Bauherrenpreis der Architektenkammer des Saarlandes 2018

Die von Friedrich Larouette entworfene und 1928 fertiggestellte Christuskirche sollte multifunktional umgestaltet werden. Das Konzept für den Umbau ist so schlicht wie einleuchtend: Der liturgische Raum wird verkleinert und um 90 Grad gedreht, die vorhandene Empore um eine zweite erweitert und ein alter Eingang wieder geöffnet. Der nun quer zum Eingang ausgerichtete liturgische Raum teilt zwei Bereiche ab: den Vorraum mit Haupteingang und WC sowie den Gemeinderaum, der sich ungefähr dort befindet, wo früher der Altar stand. Dank eines wieder geöffneten Seiteneingangs kann dieser Raum separat für Gemeindeversammlungen, Kurse oder Konfirmandenunterricht genutzt werden, aber auch als Küche. Obwohl das Budget für den Umbau mit rund 300.000 Euro knapp bemessen war, wirken die neuen Räumlichkeiten würdig und heiter. Man konzentriert sich auf eine Mixtur aus einfachen, sauberen Details, bescheidenen Materialien und besonderen Einzelzutaten, die neben den „auratischen“ Elementen des alten Kircheninventars wie Taufstein und Liedtafel bestehen können. Mit der „Drehung“ des liturgischen Raums gerieten die beiden Seitenfenster stärker ins Blickfeld und bedurften daher besonderer gestalterischer Aufmerksamkeit. Hier wiederholt sich im kleinen Maßstab der einfache Ansatz, mit wenigen, aber gut durchdachten Maßnahmen einem aus der Zeit gefallenen Bau zu neuem Wert zu verhelfen.