH –
somit sind alle Raumbegrenzenden Elemente aus Holz gefertigt.
Die wasserführende Schicht des Daches liegt versteckt unter dem bestehendem
Gebäudekleid aus 40 x 60mm Sibirischer Lärche. Alles wird versteckt, Regenrinnen
und Fallrohre sowie Ortgänge und Traufen. Die Fenster und Dachflächenfenster sind wie präzise ausgeführte Einschnitte in die Fassade eingelassen und liegen tiefer bzw. springen zurück, was dem Gebäude mit seiner homogenen Holzfassade wieder eine skulpturale Tiefe verleiht.
Die Bewohner des Ortes nennen das Gebäude liebevoll die Kartoffelkiste. So identifizieren
sich die Menschen mit dem Gebäude welches mit Sehgewohnheiten spielt und über eine
Selbstversorgertätigkeit, aus längst vergangene Zeit, als man sich im Garten noch Kartoffeln anbaute.
Beurteilung durch das Preisgericht
Über einem Bestandskeller errichtet und eingebunden in die sich aus dem Bestand des Grundstücks resultierenden Begrenzungen, entwickelt der Entwurf einen wie aus einem Stamm skulptural herausgearbeiteten hölzernen Block, der nicht einfach ein Gebäude darstellt, sondern ist. Der kompakte Eindruck resultiert nicht zuletzt aus der konsequenten Verwendung von Holz nicht nur als Material der Fassadenbekleidung, sondern auch in den geneigten Flächen des Satteldaches. Auch die Integration von Funktionen – etwa des Hauseingangs – in die Kubatur des Bauwerks unterstützen diesen Eindruck.
Innen setzt sich der skulpturale Eindruck in der Ausformulierung als großzügige Innenräume und dem darauf im Detail abgestimmten Lichtkonzept mittels der Dachflächenfenster schlüssig fort. Allerdings empfiehlt die Jury vor Nachahmung des Entwurfskonzeptes die Überarbeitung des Traufdetails.
Innen setzt sich der skulpturale Eindruck in der Ausformulierung als großzügige Innenräume und dem darauf im Detail abgestimmten Lichtkonzept mittels der Dachflächenfenster schlüssig fort. Allerdings empfiehlt die Jury vor Nachahmung des Entwurfskonzeptes die Überarbeitung des Traufdetails.
©Klaus Dieter Weiss
Straßenansicht
©Klaus Dieter Weiss
Giebelansicht
©Klaus Dieter Weiss
Eingangsansicht
©Klaus Dieter Weiss
Entree mit Garderobe
©Klaus Dieter Weiss
Küche
©Klaus Dieter Weiss
Küche und Wohnen
©Klaus Dieter Weiss
Wohnen
©Klaus Dieter Weiss
Badezimmer
©Klaus Dieter Weiss
Schlafzimmer