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Award / Auszeichnung | 07/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Karlsruhe

Neubau Schlaf- und Ruhehaus Europabad

DE-76135 Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 5

Auszeichnung

Thomas Fabrinsky

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 11/2014
    Fertigstellung: 07/2015

Projektbeschreibung

Im Karlsruher Europabad gibt es einen großen Saunabereich mit einem direkt angrenzenden, bei den Gästen sehr beliebten Saunagarten.

Aufgabenstellung war, dem Garten ein Gebäude anzugliedern, in dem geruht und geschlafen werden kann. Als Option sollten noch Räumlichkeiten für eine weitere Themensauna mit eingeplant werden.

Da die Fläche des Gartens nach Möglichkeit nicht verkleinert werden sollte, nur ein eingeschossiges Gebäude errichtet werden durfte, war die Stellung des Gebäudes das entscheidende Thema.

Der Garten selbst ist durch eine mächtige, wellenförmig angelegte und ca. 3,00 m hohe Sichtschutzhecke räumlich gefasst und lässt den Garten sehr weitläufig wirken.

Unser Ansatz war, das Gebäude in zwei Volumen aufzuteilen und möglichst in die Hecken zu integrieren. Die Wellenbewegung der Hecke verfolgten wir einfach mit.

Als Ergebnis stehen sich nun ein Schlaf – und ein Ruhehaus gegenüber, die Gebäude kommunizieren miteinander und runden zusammen mit der Gartengestaltung das Ensemble harmonisch ab.

Die Böschungskante ausgenutzt, befinden sich unter dem Ruhehaus mit offenem Kamin im EG, die Räumlichkeiten für die Themensaunen im Untergeschoss.

Der Garten hat annähernd die gleiche Bewegungsfläche wie zuvor, die Gebäude sind jetzt gebaute Hecken. Dadurch, dass die erste der drei Heckenreihen vor unserem Gebäude erhalten blieb, treten die niederen Gebäude kaum in Erscheinung.

Dass ein Gebäude innerhalb einer Saunalandschaft als Holzbau konstruiert wird, stand für uns nicht in Frage. Es entstand ein Holzrahmenbau, der sich zum Garten hin skeletthaft auflöst. Durch die Krümmung der Gebäude und den vorgelagerten Arkadengang entsteht ein Zwischenraum, der nicht nur Sonne, sondern auch Blicke filtert. Trotz der Vollverglasung zum Garten fühlt man sich geborgen.

Im Innern sollte eine beruhigende und wertige Atmosphäre entstehen. Der Boden ist innen und außen mit schwarzem Naturschiefer belegt, die Decke wie der Nachthimmel mattschwarz gehalten. Der Glanz der golden beschichteten Wände wird über reflektierende Lichtvouten zusätzlich betont. Wasserbetten und eine Liegelandschaft mit samtrotem Lederbezug ergänzen die Erholungsmöglichkeiten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die Stellung der Gebäude und die Aufteilung in zwei Einheiten, in ein Schlaf- und ein Ruhehaus wurden die benötigten Flächen und Kubaturen gekonnt verteilt.
Die Gebäude scheinen miteinander zu kommunizieren und werden zu einem wichtigen Teil der gesamten Gartengestaltung. Gleichzeitig entstand so ein gutproportionierter Ruheraum unter freiem Himmel.
Der Holzbau, zumindest vom Material her passend zur übrigen Saunalandschaft, hebt sich wohltuend in seiner grundsätzlichen architektonischen Haltung von den Bestandsgebäuden ab. Vor allem überzeugt die zweischichtige Fassadengestaltung mit ihrem vorgestellten Arkadengang, charakterisiert von einer stakkatoartigen Abfolge schlanker Holzstützen und Träger.
Die beruhigende Atmosphäre im Innenraum wird durch eine geschickte Material- und Farbwahl erreicht.
Etwas befremdlich wirkt der Abgang zur Themensauna.
Es wäre wünschenswert, wenn bei weiteren baulichen Ergänzungen an die gestalterische und räumliche Qualität dieser Gebäude angeknüpft werden würde.