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Award / Auszeichnung | 07/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 BDA Kreisgruppe Karlsruhe

Staatliches Museum für Naturkunde

DE-76133 Karlsruhe, Erbprinzenstraße 13

Auszeichnung

Kessler De Jonge Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2011
    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Beim Wiederaufbau des im 2. Weltkrieg teilweise zerstörten Gebäudes wurde der 2-geschossige Westflügel durch ein 5-geschossiges Bücherdepot ersetzt.
Die Straßenfassade nach Westen blieb erhalten, die Hoffassade wurde zeitgenössisch ersetzt.

Durch den Wiederaufbau der 2-geschossigen Anlage erhält das Vivarium seine notwendige Erweiterungsfläche. Neben dem Westflügel wurden die Eingangshalle und der Kassettensaal neu gestaltet.

Die Neugestaltung des Westflügels geht einher mit einer neuen Raumkonzeption.
Die Stützenstellung wird ersetzt durch freie Körper im Raum, die die Aquarien beherbergen. Organische Zellstrukturen dienen als Vorbild für die Grundrisse dieser Körper. Die Formensprache setzt sich fort in der Ausbildung der Ausstellungsarchitektur.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Naturkundemuseum in Karlsruhe werden verschiedene Ersatzbauteile der teilweise kriegszerstörten Substanz, die in der Nachkriegszeit in verschiedenen Bauabschnitten realisiert wurden, sensibel nach einem zusammenhängenden Gestaltungskonzept ersetzt. Teile der Fassade zum Innenhof, die Eingangshalle und der Kassettensaal werden in Anlehnung an historische Vorbilder und Raumstrukturen ruhig und zeitgenössisch gestaltet, wobei die besondere Qualität darin gesehen wird, dass sich die neuen baulichen Massnahmen nicht in den Vordergrund drängen, sondern feinfühlig und zurückhaltend Strukturen aufspüren. Auf diese Weise bieten sich für die temporäre Ausstellungsarchitektur zugleich vielfältige und autonome Gestaltungsfreiräume.

Bei der eigenwilligen Ergänzung einer Fluchttreppe im Hof wünschte sich die Jury eine ähnliche Zurückhaltung wie bei der Fassadenreplik, die sehr ruhig als Negativabdruck des historischen Vorbilds in Sichtbeton ausgeführt wurde. Insgesamt zeugen die Massnahmen von einem überzeugenden Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, so dass man sich wünscht, dass die Bauherrenschaft mit den Architekten, bei den weiteren Sanierungsschritten, in der gleichen Handschrift, das Gebäude zu einem homogenen und gut gestalteten Gesamten weiter entwickeln wird.