Award / Auszeichnung | 07/2018
Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2018
©Wolfgang Zeh
Lücke und Haus
Baulücke Köln
DE-50823 Köln, Hüttenstrasse 22a
Auszeichnung
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2011
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Gesucht haben wir nichts. Keine Altbauwohnung mit Balkon, kein Haus mit Garten, kein Grundstück in ruhiger Lage und auch keine Geldanlage- wo doch die Zinsen gerade so niedrig sind… Ob wir überhaupt länger in Köln bleiben wollen?
Ein Grundstück mit Garage war im Angebot. 10,00 x 3,50 Meter in Mitten einer denkmalgeschützten Häuserzeile aus der Gründerzeit in Ehrenfeld. Die lichte Breite zwischen den Brandwänden des Bestands beträgt drei Meter und lediglich eine Tiefe von 7,00 Metern ist bebaubar. Auf der anderen Straßenseite im Süden verläuft in sechs Metern Höhe die Bahntrasse Köln-Aachen. In den Bögen darunter Afroshop, Schlosser und Schrotthandel.
Nach zwei Jahren Planung war die Treppe entworfen. Die Genehmigung brauchte Zeit, dann der Baubeginn mit Minibagger. Nach zwei Jahren stand der Rohbau.
Es ist ein Haus über sechs Etagen, Keller und Dachterrasse. Das Erdgeschoss ist als Lobby und Arbeitsraum Schnittstelle zur Straße. Die Wohnräume befinden sich in den oberen Stockwerken mit Blick über die Gleise auf die Stadt. Dazwischen- auf Höhe der Schallschutzwand gegenüber- liegen die Schlafräume und das Bad.
Vieles machen wir selber. Fassade, Innenausbau, Oberflächen, Möbel, Geländer etc.
Sein eigener Bauherr zu sein, geht mit der Erkenntnis einher, dass Zeit ein wertvolles Gut ist. Vor Ort auf dem Bau zu entwerfen und Entscheidungen dann zu treffen, wenn man die Säge in der Hand hält, ist dafür Freiheit pur. Ob wir denn schon eingezogen sind? Das Haus ist bereits jetzt Mittelpunkt meines beruflichen Lebens. Und spätestens Weihnachten…
Aber mal ganz ehrlich- so richtig fertig ist man nie und das Bewohnen dieses Hauses ist sicherlich ebenso ein Prozess wie seine Realisierung.
Ein Grundstück mit Garage war im Angebot. 10,00 x 3,50 Meter in Mitten einer denkmalgeschützten Häuserzeile aus der Gründerzeit in Ehrenfeld. Die lichte Breite zwischen den Brandwänden des Bestands beträgt drei Meter und lediglich eine Tiefe von 7,00 Metern ist bebaubar. Auf der anderen Straßenseite im Süden verläuft in sechs Metern Höhe die Bahntrasse Köln-Aachen. In den Bögen darunter Afroshop, Schlosser und Schrotthandel.
Nach zwei Jahren Planung war die Treppe entworfen. Die Genehmigung brauchte Zeit, dann der Baubeginn mit Minibagger. Nach zwei Jahren stand der Rohbau.
Es ist ein Haus über sechs Etagen, Keller und Dachterrasse. Das Erdgeschoss ist als Lobby und Arbeitsraum Schnittstelle zur Straße. Die Wohnräume befinden sich in den oberen Stockwerken mit Blick über die Gleise auf die Stadt. Dazwischen- auf Höhe der Schallschutzwand gegenüber- liegen die Schlafräume und das Bad.
Vieles machen wir selber. Fassade, Innenausbau, Oberflächen, Möbel, Geländer etc.
Sein eigener Bauherr zu sein, geht mit der Erkenntnis einher, dass Zeit ein wertvolles Gut ist. Vor Ort auf dem Bau zu entwerfen und Entscheidungen dann zu treffen, wenn man die Säge in der Hand hält, ist dafür Freiheit pur. Ob wir denn schon eingezogen sind? Das Haus ist bereits jetzt Mittelpunkt meines beruflichen Lebens. Und spätestens Weihnachten…
Aber mal ganz ehrlich- so richtig fertig ist man nie und das Bewohnen dieses Hauses ist sicherlich ebenso ein Prozess wie seine Realisierung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Ein unbrauchbares Grundstück: zu schmal, zu dunkel, zu nah an den Nachbarn. Die Breite des Gebäudes reicht gerade mal für eine Treppe. Den Architekten ist es jedoch gelungen, das Unplanbare nicht nur zu planen, sondern trotz der Beschränkung des Ortes eine differenzierte Antwort zu finden. Die Treppe als das zentrale Element schafft innerhalb des Hauses Bezüge und räumliche Verknüpfungen. Es ist gelungen, jedes Geschoss individuell zu gestalten und zu nutzen. Die Individualität der Räume wird durch die sparsame und präzise Materialität der Ausführung unterstützt. Dieses Projekt kann stellvertretend Mut machen, auf solchen eigentlich unbrauchbaren Grundstücken innerhalb der Stadt zu bauen und die Stadt im Inneren zu verdichten, anstatt die „Verreihenhäuserung“ der Ränder zu unterstützen. Diese 3-Zimmerwohnung auf 6 Geschossen ist nicht nur ein Gedankenexperiment sondern eine gelungene Aneignung der immer knapper werdenden Ressource „Raum in der Stadt“.
©HÄUSER / Sabrina Rothe
©HÄUSER / Sabrina Rothe
©HÄUSER / Sabrina Rothe
©Wolfgang Zeh
Halle im Erdgeschoss
©Wolfgang Zeh
Zweites Geschoss
©Wolfgang Zeh
Küche zur Bahntrasse
©Wolfgang Zeh
Fünftes Geschoss
©Wolfgang Zeh
Grundrisse Keller usw.
©Wolfgang Zeh
Schnitt mit Bahn