Beispielhaftes Bauen Stadt Karlsruhe 2012-2018

Baugruppe „Eselswiese“ - ein kleines städtebauliches Experiment

Der Name des Projektes ist der Geschichte geschuldet, dass früher auf dieser Wiese
viele Jahre ein Esel gehalten wurde. Im Volksmund entstand dadurch der Name:
„Eselswiese".

Das Grundstück war ursprünglich für den Bau einer Kirche vorgesehen.
Die evangelische Kirchengemeinde beschloss jedoch aus verschiedenen Gründen die
kleine, jedoch lieb gewonnene, Notkirche zu sanieren und auf einen Neubau zu
verzichten. Anstelle des Verkaufs an einen Bauträger entwickelte man ein Projekt das
die Bebauung mit Einzelhäusern auf kleinen Grundstücken vorsah, direkt vermarktet
ohne Makler. Mit dem Erlös wurde die kleine Kirche saniert und der Bau des neuen
Gemeindezentrums unterstützt.

Die neue Bebauung wurde in enger Absprache mit den Behörden unbürokratisch ohne
neuen Bebauungsplan entwickelt. Die Hausgrößen entsprechen in Ihrer Körnigkeit
nahezu den Größen der Doppelhäuser der bestehenden Bebbauung. Das Ziel war trotz
verdichteter Bauweise ein Höchstmaß an Privatheit zu erreichen. Dafür sorgen die
teilweise von Mauren begrenzten ruhigen Innenhöfe.
Auf dem Areal entstanden, von drei verschiedenen Architekten geplante, neun
zweigeschossige freistehende Häuser auf relativ kleinen Grundstücken. Sie wurden
ganz individuell nach den verschiedenen Wünschen der Bauherren entwickelt und
geplant, aber in einer abgesprochenen einheitlichen Architektursprache, mit
ausreichendem Spielraum für eine eigene Identität, um ein ruhiges einheitliches
Erscheinungsbild zu erreichen.

Die Bauherren organisierten sich in 2 Bauabschnitten zu Baugemeinschaften um mit
den erzeugten Synergien vor allem Kosten einzusparen und Bauabläufe zu optimieren.