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Award / Auszeichnung | 06/2010

Preis des Deutschen Stahlbaus 2010

Landmarke Lausitzer Seenland

DE Senftenberg

Sonderpreis

Architektur & Landschaft - Stefan Giers, Dipl.-Ing. Architekt und Stadtplaner

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Türme

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 05/2010

Projektbeschreibung

Die Landschaft um Senftenberg ist durch den Braunkohletagebau geprägt. Tiefe Abbaulöcher und großflächige Brachen zeugen vom Raubbau an der Natur. In den kommenden Jahren soll hier eine attraktive Seenlandschaft entstehen und das Bauwerk soll diesen Wandel der Region zum Ausdruck bringen. Den Begriff „Land-Marke“ möglichst wörtlich umzusetzen, ist leitende Idee des Projektes.
Die Landmarke ist als Skulptur in der Landschaft aus der besonderen, örtlichen Situation an der Mündung des Sornorer Kanals in den Sedlitzer See gestaltet. Auf dreieckigem Grundriss erhebt sich ein Bauwerk mit zwei Gesichtern. Während es sich zur Landseite mit seinen skulpturalen Treppenläufen öffnet, zeigt es sich zur Seeseite als großmaßstäbliche Stele.
Für den Besucher gestaltet sich der Weg auf die in 30 Meter Höhe gelegene Aussichtsplattform als besonderes Erlebnis. Die versetzt angeordnete Treppenläufe und Podeste erzeugen vielfältige räumliche Situationen. Auf jedem Absatz wird das Verhältnis von Treppe, Wand und Raum neu bestimmt. Mal wirkt der Raum bergend wie ein „Treppenhaus“ mal kragt die Treppe hingegen aus und eröffnet freie Blicke in die Landschaft. Dem räumlichen Oszillieren entspricht die Wirkung von Material und Konstruktion.
Der Turm ist aus 6-10 mm dickem, wetterfestem Flachstahl konstruiert. Die sichtbaren Oberflächen sind keine Verkleidung eines inneren, tragenden Skeletts aus T-Trägern, sondern bilden die Primärkonstruktion selbst. Alle Teile sind statisch wirksam. Das Prinzip ihrer Fügung ist dem Schiffbau verwandt: Übereinander gestellte und verschweißte Hohlkästen werden von innen liegenden Rippen ausgesteift. Die Bauteile wurden in der Werkstatt vorgefertigt.
Durch Witterungseinflüsse erhält der Aussichtsturm aus wetterfestem Stahl eine ausdruckstarke, rotbraune Patina. Wenn sich in einigen Jahren die Tagebaulöcher in idyllische Seen mit grünen Ufern verwandelt haben, wird die Landmarke mit ihren rostigen Flächen an die bewegte Historie der Region und die ehemaligen Abraumbrücken des Tagebaus erinnern.