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Award / Auszeichnung | 06/2019

Architekturpreis des Landes Steiermark 2019

Portalgestaltung Wolfgangikirche

AT Deutschlandsberg

Anerkennung

Agency in Biosphere - Markus Jeschaunig

Architektur

PLATEAU

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Portalgestaltung Wolfgangikirche
Architekt: Markus Jeschaunig, Graz (Austria)

Ausgangssituation Die Wolfgangikirche – St. Wolfgang ob Hollenegg – steht auf 767 m Seehöhe auf einem Ausläufer der Koralpe in der Gemeinde Schwanberg. Als von weither sichtbarer Punkt in der Hügel- und Berglandschaft der Weststeiermark ist sie seit Jahrhunderten ein beliebter Wallfahrtsort. Die dem hl. Wolfgang geweihte Filialkirche wurde Anfang des 16. Jahrhunderts im spätgotischen Stil errichtet und erstmals 1494 urkundlich erwähnt. Der Bau war ursprünglich größer geplant, jedoch wurde nur der Chorbau realisiert und am Fronbogen – dem Übergang von Chorbereich zu Langhaus – abgemauert. Jahrelang konnten WallfahrerInnen die Kirche nur dann von innen sehen, wenn sie im nahegelegenen Gasthaus den Schlüssel ausborgten. Auf dem Kogel mit atemberaubendem Panoramablick über die gesamte Weststeiermark möchten jedoch viele BesucherInnen das Innere der Kirche besichtigen. Neugestaltung des Eingangsbereichs
Im Zuge umfangreicher Sanierungsmaßnahmen wurde auch das Kirchenportal erneuert. Dem Wunsch des Wolfgangikomitees, die Kirche offen und einsehbar zu machen, wurde mit der Neugestaltung des Eingangsbereichs durch den Grazer Künstler und Architekturschaffenden Markus Jeschaunig im Jahr 2017 nachgekommen.
Ein neues Eingangsensemble mit den Elementen Glastür, Vordach und Tischobjekt (Außenaltar) führt den ursprünglichen Grundrissgedanken der gotischen Kirche fort und schafft neue architektonische Qualitäten. Eine in die bestehende Laibung eingesetzte Nurglastüre gestaltet das Portal dauerhaft einsehbar, ohne dass die alte Holztür entfernt werden musste. Das Vordach aus teilweise geschliffenem Beton dient zugleich als Windfang mit Sitzbank. Um den in die Landschaft vorgerückten Außenaltar – ebenfalls aus gefärbtem Sichtbeton – können sich bei größeren Feierlichkeiten zahlreiche Menschen versammeln. Das Ensemble verlängert die Kirchenachse in den Bereich des ursprünglich geplanten Langhauses, lässt Außen- und Innenraum fließen. Der Außenaltar greift das Thema der Außenkanzel auf. Eine Kanzel aus Holz befand sich noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts neben dem Portal.
Materialität So wie die Kirche selbst sind auch die neuen Bauteile scharf in das Gelände geschoben. Durch eine schmale Fuge zwischen Vordach und Bestand kommt es zu keiner Beeinträchtigung des denkmalgeschützten Kirchenbauwerks. Der Beton wurde in Fertigteilen gegossen und farblich an die verwendeten Natursteinmaterialien der Kirchenfassade angeglichen. Die Innenwandfläche am Stützpfeiler des Vordaches und die Oberseite des Tischobjekts wurden geschliffen, sodass die Steinkörnung zum Vorschein kommt. Durch das Konzept und die zeitgemäße Material- und Formensprache schafft die neue Portalgestaltung der Wolfgangikirche einen Dialog zwischen Alt und Neu.