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Eingeladener einstufiger Realisierungswettbewerb im vereinfachten Verfahren | 08/2003

Nachbarschaftshaus Kiezspinne

3. Preis

Preisgeld: 1.600 EUR

Jirka + Nadansky Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht



Das zweigeschossige Gebäude setzt im Kontext der Wohnbebauung (Punktbebauung, Scheibenhaus) einen deutlichen baulichen Akzent. Drei Öffnungen des Hauses orientieren sich mit einladender Geste auf den öffentlichen Raum bzw. auf die den Park zugewandte Freifläche. Der allerdings kleine Haupteingang und die zum öffentlichen Raum etwas verschlossenen Fassaden werden diesem Anspruch nicht ganz gerecht. Die Idee wird eigentlich nicht erkennbar, nur aus der Aufsicht auf das Dach.
Die großzügige Öffnung zum Park hin erfüllt andererseits auch die Anforderung einer Lärmabschirmung zur Wohnbebauung.
Der Entwurf setzt den Schwerpunkt auf das einladende Foyer und seine dynamische räumliche Figuration, die sich durch die Bündelung der Funktionsräume in drei Bereiche und ihre geschwungenen Wände ergibt. Der Charakter eines “überdachten Platzes” (“Altstadtgasse”) wird durch vergleichsweise geschlossene Wände allerdings nicht adäquat realisiert.
Die Anordnung der Funktionsräume ist weitgehend nachvollziehbar, gelungen ist die Kombination von Veranstaltungssaal, Gymnastikraum und Umkleideräumen.
Der Saal lässt sich zum Foyer hin und somit einem größeren Publikum öffnen.
Saal und Gymnastikraum weisen mit ihrer Zweigeschossigkeit allerdings ungünstige Raumproportionen auf.
Die konstruktive Gestaltung des Daches scheint noch nicht ausgereift, die Überlagerung des kleinteiligen Rasters des Glasdaches mit den Holzbalken weist gestalterische Mängel auf.
Die Idee, das Foyer als Klimapuffer und Frischluftspeicher einzusetzen, verspricht mit den entsprechenden technischen Lösungen (regelbare Lamellen, Wärmepumpe etc.) einen energetisch günstigen Betrieb, führt ggf. im Sommer bzw. Winter zu Einschränkung der Aufenthaltsqualität.
Aufgrund des großzügigen Raumangebots und des hohen Anteils der Glasfassaden ist die Einhaltung des Kostenrahmens nicht zu erwarten. Allerdings können höhere Investitionen langfristig durch günstige Betriebskosten kompensiert werden.